Der #Energiemix in 2050 wird nach wie vor von klimaschädlichen fossilen Brennstoffen/Biomasse dominiert werden.
Viele Menschen gehen davon aus, dass wir bis 2050 komplett auf saubere Energie umgestellt haben werden. Das ist unrealistisch. 1/8
Es gibt drei aktuelle #Energieprognosen bis 2050, die den Ukrainekrieg berücksichtigen:
* IEA (Szenario STEPS)
* Equinor (Szenario Walls)
* BP (Szenario New Momentum)
Diese "Current Policy"-Szenarien unterscheiden sich, aber alle gehen von weniger als 50% sauberer Energie aus 2/8
Current Policies meint, was mit aktuell bereits umgesetzter Politik erreicht wird. (orange)
Current Policies reichen für eine Begrenzung auf 2,5°C Erderwärmung, aber nicht für 2° oder 1,5°.
Worst-Case-Szenarien mit 4+°C werden oft referenziert, sind aber unwahrscheinlich 3/8
Um auf 2°C zu begrenzen, müssten die Länder ihre Zusagen zum Pariser Abkommen umsetzen. Das würde eine Verdopplung des Ausbaus von Wind & Solar erwirken.
Für das 2-Grad-Ziel reichen laut IEA aber schon die Rohstoffe wie Lithium und Kupfer nicht mehr aus. 4/8
Das 1,5-Grad-Ziel erfordert einen Ausbau von Speichern & Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur.
Laut IEA gibt es dafür nicht genug Fertigungskapazität für Elektrolyseure & Batterien.
Große Teile einer globalen Wasserstoffwirtschaft sind noch gar nicht erprobt. 5/8
Um Klimaziele noch zu erreichen hilft eine Rennaissance der Kernkraft.
Die meisten heutigen Kernkraftwerke wurden infolge der Ölkrise 1973 gebaut. Auch infolge des Ukrainekriegs ist Energiesicherheit wieder eine Priorität.
Frankreich dekarbonisierte damals seinen Stromsektor. 6/8
Erwacht die Kernkraftbranche rechtzeitig aus ihrem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf?
Die heutigen Bauvorhaben deuten nicht darauf hin. Wenn alle AKW in Bau/Planung fertiggestellt werden sowie 50% der Vorhaben, verdoppeln wir die Atomstromerzeugung nur. Das reicht nicht. 7/8
Ich bin gespannt, ob es infolge des Ukrainekriegs eine Zeitenwende bei der #Atomkraft geben wird.
Sonst können wir das 1,5-Grad-Ziel beerdigen und das 2-Grad-Ziel vermutlich auch.
Der neue Artikel zur Zukunft der Energie und auch einem Blick zurück: tech-for-future.de/energiezukunft/
8/8
Ach und wer glaubt #Degrowth würde helfen, sollte mal schauen, wo der wachsende Energiebedarf bis 2050 anfallen wird.
Nicht die reichen Industrieländer brauchen mehr Energie, sondern der arme globale Süden.
Wachstumsverzicht bei uns hilft nur in homöopathischen Dosen. 9/8
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Du denkst die Energiewende ist bereits sehr teuer?
Ja, aber wir haben noch 85% der Ausgaben vor uns!
Bis 2045 sollen wir 7 mal so viel ausgeben, wie bis 2021!
Ein guter Teil der Mehrkosten ist hausgemacht, z.B. Deutschlands Alleingang Net Zero 2045 statt 2050. 1/8
Auch der Alleingang mit Onshore Wind und Photovoltaik ohne Kernkraft wird teuer.
Drei Viertel der Mehrkosten der Energiewende sollen entfallen auf Stromerzeuger, Netze und Importe
Das ist der Teil der Transition, der in Frankreich dank AKW < 500 Mrd. Euro kostet. 2/8
Das sind Zahlen von Fraunhofer ISE, aber alle Energiewende-Lobbies erwarten hohe Kosten.
Ab 2045 wachsen diese Mehrkosten immer weiter mit ~60 Mrd./Jahr. Wir müssen auch 2060 noch Wind- & Solaranlagen ersetzen, sowie teuren Strom, Wasserstoff & Synthfuels importieren. 3/8
Ein blinder Fleck der #Energiewende-Forschung sind #Systemkosten von Stromerzeugern. Seit Jahren warte ich auf ein überzeugendes Paper dazu.
Problem: #Marktwerte von deutschen Stromerzeugern 2023:
1 kWh aus Pumpspeichern ist 12 Ct wert
1 kWh aus Photovoltaik ist nur 7 Ct wert 1/5
Mit Pumpspeichern als Referenz bekommt man die Nutzwerte der Stromerzeuger.
* Wind an Land ist ~4 Ct/kWh weniger wert als Steinkohle
* Photovoltaik ist ~4 Ct/kWh weniger wert als Kernkraft
Dieser unterschiedliche Nutzwert fehlt völlig in der Betrachtung der Gestehungskosten. 2/5
Wie kommt das? Ist 1 kWh Solarstrom nicht völlig identisch zu 1 kWh Atomstrom?
Ja, aber der Atomstrom wird auch dann angeboten, wenn die Sonne nicht scheint. Er hat deshalb einen viel höheren Wert.
Der Wert einer kWh an einem sonnigen Tag zur Mittagsstunde ist 0 oder negativ. 3/5
Die #Energiekrise ist vorbei! Habeck meinte:
"Der Gaspreis auf dem Weltmarkt hat Vorkrisenniveau erreicht."
Leider stimmt das nicht. Europäische Gaspreise sind doppelt so hoch wie vor der Energiekrise.
Warum erklärt der Wirtschaftsminister also die Energiekrise für beendet? 1/8
Vermutlich rechnet Habeck nicht damit, dass der Gaspreis auf Vorkrisenniveau zurückkehrt.
Wir werden in naher Zukunft ganz sicher kein russisches Pipeline-Gas beziehen.
Günstiges Gas wird also knapp bleiben und das teure Flüssiggas (LNG) deshalb weiter den Preis setzen. 2/8
Die deutlich höheren Marktpreise sind direkt in den Gaspreisen für Endverbraucher sichtbar.
Auch die hohen Strompreise sind in Deutschland an die Gaspreise gekoppelt.
Wahrscheinlich werden die Preise dauerhaft so hoch bleiben und mit dem CO2-Preis noch etwas steigen. 3/8
20 Industrieländer wollen nach der Klimakonferenz massiv neue AKW bauen. Das hat Atomkraftgegner Harald Lesch "irritiert".
Lesch macht also das, was er immer macht: ein 4. Anti-Atomkraft-Video bei #TerraX auf @ZDF.
Die 8 #AKWMythen in diesem neuen Video im Schnelldurchlauf:
1/10
@ZDF Mythos 1: Komplette Stromversorgung nur durch Kernkraft
Das ist ein Strohmann. Außer Lesch fordert das fast niemand, erst recht nicht die 20 Länder bei der COP28.
Denen geht es um einen Energiemix aus ALLEN sauberen Quellen um Kosten und Ressourcenverbrauch zu senken.
2/10
@ZDF Mythos 2: Wir haben 1 Mio Jahre mit dem Atommüll zu tun
Laut Lesch kommt eine "Klappe" an die Endlager um sie warten zu können.
Nach der passiven Stilllegung gibt es aber keine Endlager mehr. Das Inventar wird Teil der Geologie. 1 Mio Jahre sind ein geologischer Augenblick.
3/10
Laut Kernkraftgegnern sind AKW eine "Hochrisikotechnologie". Tatsächlich ergibt sich ein hohes Risiko durch Abschaltung der AKW.
Wegen dem #Atomausstieg emittiert Deutschland 1300 Mio. Tonnen CO2 zusätzlich - mitten in der Klimakrise. 1/9
Durch den Atomausstieg steigen die #Energiekosten. Das führt insgesamt zu einem Rückgang des BIP um mehr als 300 Mrd. Euro.
Und das sind Zahlen von vor der Energiekrise, die die Situation stark verschärft hat. 2/9
Durch den Atomausstieg müssen Menschen sterben. 20.000 bis 30.000 zusätzliche Todesfälle durch zusätzliche Luftverschmutzung aus Kohlekraftwerken sind in Deutschland und unseren Nachbarländern zu erwarten. 3/9
Ein Jahr nach Abschaltung der letzten AKW häufen sich Jubelmeldungen
"Der Erneuerbare-Anteil ist so hoch wie nie"
Tatsächlich fällt die klimafreundliche Energieerzeugung seit 2019.
Seit 2000 treten wir auf der Stelle. 1/6
Der Hauptgrund für die höheren EE-Anteile ist der fallende Stromverbrauch.
Von 600 TWh in den Jahren 2015-2018 fiel die Nachfrage 2023 auf unter 500 TWh, so wenig wie seit 1995 nicht.
Der Kuchen wird kleiner, der prozentuale Anteil höher. 2/6
Strom ist sogar nur ein Drittel des Kuchens.
Der gesamte Energieverbrauch wird nach wie vor dominiert von Kohle, Öl und Gas.
Währenddessen freuen sich einige, dass wir ganz unten eine klimafreundliche Stromquelle durch eine andere ersetzen. 3/6