Das ist Mike.
Mike will keine Ausländer in Deutschland, denn die nehmen ihm den Arbeitsplatz weg. Sagt Mike. Außerdem sind die oft kriminell. Mike ist Mitglied einer herrschenden Rasse. Leider beherrscht er selbst nicht die deutsche Sprache und kann kein einziges
deutsches Gedicht aufsagen. Denn kulturell hat er nichts mitbekommen. Weder in der Schule, noch später im Club. Auch kann er gerade nicht arbeiten, weil er zu viele Einträge im Führungszeugnis hat.
Ist OK Mike. Solange verlassen wir uns lieber auf nichtdeutsche Fachkräfte.
Und Mike... wenn du glaubst, die #AfDmachtDumm vertritt deine Interessen, dann guck mal ins Parteiprogramm, was die für Leute tun, die keinen Abschluss haben und vorbestraft sind. #Staatsbuergerschaft
Das kommt dabei raus, wenn junge Männer mit wenig Grips und viel Testosteron glauben, was alte Männer mit Grips und wenig Testosteron sagen.
Stumm geschaltet.
Kommentare werden zunehmend dämlich.
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Sehr geehrter Herr Pastor Behrens!
Hiermit entschuldige ich mich aufrichtig, wenn auch etwas spät, für mein Verhalten damals in der 11. Klasse, als sie uns netterweise erlaubten, einen Film gucken zu dürfen, solange er einen Bezug zum Religionsunterricht herstellen würde.
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Ich werde nie vergessen, wie still und traurig sie vorn in der Klasse neben dem laufenden TV saßen, leidend, gepeinigt und voller Scham. Und sich nicht trauten, etwas zu sagen und schon gar nicht die Vorführung zu stoppen, weil sie so ein bescheidener, netter und schüchterner
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Mann waren. Und natürlich, weil die ganze Klasse laut lachend und johlend ihr Vergnügen auf ihre Kosten hatte. Ich hätte auf die billigen Lacher verzichten sollen und mehr Respekt ihnen persönlich und gegenüber ihres Amtes zeigen sollen.
Als sie am Ende, während alle hinaus-
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1988, Klasse 8. Gymnasium.
Der Lateinlehrer kommt rein. Der türkisch-stämmige Mitschüler hat Tafeldienst. Lehrer:„Setz dich hin Özgür, Jochen putzt die Tafel. Deutsche haben hier Vorrecht."
Es war nicht als Witz gemeint. Und wir wussten es. Doch alle hatten Angst um ihre Zensur.
Der gleiche Lehrer gibt drei Klassen drüber einem Schüler für's Quatschen eine Ohrfeige. Der Schüler steht auf, zählt bis drei, schlägt den überraschten Lehrer zurück und sagt:„Damit fällt das unter Notwehr." Daraufhin wurden meine Eltern eingeladen, denn das war mein großer
Bruder. Sie verteidigten ihn. Er machte Abi mit 1,2, wurde Biotechnologe, Lehrer, wahnsinnig beliebt bei den SchülerInnen und ist in so vielen Dingen mein Vorbild.
Es gibt tatsächlich Engel liebe Esoteriker, Waldörfler und Flatrate-Globuli-Bezieher.
Sie entwerten Fahrscheine, holen euren Müll ab, bespaßen eure Kinder und schnüren ihnen die Schuhe, füttern und pflegen eure Großeltern, löschen Brände, versorgen Unfallopfer und retten
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euer Leben durch eine Blinddarm-OP, wenn der Mondstein und das Himalaya Salz verkackt haben.
Es sind Menschen, die die Gesellschaft zusammen halten und nicht spalten, hetzen oder ihre Kinder bei Demos als Schutzschild benutzen und jetzt einen auf Freiheit, Wohlstand und
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"sanktioniert das faule Hartz4-Pack" machen. Es sind Menschen, denen andere Menschen wichtiger sind als Wachstum, Wirtschaft und bedingungslose Selbstverwirklichung. Es sind Menschen, die erkannt haben, dass es nicht Geld, dicke Autos und Partys sind, die uns zusammen halten,
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Habe das Fitnessstudio gewechselt und am Empfang stehen gleich vier TrainerInnen um mich herum und bewundern mich.
Wie kommt's?
Naja, ich wurde mit einer Wechselprämie gelockt, die ich heute einwechseln wollte. Mein Altvertrag läuft noch bis Ende dieses Jahres. Fragt mich
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die Trainerin, Anfang 20:„Hat der Dezember eigentlich 31 Tage?" Ich so:„Ja..." Ihr ist es offensichtlich etwas peinlich. Also ergänze ich:„Der Juli und August auch." Sie so:„Echt?" Ich so:„Guck mal, so merke ich mir das." und lege beide Fäuste nebeneinander. „Die Knöchel
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stehen für 31 Tage und die Mulden für 30." Ich fange an beim linken kleinen Finger mit Januar abzuzählen. Inzwischen guckt ein junger Trainer zu. Ich komme bei den beiden Zeigefingern an... „Juli, August.... Dezember."
Zwei weitere Trainerinnen halten inne:„Zeig das nochmal!"
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Vor etwa 4 Jahren habe ich eine junge Frau angefahren. Sie ist auf die Motorhaube geprallt und dann nach vorn auf den harten Asphalt.
In diesem Moment habe ich nicht über die Schuldfrage nachgedacht. Ich habe auch nicht überlegt, was wohl die Versicherung sagt. Und schon gar
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nicht hab ich über das Auto und die Delle nachgedacht, die womöglich teuer würde.
Was mir durch den Kopf ging war genau das:
Oh mein Gott! Und in Millisekunden zog mein Leben an mir vorbei. Hoffentlich lebt sie. Würde ich je damit leben können, wenn nicht? Und dann war da
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nur Leere. Ich stieg aus, hastete um das Auto. Es war noch dunkel und es regnete in Strömen. Der Bus, hinter dem die 18-Jährige Berufsschülerin hervorschoss und bei Rot über die Ampel hastete, war einfach weiter gefahren. Auch sonst weit und breit kein Mensch, keiner, der
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