#NEDARG: Über dieses Spiel mit seinen 18 (!) Karten muss ich erst mal schlafen, für den Moment nur ein paar erste Gedanken zu Lahoz' Leistung und Auftreten.
Sein Ansatz war es offenkundig, die Partie um jeden Preis mit 11 gegen 11 zu Ende zu bringen. (1/10) #Qatar2022 🐘
Es gab Karten gegen die unruhigen Bänke (Samuel, Weghorst) und den, sagen wir, unorthodoxen Versuch der Deeskalation in der 75., als Lahoz einfach unterbrach, als sich Torwart Martinez (mit dem Ball in den Händen) und de Jong Nase an Nase gegenüberstanden. (2/10) #Qatar2022 🐘
Da es hier kein Vergehen gab (weshalb das Spiel später mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt wurde), erklärt sich der Pfiff nur dadurch, dass Lahoz die Kontrahenten trennen wollte, bevor es zu Schlimmerem kommt. Regeltechnisch war das aber sehr fragwürdig. (3/10) #Qatar2022 🐘
Lahoz hat in dieser Unterbrechung 21 (!) Doppelpfiffe nacheinander gesetzt, ohne dass es die Spieler interessiert hätte. Sie haben einfach weitergerudelt. Die Gelben Karten am Ende dieser Szene hatten keinerlei Nachdruck, entfalteten keine Wirkung. (4/10) #Qatar2022 🐘
Der Knackpunkt war aus meiner Sicht die 89. Minute, als Paredes erst Aké rücksichtslos von den Beinen holte und dann den Ball in die niederländische Bank drosch, bevor ihn van Dijk nach langem Anlauf heftig mit der Brust zu Boden stieß. Nächste Rudelbildung. (5/10) #Qatar2022 🐘
Paredes hätte für das Foul die Gelbe Karte und für die unsportliche Aktion danach Gelb-Rot sehen müssen, wurde aber nur verwarnt. Van Dijks Stoß war eine Tätlichkeit, aber es gab noch nicht mal Gelb. Danach war klar: Hier fliegt heute keiner mehr vom Platz. (6/10) #Qatar2022 🐘
Situativ haben die Spieler diese Entscheidungen sogar akzeptiert, aber danach war es um Lahoz trotzdem geschehen. Die Kontrolle ging zusehends verloren, den Spielern war es schlicht egal, was er tat, die teilnahmslos ausgesprochenen Verwarnungen verpufften. (7/10) #Qatar2022 🐘
Lahoz' ausufernde Ansprachen liefen immer mehr ins Leere, der Referee bekam einfach keine Ruhe ins Spiel. Der exzessive Gebrauch der Pfeife mag ein Markenzeichen sein, aber er wirkt letztlich hilflos, wenn die Spieler das ignorieren. (8/10) #Qatar2022 🐘
Lahoz hätte von seiner großzügigen Linie spätestens in der erwähnten 89. Minute abrücken müssen. Danach wurde es noch wilder, bis hinein ins Elfmeterschießen. Mit seiner Empathie ist Lahoz oft erfolgreich, heute hat er die Spieler aber irgendwann verloren. (9/10) #Qatar2022 🐘
Gleichzeitig war es das wohl schwerste WM-Spiel für einen Unparteiischen seit Jahrzehnten. Ich hätte Lahoz, der bei dieser WM zuvor sehr gut war, für einen der Topfavoriten auf das Finale gehalten. Aber dazu dürfte es nun nicht mehr kommen. (10/10) #Qatar2022  🐘

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Nov 25
#NEDECU (45+3.): Tor für Ecuador, wird aber wg. Abseits annulliert, weil Porozo (#25) beim Torschuss von Preciado nach Einschätzung der Referees in der Sichtlinie von Torwart Noppert war. Erster Eindruck: Richtige Entscheidung. Zweiter Eindruck: Komplexe Szene. (1/11) #Qatar2022
Beim Schuss (Bild 1, roter Kreis) ist Porozo nahe beim Keeper und eventuell in dessen Sichtlinie, dorthin bewegt er sich nach dem Schuss noch ein wenig mehr (Bild 2). Noppert reagiert jedenfalls relativ spät, springt dann aber in die Flugrichtung des Balles. (2/11) #Qatar2022
Kurz vor dem Torraum hält Estupinan den Fuß in die Flugbahn (roter Kreis) und gibt dem Ball die entscheidende Richtungsänderung. Porozo ist immer noch im Abseits, Noppert fällt nach rechts, der Ball fliegt nach links. (3/11) #Qatar2022
Read 13 tweets
Nov 23
#BELCAN (13.): Erster richtig dicker Bock in diesem Turnier, was Schiri-Entscheidungen betrifft. Klar kein Abseits (Ball kommt vom Gegner), danach ein klares Foul. Hätte zwingend einen VAR-Eingriff geben müssen. Sehe hier keinen Ermessensspielraum. #Qatar2022
Womöglich ist das hier eine Erklärung: Der Verteidiger berührt zuerst den Ball, dann folgt der Fußauftritt. Aus meiner Sicht immer noch ein Foul, aber das könnte für den VAR der Grund gewesen sein, nicht zu intervenieren. streamja.com/B3ye2
#BELCAN Noch mal in Ruhe (und nach einem Austausch mit einer Reihe von Schiris) mehr zu den beiden strittigen Strafraumsituationen in der ersten Hälfte. Die apodiktische Einschätzung »kein Spielraum« zur Szene in der 13. würde ich so nicht aufrechterhalten. (1/9) #Qatar2022 🐘
Read 11 tweets
Nov 22
Zum Sportlichen, nur allgemein: Insgesamt ordentliche bis gute Auftritte der Refs, aber über zwei Situationen bei #ENGIRA müssen wir sprechen. Die Ungleichbehandlung der Szenen durch den VAR am Anfang und am Ende hätte in der Bundesliga für Debatten gesorgt. (1/4) #Qatar2022 🐘
Kein Eingriff in der 3., Cheshmi umklammert Maguire mit beiden Armen, Maguire legt einen Arm um den Gegner. Eingriff in der 90+10., Trikotziehen von Stones gegen Pouraliganji. Erste Szene fernab des Balles, zweite Szene in Spielnähe. (2/4) #Qatar2022 🐘
Letzteres dürfte für den VAR den Unterschied gemacht haben, allerdings ist das Halten in der ersten Szene eklatanter, auch wenn Maguire ebenfalls hält. Schwierig zu vermitteln, warum hier unterschiedlich vorgegangen wurde. (3/4) #Qatar2022 🐘
Read 4 tweets
Nov 21
Zum Thema »1Love«-Kapitänsbinde: Ich frage mich, was die regeltechnische Grundlage für die Gelbe Karte sein soll, die die FIFA angedroht hat. In der Regel 4 (Ausrüstung) steht zwar, dass u. a. keine politischen Botschaften auf der Spielkleidung gezeigt werden dürfen. (1/5)
Aber eine mögliche Sanktionierung obliegt dem Veranstalter (hier also der FIFA) und nicht dem Referee. Dieser spricht nur dann eine persönliche Strafe aus, wenn die Botschaft beleidigend, provozierend etc. ist. Das ist bei der »1Love«-Binde gewiss nicht der Fall. (2/5)
Die FIFA kann zwar das Tragen einer bestimmten Binde verfügen und Zuwiderhandlungen im Nachhinein sanktionieren. Aber solange eine Botschaft keinen eindeutig unsportlichen Charakter hat, gibt es für den Referee keinen Grund, die Gelbe oder Rote Karte zu zeigen. (3/5)
Read 13 tweets
Nov 20
#QATECU (3.), annulliertes Tor für Ecuador: Außer dem Torwart ist auch noch Torres mit dem Kopf am Ball, das ist der Moment des Zuspiels. Der Ball springt auf und gelangt dann zu Estrada, der im Moment von Torres' Ballkontakt mit dem Fuß im Abseits ist. #Qatar2022 (1/3)
Denn zwischen Fuß und Torlinie ist nur noch ein Abwehrspieler, nicht zwei. Der Keeper ist hier vorletzter Gegner, nicht letzter. Das Bild der halbautomatischen Abseitstechnologie macht nur die Abseitsstellung deutlich, nicht den »point of contact« beim Abspiel. #Qatar2022 (2/3)
Deshalb ist die animierte Grafik hier nur bedingt hilfreich. Der Ballkontakt von Torres, also das Zuspiel, ist in den Bildern kaum zu identifizieren, an der Flugbahn des Balles kann man es allerdings erkennen. Sehr komplexe Situation. #Qatar2022 (3/3)
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