Warum triggert das Wort vom "Immuntraining" eigentlich die Fachleute?
Weil es fälschlicherweise impliziert, dass das Immunsystem wie ein Muskel funktioniert.
Und das wiederum würde bedeuten, dass es ohne regelmäßiges Training eigentlich schwach ist.
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Man müsse es deshalb "stärken", und tatsächlich gibt es ja allerlei Mittelchen zu kaufen, die vorgeben das zu tun.
Wenn aber unser Otto Normal-Immunsystem eine regelmäßige Stärkung bräuchte, das würde bedeuten dass wir alle by default immunsupprimiert wären 2/
Sind wir aber nicht (natürlich gibt es Immunsupprimierte, aber das ist eine Ausnahme).
Und gibt es denn so was wie ein besonders "starkes" Immunsystem? Auch das ist nicht die Regel, davon wäre man wahrscheinlich dauerentzündet und hätte Autoimmunerkrankungen
3/
Tatsächlich hat mal jemand (leider vergessen wer) das Immunsystem mit der Polizei verglichen. Das finde ich wesentlich passender. Die Abläufe sind eingespielt, die Einsatztruppen fit, die Waffen geladen, und die Polizeiautos aufgetankt. Auch gibt es regelmäßige Patroullien.
4/
Was aber erstmal fehlt, ist der Steckbrief des Täters. Und ohne den merkt die Polizei nicht, wenn der in der Stadt rumläuft und Passanten überfällt. Sobald aber erste Meldungen eingehen, geht die Fahndung raus. 5/
Das Phantombild ist anfangs noch verschwommen, aber wird dank des Erkennungsdienstes und der Zeugenaussagen schnell deutlicher. Die Polizei weiß dann wie er aussieht, kennt seine Vorgehensweise, und kann ihn letztlich aus dem Verkehr ziehen.
6/
Es ist also kein Training, sondern ein auf die Spur ansetzen. Trainiert sind die Einsatzkräfte schon.
7/
Zurück zum Immunsystem: Das heißt nicht, dass es nicht mal suboptimal laufen kann, z.B. wenn ein Gewebe schlecht durchblutet ist, so dass die Immunzellen schlecht an die Eindringlinge rankommen.
Ausserdem...8/
...gibt es tatsächlich den - im Nachhinein evt. etwas unglücklich gewählten - Fachbegriff der "Trained Immunity". 9/ annualreviews.org/doi/10.1146/an…
Damit ist aber eine Spezialform des Immungedächnisses gemeint, die zB bewirkt, dass eine Impfung auch jenseits der gewünschten spezifischen Immunität eine gewisse Schutzwirkung hat.
10/
Der populäre Begriff "Immuntraining" ist hingegen kein Fachausdruck. Er beruht auf einem Fehlverständnis davon, wie Immunität erworben wird.
Leider hat das Konsequenzen, den manche meinen, man müsse sich (oder gar die Kinder) deswegen pathogenen Keimen aussetzen.
11/
Man will sich also sich mit Pathogenen infizieren, damit man in Zukunft von denen nicht mehr krank wird.
Die etwas verquere Logik dahinter mal unkommentiert lassend würde ich sagen, dass Impfungen das wesentlich leidfreier tun. Die genügen, um ein Fahndungsbild herzustellen
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Oh that preprint suggesting SARS-CoV-2 has fingerprints because someone had fiddled with the genome.
First, you can indeed make a recombinant SARS-CoV-2 from cloned cDNA using the type IIS restriction enzyme BsaI (and another one) 👇 by Xie et al
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(sciencedirect.com/science/articl…)
Type IIS restriction enzymes like BsaI and BsmBI are useful to generate recombinant virus genomes, and Bruttel et al suggest that the distribution of the cutting sites along the SARS-CoV-2 genome is "a fingerprint indicating a synthetic origin of SARS-CoV-2" 2/
Some basics:
Restriction enzymes are cutting DNA, and each enzyme is specialized for a specific sequence. When you cut two different pieces of DNA with such an enzyme, you can glue them together to get a new piece of recombinant DNA.
(sharedocnow.blogspot.com/2020/01/to-cre…) 3/
@Holmenkollin hat mich gebeten, meine Aussage, er sei ein Trickbetrüger, zu belegen. Also denn...
1/
Fangen wir mit einem Klassiker an, der sein Vorgehen exemplarisch zeigt: Eine seriöse Quelle nehmen und etwas hineininterpretieren, das gar nicht drin steht.
In diesem Fall wurde sogar explizit gewarnt 2/
Ebenso behauptete er hier, dass die im Juni '21 gemeldeten COVID-Todesfälle bei den U20 größtenteils NICHT ursächlich mit der Infektion zusammenhingen 3/
Der Name der Virusfamilielitet sich vom Equinen Arteritisvirus (EAV) ab. Dieses Pferdevirus befällt gerne Arterien und kann deren Absterben verursachen.
Man nennt die Krankheit auch Pferdestaupe“, „pinkeye“, oder „Rotlaufseuche“ 2/ texaswestveterinarian.com/equine-viral-a…
Meist ist das eine fieberhafte Allgemeinerkrankung
mit einer Inkubationszeit von 3-10 Tagen.
Ansonsten: Konjunktivitis , Ödeme, Nasenausfluss, Husten, Pneumonie (nur junge Fohlen), Hautausschläge, Verdauungsstörungen, Aborte.
Meistens komplette Erholung
3/
"Preliminary data indicate that a second booster temporarily increases the quantity of antibodies...beyond levels reached by prior doses"
"for some...the benefits of the fourth shot were limited because the immunity boost conferred by the third hadn’t yet waned" (ceiling effect)
"less clear is whether it goes beyond a temporary jolt of protection to enhance the body’s immune response to the virus long term"
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Wichtige Aussagen sollten auf wissenschaftlich geprüften Studien basieren, und nicht nur auf ungeprüften preprints, die im Prinzip jeder ins Netz stellen kann.
Im Evaluationsbericht ist das leider nicht immer der Fall
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Hier eine solche Referenz, ein preprint aus 2020. 2/
Ein Problem? Nicht unbedingt. Manchmal ist ein Thema halt so frisch, dass es nichts anderes gibt. Dieser hier ist allerdings aus dem Jahre 2020 und bis heute von keinem Journal angenommen worden.
Man beachte den letzten in blau geschriebenen Satz... 3/