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Nov 22 32 tweets 7 min read
#Kommunismus #Sozialismus #Klassenkampf #Revolution
2022 leben wir noch immer in einer postsozialistischen und postkommunistischen Situation nach der Auflösung der Sowjetunion 1989, nach dem Narrativ der Herrschenden riesigen Vermögen dem "Ende der Geschichte", aber!
die politische und gesellschaftliche Situation ist jedoch weniger ein endgültiges negatives Urteil über die Relevanz und Machbarkeit sozialistischer bzw. kommunistischer Ideale (was die Herrschenden uns natürlich einreden wollen) ...
als vielmehr eine eine skeptische Stimmung oder Gefühlstruktur sowie auch Orientierungslosigkeit, die den Zustand der Linken nach 1989 kennzeichnet. Viele wurde kapitalozentristisch, d.h. sie waren &sind nicht mehr in der Lage, außerhalb oder jenseits der Kapitalismus zu denken. Image
Dazu kommt eine massive Propaganda gegen den Sozialismus und Kapitalismus, denen unzählige Verbrechen, unbelegte 100 Millionen Opfer und Totalitarismus, wirtschaftliches Scheitern mit Massenarmut ... angedichtet wurden und immer noch werden.
Immer wieder die nicht belegte Behauptung, dass der Sozialismus/Kommunismus & Stalin die größten Mörder der Geschichte sei mit 100 Millionen oder mehr Opfern. Die einzige Quelle ist das Schwarzbuch des Kommunismus.
Das Schwarzbuch des Kommunismus ist ein reines Phantasieprodukt ohne Quellen.
Alle Zahlen wurden geschätzt oder es werden angebliche inoffizielle Quellen, die nicht genannt werden, aufgeführt... Image
Auch wenn es den herrschenden Narrativen widerspricht!
Ich habe mehr Respekt und Hochachtung gegenüber der politischen Lebensleistung von Josef Stalin als der von Kriegsverbrechern wie Barack Obama.
Dazu der Thread 👇
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1989 haben Sozialismus und Kapitalismus einen Legitimationsverlust erlitten und bekanntlich wird die Geschichte immer von den vermeintlichen Sieger (um)geschrieben. Es gab 1989 eine Art "Erschöpfung [linker] utopischer Energien (Jürgen Habermas).
Der Glaube an das prinzipielle Ideal einer klassenlosen, herrschaftsfreien Gesellschaft (Sozialismus als Zwischenschritt zum Kommunismus/Anarchismus), das die Kämpfe für soziale Veränderungen in den letzten Jahrhunderten inspiriert und getragen hat ging größtenteils verloren.
Es fehlt bis heute eine neue, umfassende, positive Fortschrittsvision einer gerechten Gesellschaftsordnung, die nicht die Überwindung der Herrschaft der riesigen Vermögen (des Kapitalismus), also die soziale Frage / Systemfrage ausklammert!
Allerdings rechtfertigt das derzeitige Fehlen einer glaubwürdigen, wieder die Massen begeisternde linke Utopie / Erzählung (wie zuvor der #Kommunismus), die als Ausgangspunkt die Überwindung des Kapitalismus als Ziel hat, ...
natürlich kaum Francis Fukuyamas platte Behauptung, 1989 stell "das Ende der Geschichte" dar.
Das ist der feuchte Traum der Herrschenden, dass die beherrschten Massen nicht mehr an ihre Befreiung, das heißt die Überwindung des Kapitalismus glauben.
Nun daraus, wie groß noch immer die Diffamierung, Verteufelung und Verdrehung des Sozialismus, des Kommunismus und auch der Person Stalin ist, zeigt mir die berechtigte Angst der Herrschen vor ihrem Sturz.
Aktuell rücken viele vor allem linke & rebell. Berufs-Akteure (vielfach durch die Herrschenden finanziert! &gesteuert?, in Astroturfings organisiert oder in von den Herrschenden transformierten &kontrollierten Parteien) von sozialist. (bzw. kommunist.) geprägten Vorstellungen ab,
in denen das Hauptproblem der Gerechtigkeit die Umverteilung ist hin zu Vorstellungen, in denen das Hauptproblem der Gesellschaft die Anerkennung ist (Wokeness, Identitätspolitik, ...).
Durch diesen Wechsel repräsentieren die großen sozialen Bewegungen nicht länger die ökonomisch definierten Klassen, die kämpfen, um ihre Interessen zu verteidigen und die Ausbeutung und ständige Umverteilung nach oben bei gleichzeitig wachsender Massenarmut zu beenden.
Statt dessen sind es nun kulturell durch die Identitätspolitik definierte Gruppen, die kämpfen, um ihre Identität zu verteidigen, der kulturellen Hegemonie der vor allem weißen, älteren Männer ein Ende zu bereiten &Anerkennung zu erlangen, die Systemfrage dabei aber ausklammern.
Dabei wird vielfach von einem Entweder-oder von Klassenpolitik und Identitätspolitik ausgegangen.
Dabei wir unterstellt (ganz im Sinne der Herrschenden, wir denke uns unseren Teil dazu), dass sich Klassenpolitik und Identitätspolitik, Sozialpolitik und Kulturpolitik, Umverteilung oder Anerkennung, Gleichheit oder Differenz gegenseitig ausschließen.
Meiner Meinung nach handelt es sich um eine falschen Gegensatz. Beide, Kultur und Ökonomie sind eng mit einander verwoben, beide wirken bei der Entstehung von Ungerechtigkeit zusammen, ...
beide, die Ansprüche nach Umverteilung (Überwindung des Kapitalismus als Herrschaft der riesigen Vermögen) als auch die Ansprüche der Anerkennung können und müssen in ein umfassendes politisches Projekt integriert werden.
Allerdings muss bei der Identitätspolitik kritisch analysiert werden, welche Ansprüche auf Anerkennung von Differenz auch die Sache der sozialen Gleichheit/Gerechtigkeit voranbringen oder welche diese eher verzögern oder gar untergraben.
Aus meiner Sicht sind der libertäre Kommunalismus (Murray Bookchin), die Vision einer kommunal organisierten demokratisch-ökologischen Gesellschaft (einer Demokratie ohne Staat) von Abdullah Öcalan sowie eine aleatorische Demokratie (ohne Wahlen und Parteien interessante Ansätze.
#Followerpower
Was denkt ihr? Habt ihr Ergänzungen, Anmerkungen, Gegenmeinungen, andere Ansätze?
Die Abkopplung der kulturorientierten Identitätspolitik (Wokeness, Cancel Culture, ...) von der Sozial- bzw. Klassenpolitik (und damit von der Systemfrage) und die Zurückdrängung der Systemfrage (Ansätze werden oft als Verschwörungstheorie diffamiert) durch die Identitätspolitik
nutzt nur der herrschenden Klasse der riesigen Vermögen, die die Identitätspolitik auch dementsprechend massiv finanziell, medial und politische unterstützt - die Antwort auf Cui Bono gibt sich von selbst oder?
Während sich die politischen Bewegungen vor allem der Linken und der Jugend von der Umverteilungs-/Systemfrage zur Anerkennung (Identitätspolitik, Wokeness oder dem Klimaschutz) verlagert, ...
erzeugt die Herrschaft der riesigen Vermögen immer ungehinderter zunehmend marktförmige, auf Konkurrenzdenken statt Kooperation und Solidarität aufbauende Sozialbeziehungen, zerstört immer mehr die sozialen Sicherungssysteme ...
und verschlechtert die Lebenschancen von Milliarden Menschen (Great Reset, Agenda2030, Kriege, Ausbeutung/Umverteilung nach oben).
Und der Großteil der Linken und der Jugend schweigt, lässt sich ablenken oder zu Mittätern machen (Beispiel CO2-Steuer).
Was erwartet ihr wirklich von staatlich und der herrschenden Klasse der riesigen Vermögen direkt geförderten, finanzierten und unterstützen Berufsaktivisten-Bewegungen/Astroturfings wie #FridaysForFuture #LetzteGeneration #Unteilbar ?
Es sind neue Formen des alten Teile&Herrsche!

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