Menschen beim Sterben begleiten ist ein sehr sensibler und intimer Moment und lässt einen nicht kalt. Wir kennen diese Menschen oft über Jahre.
Manches geht etwas mehr unter die Haut.
Flehende Rufe: Mama, Mama, hilf mir, Mama.
Wir sind keine Maschinen! Die Rufe waren oft über den ganzen Flur zu hören, während wir unterbesetzt über die Flure hasten. Dazu Wochenende, viele Angehörige mit Redebedarf.
Wieviel Zeit bleibt am Ende für eine würdevolle Sterbebegleitung?
Es gibt viele Gründe, warum Pflegekräfte den Beruf verlassen. Warum sie ausbrennen. Warum sie in einen #coolut geraten. Warum vielen der Burnout droht. Es nennt sich #moralischverletzt
Wir kümmern uns um eure Angehörigen. Begleiten sie bis zum Ende.
Bis wir am Ende sind.
Wer begleitet uns? Wer verhindert das wir den Beruf verlassen? Wer stoppt das Ausbrennen der Pflegekräfte? Wer schützt uns vor Burnout? Wer hört uns zu? Wer erkennt den Stellenwert, den die prof. Altenpflege haben sollte? Wer versteht, was uns bevorsteht und handelt? JETZT!
WER?
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12 Tage arbeiten, 2 Tage frei. In den vergangenen 12 Tagen wurde man aber schon drölfzig mal gefragt, ob man am WE einspringen kann.
In der Woche nach den 12 Tagen ist hin und wieder ein Ausgleichstag für das Arbeiten am Wochenende.
Man wird wieder drölfzig mal gefragt ob man einspringen kann.
Auch wenn du schon drölfzig mal NEIN gesagt hast geht an den wenigen freien Tagen dein Telefon, wie schon drölfzigtausendmal zuvor. Dann wird "sicherheitshalber" nochmal gefragt, ob man nicht doch arbeiten kommen kann
Das ganze geht dann von vorne los, mit 12 Tagen arbeiten.
Oft wird dann noch gefragt, ob man nicht die Schicht wechseln kann, weil im Spätdienst mal wieder jemand fehlt. Oder Hey, ein Teildienst. Das bringt Freude.
- Man mal mit einer PK weniger im Dienst war
- Man alleine als PFK verantwortlich war
- Das Menschen im Nachtdienst gewaschen wurden
- Man keine Zeit für Prophylaxen hatte
Das "neue Normal" ist:
- Das nicht nur 1 PK im Dienst fehlt, sondern 2-3
- Als PFK verantwortlich ist für über 50 Menschen inkl. Medis, Wundversorgung etc
- Prophylaxen nur noch auf dem Papier existieren
- Das im Nachtdienst bis zu 10 Personen gewaschen werden (ab 2 Uhr)
Holy...
Kollegin hat sich krank gemeldet. EL ruft sie an:
🗣️ Sie sind krank, ich möchte wissen warum?
🤦🏼♀️ Nein, das geht Sie nichts an.
🗣️ Doch, das geht mich etwas an.
🤦🏼♀️ Nein, Sie haben eine AU bis Sonntag, mehr brauchen Sie nicht wissen.
🗣️ Doch, Sie müssen es sagen!
🤦🏼♀️ Nein!!
Andere Kollegin bekommt einfach einen Nachtdienst eingetragen.
Wendet sich an die PDL und sagt das sie nicht kann.
🗣️ Doch, es geht nicht anders.
🤦🏼♀️ NEIN ich kann NICHT!
🗣️ In den anderen Einrichtungen werden wegen Corona auch alle aus dem frei geholt!
Wir haben kein Corona!!!
Bewerbungen laufen, die Kollegen haben keine Lust mehr. Ich habe selbst ja schon viel scheiße erlebt. Aber das ist mir auch neu. So dreckig wurden noch nie die MA behandelt. Und das ist ein gemeinnütziger AG 🙈🙈🙈
Mich wundert es wirklich das sie noch da sind.
Eine ältere Dame, Kachexie. Ließ Positionswechsel nicht zu. Sie hat sich immer wieder direkt auf den Rücken gelegt. Links und rechts am Beckenkamm beginnende Rötungen.
Die Dame war toll, eine Rheinländerin mit einem tollen Dialekt.
Wir erklärten immer wieder, dass sie bitte auf der Seite liegen bleiben soll. Keine Chance, kaum war die Positionsunterstützung fertig, zack, bewegte sich der Hintern und sie lag erneut auf dem Rücken.
Es kam, wie es kommen musste. Die Rötungen wurden zunehmend dunkler und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie aufging.
Ich kontaktierte die Hausärztin mit der Bitte um Visite. Sie kam auch zügig. Ich zeigte ihr die Stellen.