Schon gewusst? Auf Seite 33 von #Asterix als Legionär meldet sich Hotelterminus im Hafen mit den neu ausgebildeten Legionären. Der Ägypter Tennisplatzis verwendet dabei eine Hieroglyphe, die mit "Euch sträuben sich die Augenbrauen" übersetzt wird. Eine Erklärung in 7 Teilen:
Die Merkwürdigkeit der Pointe resultiert aus einem Übersetzungsproblem. In Frankreich gibt es ein Spiel für Kinder: Man muss auf das letzte Wort, das das Gegenüber sagt, einen Reim mit einem Körperteil finden. Es geht dabei darum, sein Gegenüber zu verwirren und zu nerven. [1/7]
Zum Körperteil fügt man noch „Poil au“ (Haar an …) hinzu. Auf Französisch funktioniert das sehr gut, weil es sehr viele Homophonien (griech. „Gleichklang“) gibt, die deutsche Übersetzung stößt hier natürlich an ihre Grenzen. [2/7]
Der Running Gag im Detail erklärt:
Seite 33:
Zenturio: „Centurion Hotelterminus 1ère Légion, 3ème Cohorte, 2ème Manipule, 1ère Centurie.“
Tennisplatzis: „Poil aux sourcils.“ (Haar an den Augenbrauen)
Der ausgesprochene Gleichklang: Senturie - sursie
[3/7]
Seite 33:
Hafenarbeiter (off): "Amarres larguées" (dt.: Leinen los!)
Tennisplatzis: "Poil au nez" (Haar an der Nase)
(largeh - neh) [4/7]
Seite 34:
Kapitän: „Mais qui commande, ici à la fin“ (dt. etwa: Wer hat hier eigentlich das Kommando?!?)
Tennisplatzis: Poils aux mains! (Haare an den Händen)
(fin - main) [5/7]
Eine weitere Assoziation bietet das Wortspiel für den französischen Leser: Bevor der Ägypter wieder einen bildlichen Kommentar abgeben kann, wird er vom Kapitän zurechtgewiesen. Warum? Im französischen Original sagt der Kapitän zuvor "...vous m'en faites la promesse." [6/7]
Und was reimt sich darauf? Na? Poils aux fesses - sinngemäß etwa "Haare am Hintern". Es handelt sich also um eine subtile Andeutung auf einen vulgären Ausdruck - der ja nicht fällt, aber der französische Leser hat sofort die Assoziation. [7/7]
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Wusstest du, dass Obelix als Kind geärgert wurde und warum eigentlich Asterix daran schuld ist, dass er als Kind in den Zaubertrank geplumpst ist? Die Erklärung in 6 Teilen:🧵
Asterix erzählt die Geschichte "Wie Obelix als kleines Kind in den Zaubertrank geplumpst ist" aus seiner Erinnerung. Obelix, der Sohn des Maßschneiders, ist sein bester Freund. Er beschreibt ihn als sehr freundlich und überaus sensibel. [1/6]
Obelix mochte sich nie schlagen, oft wurde er deshalb für die anderen zum Ziel ihrer Hänseleien. Asterix verteidigte seinen Freund und deshalb teilte Obelix auch immer sein Frühstück mit ihm: Wildschweinbraten. [2/6]
Schon gewusst? Auf der letzten Seite von #Asterix und der Greif wird eine kleine, traurige Eule abgebildet, die mit einem Rucksack aus dem Bild läuft. Diese Eule und der heulende Idefix haben eine besondere Bedeutung, hier in 3 Teilen erklärt:
Diese Eule wurde von den Autoren als Hinweis auf den Tod von Albert Uderzo, einem der beiden Schöpfer von Asterix, gezeichnet, als dieser während der Entstehung dieser Geschichte im März 2020 starb. [1/3]
Ähnlich hatte Albert Uderzo auf den Tod von René Goscinny im Jahr 1977 reagiert. In #Asterix bei den Belgiern symbolisiert am Ende der Geschichte das kleine Kaninchen die Trauer all derjenigen, die René Goscinny kannten und besonders die von Albert Uderzo. [2/3]
Schon gewusst? Bei den Texten zum Einmarsch der Athleten in #Asterix bei den Olympischen Spielen auf Seite 38 gibt es keine Zufälle. Die Übersetzerin ins Deutsche, Gudrun Penndorf, hat versucht zu retten, was zu retten war. Anspielungen und Kunstgeschichte in 5 Teilen:
"Angeführt wird der Zug von den Teilnehmern aus Thermopylen, dann folgen die siegessicheren Samothraker...". So siegessicher, weil eine griechische Skulptur, die die Siegesgöttin darstellt, als "Nike von Samothrake" bezeichnet wird, die sich heute im Louvre befindet. [1/5]
"...die aus Milo sind auch schon da." Der Wortwitz aus dem Original war leider nicht zu übersetzen: "...ceux de Milo sont venus aussi...". Der französische Leser assoziiert mit der Wortwahl "Milo ... venus" natürlich die Skulptur der Venus von Milo. [2/5]
Das Käsefondue – wie es begann und wie es endete, ein Thread in 6 Teilen: Wer kennt ihn nicht, den Käsefondue-Klassiker aus #Asterix bei den Schweizern. Genial von Goscinny erzählt, märchenhaft von Uderzo gezeichnet und einprägend von Gudrun Penndorf übersetzt. #Schweiz [1/6]
Der Statthalter von Genava, der göttliche Feistus Raclettus (!), lädt auf Seite 19 zu einer Orgie ein und verkündet die Regeln. Mit dabei: Römer und Römerinnen, unter anderem der glücklose Gaius Infarctus. [2/6]
Auftritt Gaius Infarctus: Er startet auf Seite 19 den Countdown, denn er verliert das Brot im geschmolzenen Käse und bekommt den (sauberen) Stock zu spüren: "Hier isch er! Hier isch er!" [3/6]
Schon gewusst? Der kleine Gallier #Asterix ist 1,19 m groß. Woher wir das wissen? Die historisch verbürgte Herleitung in einem kurzen Thread in 3 Teilen:
Schritt 1: Asterix bei den Olympischen Spielen, Seite 25. Grundlage ist die einzige überlieferte feste Größe, die heute noch messbar ist. Die Höhe der Säulen des Parthenon auf der Akropolis sind bekannt: 10,43 m. Troubadix' Größe wird durch den Dreisatz bestimmt: 1,85 m [1/3]
Schritt 2: Asterix und der Kupferkessel, Seite 11. Troubadix' Größe ist nun bekannt. Die Größen von Miraculix (1,85 m), Majestix (1,60 m), Methusalix (1,21 m) können nun auch bestimmt werden. Die leichte perspektivische Verzerrung ignorieren wir ausnahmsweise. [2/3]
Zum Tag des Fisches: Fischschlachten sind bei #Asterix legendär. Der Anlass ist oft eine Frage der Ehre, die eine Schlacht zwischen Dorfbewohnern auslöst, mal sind es alltägliche Streitigkeiten, die nonverbal gelöst werden. Und nun Butter bei die Fische: [1/10]
Obelix' Mikro-Aggression gegenüber den ausgefallenen und schnell wechselnden Essenswünschen des kleinen Pepe entlädt sich in #Asterix in Spanien. Die Entstehungsgeschichte der ersten Fischschlacht im Dorf auf Seite 18 lohnt eine nähere Betrachtung... [2/10]
Schließlich ist es der Beginn eines meditativen Austauschs von Nettigkeiten mittels eines strukturierten Verfahrens um eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung eines Konflikts anzustreben. Der Fisch unterstützt dabei die Technik des aktiven Zuhörens. [3/10]