Sandra, ist schwanger und hat eine zweijärige Tochter. Ihre #HartzIV Leistungen wurden vorläufig komplett eingestellt, weil das Jobcenter Auskünfte über die finanzielle Situation d. Vaters fordert. Der ist Asylsuchender und mittellos und nicht erreichbar, das ist nachgewiesen.
Sie hat seit Anfang Oktober gar kein Geld, obwohl das Gericht nach einer Folgenabwägung eine einstweilige Anordnung erlassen hat, die das Jobcenter zur Auszahlung verpflichtet, da Leib und Leben der drei in Gefahr sind, wenn sie mittellos bleiben. Die einstweilige Anordnung
des Gerichts liegt mir vor, auch das Schreiben des Anwalts, indem er nochmals daraufhin weist, dass das Jobcenter zahlen muss. Sandras Konto bleibt leer. @sanktionsfrei springt finanziell ein und der Anwalt klagt.
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Lisa, 21, schreibt uns "ich wurde zu 100% sanktioniert,weil ich einen Termin verpasst haben soll, zu dem ich nie eine Einladung bekommen habe. Meinen Eltern wird anteilig die Miete nicht ausgezahlt&versichert bin ich auch nicht mehr.Uns bleiben zu 3. noch 70€ zum Leben.“#HartzIV
Fun Fact: Das Datum, das das #Jobcenter in dem Schreiben nennt, fällt auf einen Sonntag. Echt wahr. Sie hat schon einen Anwalt eingeschaltet und hoffentlich wird es schnell gehen, solange bieten wir unseren @sanktionsfrei Solitopf an.
Und ja, 100% Sanktionen dürfen theoretisch nicht mehr verhängt werden, auch bei u-25jährigen nicht. (manche Jobcenter sehen das aber anders) Es war in diesem Fall eine Versagung nach §§60/66 SGB I. Fühlt sich genauso an, wie eine Vollsanktion, kommt quasi auf dasselbe hinaus.
Elisa, 31, ist seit kurzem querschnittsgelähmt und musste aus ihrer Wohnung raus. Die Suche nach einer neuen war lang und quasi unmöglich. Sie braucht eine rollstuhlgerechte Wohnung und diese liegen meist oberhalb der „Angemessenheitsgrenze“ des Jobcenters.
Durch die Schwerbehinderung und drohende Obdachlosigkeit stehen ihr 30 % Zuschlag auf die reguläre Angemessenheit zu. Eine zu teure Wohnung hat sie gefunden. Aber das #Jobcenter hat seit Wochen nicht mehr auf Mails von Elisa reagiert. Ohne Zustimmung "darf" sie nicht umziehen.
Am Telefon von Anlaufstellen bekam sie Antworten wie: „Machen Sie sich keinen Sorgen! Wenn Sie nächste Woche obdachlos sind, heißt das ja nicht, dass Sie unbedingt auf der Straße schlafen müssen. Es gibt ja auch Obdachlosenheime.“
Das Stigma, das auf Erwerbslosigkeit lastet, klebt wie Pech. Ich schäme mich für all diese Artikel mit Überschriften wie diesen, oder gar, dass Hartzer uns ohne Sanktionen alle „auf dem Kopf herumtanzen“. @sozialjourno, we need you!!! focus.de/finanzen/news/…
Wie @MHochstaetter es klingen lässt, wird das #Bürgergeld eine Art Happy Meal mit unzähligen Extras, das „quasi bedingungslos“ ausgezahlt wird. Um zu skandalisieren wird der schlecht bezahlte Polizist herangezogen: schaut, wie er hart arbeitet
und trotzdem ne billige Absteige im Umland mieten muss. Löhne hoch! Nicht Sozialleistungen runter! Warum ich dem Artikel aus diesem Schundblatt überhaupt so viel Beachtung schenke: überall liest man ähnliches, dass Bürgergeld eine Art Grundeinkommen wird. Bullshit!
Alleinerziehende muss ihren Job aufgeben, weil das Kind chronisch krank ist. Sie beantragt #HartzIV und das Jobcenter bewilligt ihr, obwohl es dazu bei Erstantrag für 6 Monate verpflichtet ist, nicht die gesamte Miete. Aber woher soll die Frau das wissen?
Am letzten Tag der Zahlungsfrist für ihre Mietschulden meldet sie sich bei @sanktionsfrei. Wir werden selbstverständlich dagegen vorgehen und stehen ihr finanziell vorübergehend bei. Aber der Stress, den sie schon erlebt hat, bleibt. Es geht ihr beschissen!
Sogar ein zinsfreies Darlehen für die Mietschulden wurde abgelehnt. Es ist 10 Uhr und ich habe schon Kopfschmerzen von den Horrorgeschichten aus dem Support. Wie muss es den Menschen erst gehen,
Wenn man #HartzIV bekommt muss das Jobcenter einen Umzug genehmigen. Man „darf“ nur umziehen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt und/oder die Kosten „angemessen“ sind. Das wusste Daniel nicht und das Jobcenter verweigert seit seinem Umzug teilweise die Zahlung der Wohnkosten
Umziehen ist nicht nur deswegen schwierig, weil man auf dem Wohnungsmarkt als Hartz 4 beziehende Person diskriminiert wird. Noch dazu ist es geradezu unmöglich, angemessenen Wohnraum zu finden. Die Parameter für die Angemessenheit sind regional unterschiedlich, nicht selten
rechtswidrig und vor allem aber immer utopisch niedrig. So werden erwerbslose systematisch in abgelegene und unattraktive Wohngegenden verdrängt. Daniel hatte Glück und hat „angemessenen“ Wohnraum gefunden. Sein neues WG Zimmer kostet
100% Sanktionen durch die Hintertür: mal wieder erreicht uns ein Hilferuf, weil das komplette #HartzIV kurzfristig entzogen werden soll. Hierbei berufen sich die Jobcenter auf „fehlende Mitwirkung“ und dann geht das ruck zuck.
Ja, die Leistungen werden ggf. rückwirkend ausgezahlt, wenn der Mitwirkung nachgekommen wurde. Aber für viele Personen entwickelt sich die Situation zum Spießrutenlauf:
Amelie ist Mutter von 3 Kindern und Stand heute wird ihr das Geld für Mai nicht ausgezahlt.
Die fehlenden Unterlagen hat sie bereits eingereicht, hat aber vor Ort keine Bestätigung darüber bekommen. Ihr wurde gesagt, das würde elektronisch nachgetragen. Auf Nachfragen am Telefon ist das aber nicht passiert. Unser Anwältin sind die Hände gebunden.