So drastisch wie falsch spricht Stefan Magnet, Chef des österreichischen Alternativ-Senders „AUF1“, vergangene Woche über eine Auseinandersetzung zwischen ihm und der ARD.
Was steckt dahinter? Wir haben uns das mal genauer angesehen.
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In dem sog. „Widerspruchsverfahren“ geht es um die Ähnlichkeit zwischen den Logos der ARD und AUF1, inzwischen eines der wichtigsten Medien der #Querdenken-Szene.
Wir hatten im September über AUF1 berichtet - offenbar der Auslöser für das Verfahren.
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Magnet macht in einem Video vom 6.12. erstmals öffentlich, dass die ARD gegen die Verwendung des Logos von #AUF1 vorgeht.
Er behauptet, das markenrechtliche Verfahren sei nur ein Vorwand: Die ARD wolle seinem Sender „die weitere Ausstrahlung gerichtlich untersagen.“
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In Magnets Worten: „Die ARD klagt (sic) AUF1 und fordert die Einstellung unseres Betriebes.“
Nichts davon stimmt. Tatsächlich hat die ARD ein markenrechtliches Widerspruchsverfahren beim öst. Patentamt veranlasst. Wir konnten Dokumente einsehen, aus denen das hervorgeht.
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Es geht also weder um eine „Klage“ noch um die „Einstellung des Betriebes“. Sondern allein um das Logo. Genauer gesagt: Die eingetragene Wortbildmarke von AUF1. Laut den ARD-Anwälten bestehe eine Verwechslungsgefahr mit den Marken „ARD“ und „Das Erste“.
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Deren Argument: „Bei Fernsehsendern ist es üblich, dass eine Dachmarke für zahlreiche verschiedene Spartenprogramme verwendet wird. Die Verbraucher werden daher davon ausgehen, dass es sich bei der angegriffenen Marke um eine neue Sparte unter der Dachmarke (1) handelt.“
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Tatsächlich bezwecken die österreichischen Anwälte der ARD, die Wortbildmarke wieder „löschen“ zu lassen. Ein neues Logo zu entwickeln, wäre für Magnet wohl mit erheblichem Aufwand verbunden. Ob es für den Marketingprofi allerdings existenzbedrohend wäre, ist fraglich.
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Die mögliche Verwechslungsgefahr war Stefan Magnet spätestens im Frühjahr bekannt. Im ZAPP-Interview sagte er damals, ein „Werbe-Experte“ hätte ihn bereits auf die Ähnlichkeit hingewiesen. Und zeigte sich offen für eine mögliche Design-Änderung.
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Nun sieht Magnet das offenbar anders. Anstatt die Entscheidung des Patentamts abzuwarten, geht er mit dem Video in die Offensive. Er nutzt die Gelegenheit, um einen Kampf zwischen dem „System“ und dem „Widerstand“ heraufzubeschwören. Und vor allem: Um für Spenden zu werben.
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Dabei steht Magnet derzeit wohl mit dem Rücken zur Wand. Ende November wurde bekannt, dass die österreichische Medienaufsicht KommAustria ein Verfahren gegen AUF1 eingeleitet hat.
Unsere Anfrage hat Stefan Magnet bislang leider nicht beantwortet.
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"Lebenslange Ruhegelder für RBB-Chefs kosten Beitragszahler Millionen" - unter dieser Schlagzeile fasste @WELTAMSONNTAG am Wochenende nochmal zusammen, was durch Recherchen anderer schon bekannt war. Bundesweit wurde der Text zitiert. 1/
Von "Verschwendung von Beitragsgeldern" war bei "Welt am Sonntag" (WAMS) die Rede. Doch bei genauer Betrachtung zeigt sich: Hier kommt so einiges durcheinander. 2/
Auch wir von ZAPP begleiten die Versorgung von ARD-Führungskräften schon seit längerem kritisch. Und haben uns gefragt: Haben wir da was übersehen? Ist wirklich überall "lebenslanges Ruhegeld" drin, wo WAMS das "nach Informationen dieser Zeitung" draufschreibt? 3/
Viel Aufregung gestern in der CDU um einen ARD-Beitrag von Sonntagabend: „Manipulation wie in der Aktuellen Kamera“, zitiert die @BILD aus der Partei. Von „gefälschten Bildern“ twittert @ArminLaschet sogar.
Was ist dran an den Vorwürfen? Wir haben beim @ARD_BaB nachgefragt. 1/11
Im Beitrag geht es um die Bundestagsdebatte über das #Bürgergeld. Zu sehen: Grünen-Abgeordnete @BriHasselmann im O-Ton - und die vermeintliche Reaktion von @_FriedrichMerz und @thorsten_frei im Bild. Beide lachen dabei, wirken arrogant. Schnitt: Merz in seinem Flugzeug. 2/11
Haßelmann sagt: „Wie soll jemand, der in einer ganz anderen Lebenswirklichkeit lebt, und sich vielleicht überlegen muss, ob er zur Party mit dem Privatjet (...) fliegt, wie soll so jemand sich in die Lebenswirklichkeit einer alleinerziehenden Frau versetzen?“ 3/11
NEU: Jörg Schönenborn, Programmdirektor des #WDR, geht mit einem ungewöhnlichen Schritt an die Öffentlichkeit. In einer am heutigen Abend verschickten Nachricht legte Schönenborn offen, dass ein Neffe seiner Frau einer von zwei Redaktionsleitern der Sendung @hartaberfair ist. 1/8
Schönenborn war als Chefredakteur im Programmbereich Politik und Zeitgeschehen selbst lange für die Talkshow verantwortlich, die jedoch von einer externen Produktionsfirma produziert wurde. 2/8
In der Mail, die einem unabhängigen Rechercheteam des NDR vorliegt, betonte Schönenborn, er habe Privates und Berufliches zu keiner Zeit vermengt. 3/8
Der österreichische Online-Sender #Auf1 etabliert sich gerade als eines der wichtigsten Medien der Querdenken-Bewegung. Dahinter steckt der Medienunternehmer Stefan Magnet, der enge Verbindungen in die rechtsextreme Szene hat. Wir haben seit Monaten zu Auf1 recherchiert. 1/10
Auf1 hat mehr als 200.000 Abonnent:innen auf Telegram - dabei gibt es das Portal erst seit Mai 2021. Täglich produziert Auf1 „Nachrichten“, die etwa vor einer „Corona-Diktatur 2.0“ warnen oder vor der „Rückkehr des Kommunismus“ unter dem Deckmantel des Klimaschutzes. 2/10
Die Auf1-Nachrichten wirken optisch wie eine Art Tagesschau für die Querdenken-Bewegung. Das Logo hat auffallende Ähnlichkeit mit dem ARD-Logo. Doch gegenüber ZAPP erklärt Magnet: „Wir woll(t)en Alternativmedium sein und nicht die Kopie der ARD.“ 3/10
Unter #Schlesinger mietete der rbb für ein Orchester Flächen im ICC Berlin. Es gehört der Messe. ZAPP Recherchen zeigen: der von Messe-Aufsichtsrat Wolf-Dieter Wolf eingefädelte Deal wird teuer. Im schlechtesten Fall sogar für die Steuerzahler. 1/7
Mietkosten: 1,74 Mio Euro für zwei Jahre. Plus Umbaukosten in Höhe von ca. 1 Mio Euro u.a. für Heizung, Lüftung, Brandschutz und Elektronik. Das ICC war seit Jahren stillgelegt, die Anlagen wieder instand zu setzen kompliziert. 2/7
Zum Problem werden vor allem die Betriebskosten: Fast 60.000 Euro pro Monat zahlt der RBB derzeit an Vorauszahlungen. „Wir rechnen jedoch mit einer Steigerung der Energiekosten“, so ein Sprecher der Berliner Messe auf Anfrage von ZAPP. 3/7
In seiner Insta-Story kritisiert @fimbim die Berichterstattung über den Fall #Kliemann. Wir haben uns seine Aussagen über die Rolle der Medien einmal genauer angeschaut. Vieles kann man so nicht stehen lassen. 1/x 👇
Los geht’s mit dieser Behauptung von Fynn Kliemann: „Da haben ziemlich viele Leute ziemlich viel durcheinandergebracht, dann haben das alle abgeschrieben, es hat sich super geklickt.“ 2/x
Zahlreiche Medien haben nach den Recherchen des @zdfmagazin kritisch über Kliemann berichtet. Völlig legitim, er ist eine einflussreiche Person der Öffentlichkeit. Und: es gab neue, eigene Recherchen, zum Beispiel vom @derspiegel oder @sternde. 3/x stern.de/gesellschaft/f…