Das @BlackVoicesVB hat die benötigten 100k Unterschriften knapp verfehlt, ein großer Verlust für die polit Debatte u va die parlamentarische Behandlung. Warum das so wichtig ist? /1
(1) Antirassismus u Antidiskriminierung haben politisch keine klare Zuständigkeit. Sie sind Querschnittsmaterien, aber das heißt nicht, dass sie v allen Bereichen mit Ernsthaftigkeit verfolgt werden. Es gibt keinen eigenen Ausschuss, in dem wir fokussiert darüber diskutieren. /2
(2) Oft wird es unter „Integration“ (auch ohne Ausschuss) od Gleichbehandlung subsumiert. Es fehlt jedoch am politischen Willen, sich mit der Realität von rassistischer Diskriminierung u Ausgrenzung in Ö zu konfrontieren. Als erstes kommt sofort die bekannte Abwehrhaltung. /3
(3) Dabei ist die politische Ebene besonders gefordert - und damit meine ich nicht nur den Aspekt der Repräsentation. Die Verantwortung polit Parteien u von Politiker:innen f Rassismus u Diskriminierung ist enorm. Hier bräuchte es mehr als nur Bewusstseinsbildung. /4
(4) Rassismus ist Top-Thema bei jedem Wahlkampf. Klimabonus, Asylzahlen, Kindergärten, Einbürgerungen, Leitkultur, Wertegemeinschaft usw. usf. Jeder Wahlkampf ist mittlerweile eine Zitterpartie f diejenigen, auf deren Rücken dann Politik gemacht wird. /5
(5) Insbesondere antimuslimischer Rassismus ist für die österreichische Politik konstitutiv geworden. Mittlerweile ist eine Art Gewöhnungseffekt eingetreten. Parteien und Medien sind abgestumpfter, die Grenzen habens ich seit FPÖ-Wahlkämpfen f Letztere erfolgreich verschoben. /6
Aus all diesen Gründen hätten wir die parlamentarische Behandlung der Forderungen des Antirassismus-Volksbegehrens dringend gebraucht. Im Herbst 2019 habe ich einen Nationalen Aktionsplan (NAP) gegen Rassismus und Diskriminierung ins Regierungsprogramm eingebracht. /7
Seither ist viel passiert. Mit der Ermordung v George Flloyd kam eine starke #BlackLivesMatter Bewegung nach Europa. In Wien fand im Juni 2020 mit 50k Teilnehmenden die größte europ Demo gg Rassimus statt. Wenig später ging daraus das erste Antirassismus-Volksbegehren hervor. /8
Ich habe das Volksbegehren von Anfang an unterstützt und werde das als Politikerin auch weiterhin machen. Wir müssen in der Politik über Rassismus sprechen und wir müssen gemeinsam mit der Zivilgesellschaft den NAP gegen Rassismus erarbeiten und umsetzen. /9
Danke an alle, die in den letzten Wochen auf der Strasse waren, mobilisiert haben, aufmerksam gemacht haben und gegen Rassismus und Diskriminierung in Österreich unterschrieben haben. /10
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Lesbians are no longer welcome at a lesbian conference. @EuroLesbianCon#ELCBudapest2022 unregistered me less than 24hrs before start of the lesbian conf in Budapest b/c my „recent public statements“ would „go against EL*C core values“. Here is a thread about my values. 🧵 1/13
As a lesbian politician, a woman of color with a migrant and muslim background, I spoke at the opening of the first EL*C lesbian conference in Vienna in 2017, evoking Monique Wittig and her statement about lesbians not being women. 2/13
I called for us to come together and discuss this and other questions. You must have liked what you heard and saw cause I was invited to join the EL*C board meeting in January 2018. I organised vegan catering, we got booze, mixed cocktails and discussed the next conference. 3/13
Es ist weder „rechts“ noch „faschistisch“ über Unterschiede in unseren Communities zu sprechen, über Spannungsfelder u verschiedene Bedürfnisse. Für das Pride-Magazin d @hosilinz habe ich - als langjährige lesbische Aktivistin - vor d Sommer darüber geschrieben. /1
Seit Anbeginn kennen wir Spannungsfelder in unseren Communities. /2
Aus gutem Grund gehen wir auch immer wieder getrennte Wege, sei es bei politischen Forderungen – bei weitem nicht alle fanden die „Ehe für alle!“ erkämpfenswert – oder um „unter uns“ zu sein (in Lederbars oder Frauencafés). /3
Vor einer Woche erschien mein ITV mit @florianklenk im @falter_at über dogmatische u autoritäre Dynamiken i d Gender-Debatte, über Spannungsfelder u Frauenrechte u wie wir über Frauen sprechen (oder nicht). Eine Reflexion d letzten Woche u ein paar hot takes zur Debatte. 1/10
Zuerst Danke f den Zuspruch! Besonders f die kritisch-konstruktiven Rückmeldungen v trans Personen, v Eltern v trans Kindern, v Detransitionern, v Lesben u Schwulen, aus queeren u linksprogressiven Kreisen, v Feministinnen u Aktivistinnen. Viele v uns wollen diese Debatten. 2/10
Was ich auch erlebt habe: dogmatische u autoritäre Dynamiken, Slogans statt Inhalte, Social Media Kampagnen unter Beteiligung (langjähriger) aktivistischer Kolleg:innen. Es war f viele erschreckend zu sehen. Deswegen spreche ich darüber. Und werde es weiterhin machen. 3/10
Anlässlich d Absage des Vortrags von Marie-Luise Vollbrecht (@Frollein_VogelV) an der @HumboldtUni und den Vorwürfen, die v linken Gruppen erhoben wurde, einige Überlegungen aus meinen Erfahrungen der letzten Wochen. 1/8
(1) Die Zuschreibung, „transphob“ zu sein, kann jederzeit in den Raum gestellt werden und löst ein ganzes Schmähregime an Angriffen, Unterstellungen, Zurechtweisungen und Empörung aus. Dabei geht es oft nicht darum, was tatsächlich gesagt wurde oder welche Haltung jemand hat. 2/8
(2) „Transphob“ kommt selten alleine. Der Vorwurf wird schnell ins nahezu unendliche erweitert und gleich gesetzt mit: queerfeindlich, menschenverachtend, unwissenschaftlich. Vergleiche mit Rassismus, Antisemitismus und dem Nationalsozialismus folgen meist zeitnah. 3/8
In d letzten Tagen habe ich z einem Tweet viele Nachfragen u Kommentare bekommen. Warum ich mich gg Verwendung d Begriffs "TERFS" stelle u dass ich damit Positionen v rechtskonservativer Seite reproduzieren würde. Einige Anmerkungen u ein Thread zum Beginn des #pridemonth. 1/14
Dieses Bild zeigt das Problem mit dem Begriff "TERF" in a nutshell. Es sind Beispiele aus Deutschland, UK, Spanien, USA - und Wien. Wenn wir uns nicht klar dazu positionieren, verlieren wir als Community jegliche Glaubwürdigkeit. 2/14
Wenn wir nicht darüber nachdenken - und reden - was hier schlief läuft. Wenn wir keine rote Linie ziehen, wenn sich Gewaltandrohungen gegen Frauen richten. Da gibt es f mich keine Relativierungen u nein, d Gebrauch bestimmter Wörter u Gewaltaufrufe sind nicht gleichwertig. 3/14
Der Wert einer Staatsbürgerschaft liegt nicht darin begründet, ob ich drei oder vier Jahre länger darauf warte (sie überhaupt beantragen zu dürfen!). Das ist Schikane. Wert liegt darin, wie ich in eine Gemeinschaft aufgenommen werde und wie ich mich in diese einbringe(n kann).
"Wartezeit ist Wertezeit" ist Unfug. Integrationspolitisch ist die Verleihung der Staatsbürgerschaft ein Boost: die rechtliche Gleichstellung beendet Ausgrenzungen und Benachteiligungen. Du kommst von der "Wartebank" endlich ins Spiel.
Die Sicherheit, die durch die Staatsbürgerschaft gegeben wird, ist nicht zu unterschätzen. Bei uns ware es Mitte der 1990er Jahre das "Anti-Ausländer Volksbegehren" von Haider. Wir haben uns alle einfach angeschissen. So richtig.