#Rassismus-Vorfall beim Spiel zw @ERCIngolstadt u @roosters_hockey vergangenen Sonntag. Ein Heimfan (Block E, unten links) soll den dunkelhäutigen Gästespieler Sena Acolatse mit Affenlauten beleidigt haben. Der ERC hat sofort die Polizei eingeschaltet. Hintergründe im Thread:
Acolatse, wegen seiner überharten Spielweise (auch in dieser Partie) ein polarisierender Verteidiger, verließ die Eisfläche unter lautstarken Pfiffen des Publikums. Dabei soll es laut Aussagen mehrere Roosters-Spieler zu besagter rassistischer Beleidigung gekommen sein...
Noch auf dem Eis diskutierte Torwart Andreas Jenike mit den Ingolstädter Fans, gestikulierte, verschwand kurz im Kabinengang, kehrte wieder aufs Eis zurück, sprach mit den Schiedsrichtern und deutete immer wieder auf den Ort des Geschehens...
Die Roosters informierten den ERC noch am selben Abend. Am nächsten Tag telefonierte Iserlohns GM Christian Hommel mit seinem Ingolstädter Konterpart Tim Regan. Auch die Liga wurde benachrichtigt.
In Ingolstadt setzte man sich im Anschluss zusammen: Was tun? Die Personenbeschreibung aus Iserlohn war vage, der betroffene Bereich in Block E nur ungefähr bekannt. Die Polizei wurde eingeschaltet. Beim heutigen Heimspiel suchten Beamte nach dem Fan. Ohne Erfolg.
Um Pauschalisierungen vorzubeugen: Die Ingolstädter Ultra-Szene (die in einem anderen Block steht) zählt zu den politisch aktivsten in der DEL. Sie läuft immer wieder bei linken Demos mit, spricht sich klar gegen Rassismus aus. Es gibt entsprechende Banner im Block.
Die Spieler des ERC nahmen vor wenigen Monaten an einem Seminar von "Hockey is Diversity" teil. Der Liga ist nur ein ähnlicher Fall in Düsseldorf vor ein paar Jahren bekannt. Es ist eine absolute traurige Ausnahme in dieser Liga.
Leider hat der Vorfall eine Vorgeschichte: Ingolstadts Daniel Pietta bedachte Acolatse, damals noch @straubingtigers, 2020 mit einer Affengeste. Er wurde acht Spiele gesperrt und musste ordentlich zahlen. Ein Gesprächsangebot lehnte Acolatse mehrfach ab.
Ein halbes Jahr später rächte Mitch Heard seinen Teamkollegen Acolatse, indem er von der Auswechselbank aus Pietta seine Schlägerspitze in den Bauch rammte. Acolatse war damals überzählig. Sein Trainer Tom Pokel wollte "mehr Geschwindigkeit in der Abwehr". Die Wahrheit war wohl:
Er wollte eine Eskalation vermeiden. Als sich Pietta und Acolatse beim Handshake letzten Sonntag begegneten - zwei Jahre nach dem Vorfall - starrten sie aneinander vorbei. Kurz darauf fuhr Acolatse durchs Pfeiffkonzert, hielt sich fordernd die Hand ans Ohr – und hörte Affenlaute
ERC-Geschäftsführer Claus Liedy: "Wir betonen, dass wir jegliche Art von Rassismus entschieden ablehnen und in unserer Arena nicht tolerieren." Der Verein unterstützte die Behörden in Abstimmung mit den Roosters und dem Ligabüro, um für Aufklärung zu sorgen. #saynotoracism
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An alle, die das hier lesen: Wer was gesehen oder gehört hat, bitte beim @ERCIngolstadt oder der Polizei in Ingolstadt melden.
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