1/x -- NORDDEUTSCH FÜR BESUCHER --
Das Geld ist knapp? #Urlaub steht vor der Tür? Der Binnensee ist nix? Für die Fußgängerzone hast Du einen Platzverweis?
Damit Du als Einheimischer durchgehst, hier die wichtigsten Sprachregeln im Überblick:
2/x Es heißt #Moin. (Der Hashtag ist stumm!) Egal wo, egal wann, Moin. Zur Begrüßung, zur Verabschiedung, Moin. Ein einfaches Moin. Kein Moin Moin, Du willst keinen Vortrag halten, sondern Hallo sagen. Moin wie Neun, nur mit M am Anfang. Nicht Mojen. Nicht Moins.
3/x Entscheidend ist die Intonation. Begegnest Du jemandem, den Du kennst, und bist freudig überrascht, ziehe das 'oi' einfach länger, um Deiner Freude und/oder Zuneigung Ausdruck zu verleihen. Meuuun. Betonung liegt auf dem eu.
4/x Stößt Du zu einer Gruppe Bekannter dazu (Freunde, Arbeitskollegen, Pflegefamilie) ist auch ein 'Mohoin' drin, Moh-heuun gesprochen. Das verwendest Du aber eher nicht bei Erstkontakt mit der lokalen Bevölkerung. Niemand geht im Talar zur Messe, außer dem Pastor.
5/x Trägst Du Dein Moin zu kurz angebunden vor, drückst Du Deinem Gegenüber damit Deine Verachtung aus und zeigst, Du bist nicht gerne hier. Diese Großkapitals-Attitüde ist unbedingt zu vermeiden, wenn man sein Essen ohne menschliche Absonderungen serviert bekommen möchte.
6/x Das Moin zur Verabschiedung ist wiederum ein zackiges, kurzes Moin, dennoch freundlich, sanft intoniert, nicht das Großkapitals-Moin. Alternativ kommt ein 'Ersma' in Betracht. Was aber auch impliziert, dass man sich zu irgendeinem Zeitpunkt wieder sieht.
7/x Dafür. Es heißt nicht 'Nicht dafür', es heißt 'Da nich für'. Das erfordert etwas Übung, geht dann aber leicht von der Zunge. Wichtig: Um die Tarnung als Einheimischer aufrecht zu erhalten, darf das t beim 'nicht' nicht gesprochen werden. Es ist ein äußerst stummes t.
8/x Ist. Beim 'ist' gilt das gleiche wie beim 'nicht', das t tut weh. Brauch(t) man nich(t). Befindet sich vor dem 'ist' ein 'das', kann es häufig eingespart werden, es wird nur angeschnitten. Wie in 'Das' nich schön'. Alternativ kann das 'is' verwendet werden. 'Das is gut'.
9/x Ja/Nein. Ja kann durch 'jo' ersetzt werden, muss aber nich. Ein 'joar' wird verwendet, wenn man inhaltlich der Aussage des gegenüber nicht in gewünschter Art und Umfang zustimmen kann, bzw. noch eine Anmerkung dazu hat.
10/x 'Wills noch 'n Bier?' 'Jo'. (Ja bitte, immer her damit, der Tank ist erst halb voll) vs. 'Joar' (Eigentlich schon, aber der Arzt hat mir den Konsum alkoholischer Getränke verboten, ich sollte also nicht, werde aber wohl doch noch eins mittrinken.)
11/x Das Nein kann fast immer durch Ne oder Nö ersetzt werden, wobei das Nö ein endgültigeres Nein ist, als das Ne. 'Hast Du den Müll rausgebracht?' 'Ne' (Nein, sorry, hab ich vergessen) 'Nö' (Wat wills Du denn? Sieht das so aus? Mach ich dieses Jahr auch nich mehr!)
12/x Ein/Eine. Wird üblicherweise durch 'n' oder 'ne' ersetzt. Vgl. 'Das' n Fisch' vs. 'Das ist ein Fisch'. Ihr seht, das norddeutsche Deutsch ist eine eher sparsame Sprache. Die Kälte zwingt uns, Energie zu sparen, wo es nur möglich is.
13/x Doppel-T. Entgegen landläufiger Meinung, wird es auch wie Doppel-T gesprochen. Ausnahmen bilden hier 'Budder' und 'Bidde', in ländlichen Gegenden auch 'Vadder(n)' und 'Mudder(n)'. Das n nur in *sehr* ländlichen Gegenden verwenden! Diese Worte bidde ins Vokabelheft eintragen.
14/x Jetzt. Wird gerne durch ein kurzes und klassisches Nu ersetzt. Beispiele: Statt 'Kannst Du Dich jetzt bitte beeilen' sagen wir 'Mach hin nu'. Statt 'Ich habe befürchtet, dass dieser Fall eintrifft' sagen wir 'Nu is passiert'.
15/x Abschließend Beispiele im ganzen Satz: 'Moin! Is hier noch 'n Tisch frei?' Bestellung: 'Ich hätte gerne ne Scholle, aber nich so'n Industriefisch.' Als Erwiderung auf das Danke für das äußerst üppige Trinkgeld: 'Bidde, da nich für.'
16/x ProTipp: Scholle als ganzer Fisch ist häufig frisch. Ob der soliden Mittelgräte zieht man sich beim Essen auch nicht permanent irgendwas aus dem Mund. Scholle als Filet kommt häufig aus dem Tiefkühler. Das' dann Industriefisch.
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Danke #Microsoft! Tagelang fährt sich die Kiste des Nächtens nicht herunter und verbraucht sinnlos Strom bzw. weckt sich selbst aus dem #Standby. Dann habe ich gestern Malheur, große Unachtsamkeit meinerseits, zwei externe Festplatten fallen *im Betrieb* um. Klonk.
Meine großen Backup-Platten. Ich sah Euro-Scheine (die ich nicht habe) davon fliegen, ich bastle seit 30 Jahren an PCs, ist mir noch nie passiert, weiß aber, das überlebt keine. Sie haben noch Strom, sie rattern vor sich hin, vielleicht ist was zu retten. #Oberflächenscan!
17 Stunden soll es dauern. Go. Bettzeit. Heute gegen 13 Uhr wird der Test beendet sein. Also, er wäre es gewesen. Denn mein Rechner scheint heute Nacht einen Tarifvertrag unterschrieben zu haben, ist der Gewerkschaft beigetreten und hält sich jetzt strikt an die Wochenarbeitszeit
Und, watt geht heute Abend bei euch? Hier gibt es den Rest der zwoten Staffel Babylon Berlin. Nachdem meine Freundin das nie schauen wollte, binged (binscht) sie das jetzt nur so wech. Ich habe derweil 'n bisschen in Photoshop gespielt und meine Nebelinsel fertiggestellt.
Am Dateinamen kann man dann sehen, dass ich ein mieses Ausgangsfoto und keine klare Vorstellung hatte, was ich wie daraus machen soll:
Hat sich das nun gelohnt? Die letzte Stunde am Rechner gesessen zu haben? Ganz klar, nein. Absolut nicht. Hätte ich den Schrott gleich gelöscht, ich hätte auch was Schönes machen können.
Andererseits, ich habe Babylon Berlin S3+S4 schon gesehen... sie wollte ja erst nich! Gnnnrg