ich werde oft gefragt, wie ich herausgefunden habe, dass mein Sohn an Lebensmittelallerigen leidet.
Ich bin KEINE Medizinerin, nur Mutter. Trotzdem versuche ich mich an einem kleinen #aufklärungstweet... 1/
und spreche auch die #medbubble mit an, falls ich unbeabsichtigt Falsch- oder Halbinformationen verbreiten sollte.
Wir haben einen kleinen Ärztemarathon hinter uns. Ich habe sehr viele Informationen zu dem Thema sammeln können und spreche hier aus eigener Erfahrung. 3/
Deshalb kann ich vorweg sagen, dass es mitunter kein leichter Weg zur Diagnose Lebensmittelallergie (LMA) ist, besonders wenn man einen Kinderarzt wie unseren damaligen hat... Möglicherweise ist das aber auch nicht mal die erste Idee, die einem in den Sinn kommt. 4/
So war es bei uns. Ich habe keinerlei Berührungspunkte mit Allergien. Der Kindsvater hat Heuschnupfen.
Wie ich erfahren durfte, sind LMA in den ersten Lebensjahren wohl häufiger und "entwickeln" sich im Kleinkindalter zu Inhalationsallergien (Pollen, Hausstaub etc.) 5/
Da der Vater nur leicht vorbelastet war, waren Allergien bei uns nie wirklich auf dem Schirm. Es hieß auch immer, dass vollgestillte Kinder wohl weniger anfällig dafür wären.
Erst im Nachhinein macht einiges mehr Sinn. Aber von vorne. 6/
CN/ Kinderkrankheiten
Mit etwa 6 Monaten hatte ich die Nase voll vom Stillen und wollte einzelne Mahlzeiten mit Flaschennahrung (auf Kuhmilchbasis) ersetzen. Nach der ersten Flasche schrie der Kleine ohne Unterlass, verkrampfte sich vor Schmerzen und erbrach Schleim. /7
Ich dachte er hätte wohl zu viel Luft geschluckt, war aber von seinem Zustand so verstört, dass ich es nicht nochmal versucht habe. Am nächsten Tag ging ich mit ihm zum Arzt, der nur meinte ich solle das beobachten. Es war ja alles wieder gut. 8/
Etwa zwei Wochen später begann ich mit der Beikosteinführung. Zunächst schien alles gut zu funktionieren. Nur fiel mir mit der Zeit auf, dass der Junior plötzlich punktuell furchtbar trockene Hautstellen aufwies. Nach dem Essen war er oft um den Mund gerötet, was bei erneuter 9/
Vorstellung beim Arzt mit der Säure in der Tomatensauce zu tun hätte - es gab aber natürlich nicht jeden Tag Tomaten! Die trockenen Stellen sollte ich eincremen.
Das alles ging etwa anderthalb Monate mehr schlecht als recht. Die trockenen Hautstellen hatten sich im Bereich 10/
Des Gesichts in wässernde Ekzeme verwandelt. Wir waren Dauergäste beim Kinderarzt, jedes Mal hieß es etwas anderes. Mir war in der Zwischenzeit aufgefallen, dass er nach Hautkontakt mit Milchprodukten pusteligen Ausschlag (Nesselsucht) bekam, was sich nach kurzer Zeit wieder 11/
Zurückbildete. Der Arzt meinte auf diese Beobachtung, ich solle eben zusehen, dass er sich das Essen nicht im Gesich rumschmiert... die Ekzeme an Gesicht und Hals wurden letztendlich mit Cortison behandelt, was aber nur wenige Tage Abhilfe verschaffte. 12/
Dann ging alles recht flott. Kurz nach diesem bis dahin letzten Besuch beim KiA kam es doch wieder, dass viel Essen im Gesicht landete. Diesmal war es viel extremer als zuvor.
Der Kleine hustete fürchterlich, erbracht wieder Schleim, hatte Blut im Stuhl, das Gesicht 13/
War komplett gerötet und geschwollen und die Augen waren geschwollen und tränten. Er fasste sich ständig mit der Hand in den Mund, als würde ihn da etwas stören.
Ich fuhr sofort in die Notaufnahme. Dort wurde ich wieder belächelt, weil es ihm dort schon wieder gut ging. 14/
Erst als ich die Bilder der Reaktionen zeigte, wurde die Ärztin aufmerksam. Sie schickte mich für den nächsten Tag wieder zum KiA, wir sollten eine Blutprobe veranlassen.
Gesagt, getan. Ich will euch nichts vormachen, die Blutentnahme ist nicht schön. Es dauert nur 15/
Wenige Minuten. Danach weiß man bald mehr. In unserem Fall wurden mehrere Allergien festgestellt.
Damit konnte ich endlich etwas anfangen!
Da ich immer noch stillte, passte ich meine Ernährung ebenso an wie die des Juniors.
Ich weiß genau was er essen darf und was nicht. 16/
Kaum waren die Allergene aus dem Nahrungsplan gestrichen, verschwanden Ausschlag und Ekzeme ohne weitere Behandlung vollständig und wir hatten seither keinerlei Probleme mehr. 17/
Das war jetzt eine ganze Menge an Geschichte und Infos.
Ich wünschte ich könnte die Bilder der allergischen Reaktionen posten, aber der Vater und ich sind uns noch nicht ganz einig darüber, was wir zeigen wollen und was nicht. Vielleicht kommt das nach. 18/
Bis dahin hoffe ich, dass ich jemandem mit unserer Geschichte helfen konnte. Wenn ihr das Gefühl habt, es könnte etwas nicht stimmen, lasst nicht locker. Holt euch eine zweite Meinung ein. Und eine dritte. Uns wäre viel Leid erspart geblieben, hätte man uns ernst genommen 19/
Und gleich nähere Nachforschungen angestellt.
Danke, wenn ihr bis hierher gelesen habt. Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr diesen Thread teilen würdet. Nicht für den Fame - ich möchte gerne helfen wo ich kann.
Der Erste, der voll und ganz von meinem Potenzial überzeugt war, war mein Ausbilder im LEH.
Ich hatte zuvor eine Ausbildung als Industrielkauffrau abgebrochen. Dort hatte sich niemand meiner angenommen. Und ich brauchte damals einfach jemanden, der mir sagt, DASS ICH DAS ....
... SCHAFFEN KANN!
Mein Ausbilder war ein stoffeliger, harscher Mann in seinen späteren 50ern. Vor der Arbeit trank er seinen Kaffee schwarz und las die BILD. Erst danach konnte man ihn halbwegs sicher ansprechen. Mit mir war er außerordentlich freundlich, gar sanft. ...
... Innerhalb kurzer Zeit wurde er wie eine Vaterfigur für mich.
Wir sprachen nicht viel, weil ich unheimlichen Respekt vor ihm hatte und sehr unsicher war zu der Zeit. Heute hätte ich meinen hellen Spaß mit dem alten Mann... Ich vermisse ihn so sehr. ...
Ich bin in meinem Job überdurchschnittlich qualifiziert. Habe meine Ausbildung mit 1,3 abgeschlossen. Mehrere Wettbewerbe, auch auf Bundesebene, gewonnen. Stipendien für Meisterkurse bekommen. Meinen Meistertitel erarbeitet.
ABER!
Seit ich Mutter bin, bin ich für Arbeitgeber nicht mehr flexibel genug. Erstklassige Qualifikationen nützen nichts, wenn der Arbeitsmarkt in meiner Branche nicht familienfreundlicher gestaltet wird. Ich habe "Glück" mit meinem jetzigen AG. Viel Verständnis, gar Zugeständnisse.
Aber er war der einzige, der mich "aufgenommen" hat. Wenn ich arbeiten möchte, muss ich mich mit dem Lohn abfinden, der mir angeboten wurde. Weit unter dem, was ich als Fachkraft "verdienen" würde.
Wie einem Sachen in den Allerwertesten beißen aus einer Zeit, als man noch nicht #ichbinarmutsbetroffen war...
Ich habe den Luxus Auto. Aua einer Zeit, als es mir finanziell besser ging. Ländlichen wohnhaft mit flexiblen Arbeitszeiten in der nächsten größeren Stadt ein (1/x)
Muss! Der Kredit läuft nächsten Monat aus. Eine Verlängerung ist aufgrund von Zahlungsverzügen und Inkasso anfangs des Jahres nicht möglich. Einen anderen Kredit zur Ablöse bekomme ich nicht, weil ich zu wenig verdiene. Wenn ich das Auto zurückgeben muss, kann ich nicht (2/x)
mehr arbeiten. Ich *möchte* aber arbeiten! Mein Job macht mir weiterhin Spaß, auch wenn ich mich oftmals kaum aufraffen kann überhaupt hinzugehen. Schei* #Depressionen.
Natürlich hätte ich niemals schwanger werden müssen! Natürlich hätte ich all die Probleme irgendwie (3/x)