7 Argumente, die ihr kennen solltet, wenn ihr über den #Streik bei den Eisenbahnen sprecht:
1. Die Unternehmen haben es in der Hand Streiks zu verhindern, in dem sie gute Löhne zahlen. Die Seite der Arbeit hat diesen Spielraum nicht. Unser Leben ist von entsprechenden Löhnen abhängig.
2. Deswegen ist das Streikrecht auch ein Grundrecht, das mühsam und unter großen Opfern erkämpft wurde. Daher wird es auch u.a. durch die Europäische Menschenrechtskonvention (Art. 11 EMRK) geschützt.
3. Denn Kollektivvertragsverhandlungen "ohne das Recht zum Streik wären im allgemeinen nicht mehr als 'kollektives Betteln'" (deutsches Bundesarbeitsgericht Urteil v. 10.06.1980).
4. Solidarität ist kein Akt der Freundlichkeit, sondern ein Klasseninteresse: Mit gewonnenen Arbeitskämpfen & höheren Löhne in einem Sektor steigt auch der Druck, dass in (schlechter organisierten) Sektoren,in denen vielleicht du, Freunde oder Familie arbeiten,die Löhne steigen.
5. Die Eisenbahnen in Österreich gehören mit jenen in der Schweiz zu den besten ganz Europas (Pünktlichkeit, Dichte, Takt, Sicherheit...). Das geht nur mit guten Löhnen und ausreichend Personal. Wer will, dass das so bleibt, sollte mit den Streiks solidarisch sein.
6. Aufgrund des derzeitigen Lohnniveaus schafft es die ÖBB schon jetzt mehr schlecht als recht, jene 10.000 Stellen nachzubesetzen, die bis 2030 frei werden.
7. Und dabei sprechen wir noch gar nicht über Bahn-Ausbau und das nötige Personal für eine umfassende Verkehrswende, die es braucht, um die Klimakatastrophe abzuwehren.
Daher: Seid solidarisch mit den Eisenbahner:innen und ihrer Gewerkschaft vida. Werdet Mitglied. Beschwerden sind willkommen und zwar in Richtung der unnachgiebigen Unternehmerseite. Machen wir klar, um was es geht: Ein gutes Leben für alle und eine gute und nachhaltige Mobilität!
Und für alle die Sorge wegen Stress mit dem Arbeitgeber hat, weil er morgen wegen den Streiks nicht in die Arbeit kommen kann:
Und noch kleiner geschichtlicher Nachtrag. Zu ergänzen wäre, dass seit dem starken Anstieg der Teuerung sich die Meldungen wieder verstärken, dass Menschen sich einen "Zweitjob" suchen müssen:
Großartig. Fridays for Future haben sich heute mit den Lohnforderungen der Gewerkschaft vida für den Eisenbahnbereich solidarisch erklärt: Die nötige Verkehrswende gelingt nur mit guten Löhnen im ÖV. Das sind die Bündnisse, die wir für den sozial-ökologischen Umbau brauchen.
Bei einer Aktion dazu am Hauptbahnhof in Salzburg meinte Patricia Häusler von Fridays for Future dazu: "Wir brauchen jetzt eine Mobilitätswende hin zu leistbaren und attraktiven Öffis! (...)
Doch der Ausbau der Öffis kann nur funktionieren, wenn auch genügend Beschäftigte in diesem Bereich arbeiten. Dafür braucht es faire Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlohnung. Deshalb unterstützen wir die Forderungen der vida!“
Die reichsten 10% 💰 in Europa sind für 6mal (!) mehr Klimagase verantwortlich als die untere Hälfte der Gesellschaft. Eine neue Studie zeigt beindruckend, dass Ungleichheit und Klimaerhitzung zusammenhängen. Ein🧵Thread mit den wichtigsten Ergebnissen und Quellen:
Noch drastischer wird es, wenn wir die internationale Dimension betrachten: Die reichsten 10% in den USA sind pro Kopf für 140mal soviel Tonnen Treibhausgas verantwortlich, wie die unteren 50% der Menschen in Subsahara-Afrika.
Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue und international gelobte Studie von Lucas Chancel (Ökonom an der Paris School of Economics), die Ende September in der Fachzeitschrift Nature Sustainability veröffentlicht wurde. nature.com/articles/s4189…
Nach der Dürre ist Italien gestern von einer "Wasserbombe" getroffen worden. In der Region Marken fielen in 7 Stunden 420 Liter Regen pro m2 (!). 9 Menschen sind in den Fluten gestorben. Die Schäden sind gigantisch. 1/5
"Die Flut in den Marken folgte auf den schlimmsten Hitze- und Dürresommer seit 500 Jahren mit landwirtschaftlichen Schäden in der Höhe von sechs Milliarden Euro." 2/5 derstandard.at/story/20001391…
Der Zusammenhang mit der Klimaerhitzung ist offensichtlich: Bisher hat sich das Klima im Vergleich zum vorindustriellen Niveau um rund 1,0° C erhitzt. Eine um 1,0° heißere Luft kann aber 7% mehr Wasser speichern. Das dann auch wieder abregnen muss. 3/5 nature.com/articles/d4158…
Argumente in sozialen Medien zu wechseln ist wichtig. Aber es ist Zeit, dass wir ins Gespräch kommen und uns organisieren. Die Krise verschärft sich. Die ÖGB-Proteste, die Kollektivertragsverhandlungen und ein sozial-ökologisches Bündnis sind entscheidend, um sie zu bewältigen.
Bei den Protesten geht es darum, kurzfristig zu verhindern, dass breite Massen sozial absteigen und mittelfristig zu erstreiten, dass Grundbedürfnisse nie mehr Märkten und autoritären Regimen (wie im Fall von Gas und Öl) ausgeliefert werden.
Nachdem @Arbeiterkammer und @oegb_at zu den Klimastreiks aufgerufen haben, organisiert die Klimabewegung jetzt zu den ÖGB-Protesten diesen Samstag. So geht die Verbindung von sozialer und ökologischer Frage 🚩🌱✊:
Die landesweiten Demonstrationen des ÖGB am Samstag sind der Beginn einer Auseinandersetzung, in der es 1) kurzfristig darum geht, zu verhindern, dass breite Massen sozial absteigen und 2) mittelfristig Grundbedürfnisse der Menschen nie mehr dem Markt ausgeliefert werden. Ein 🧵
Die Strompreisbremse der Regierung reicht bei weitem nicht aus, um die #Teuerung zu bekämpfen. Es braucht, wie es AK und ÖGB fordern (u.a.): 1) Rücknahme der Mieterhöhungen bei Richtwert- und Kategoriemieten + gesetzliche Mietobergrenzen. Dazu @katzianw:
2) Preisregulierung von Gas für die Stromproduktion (in Anlehnung an Spanien und Portugal) 3) Energiepreisdeckel für Haushalte (Gas, Pellets,,...) 4) Eine durchsetzungsstarke Anti-Teuerungskommission gegen die Gier-Inflation (Preisaufschläge ohne sachlichen Grund)
„Wir können die Welt nicht retten, ohne dass die Reichen die Rechnung bezahlen.“ Das ist die zentrale Aussage einer neuen Studie, die der Club-of-Rome gestern veröffentlicht hat - 50 Jahre nach "Grenzen des Wachstums". Ein 🧵mit den zentralen Aussagen.
Vor 50 Jahren schrieb der Club-of-Rome: Wenn sich die internationale Wirtschaftsweise nicht fundamental ändere, würden Umwelt, Wirtschaft & Wohlstand im gegenwärtigen Jahrhundert zusammenbrechen. Atemberaubend ist, wie präzise die Prognosen von "Grenzen des Wachstums" waren.
Das zentrale Argument der neuen Studie: Nur, wenn die soziale Frage mit der ökologischen verbunden wird, könne eine Gefährdung der Zivilisation abgewendet werden.