Mal wieder versucht @quarkswdr das 'Gendern' und das 'generische Maskulinum' mit einem schlechten und veralteten Artikel zu erklären, ohne selbst wissenschaftlich sattelfest zu sein.
"Ob die männliche Pluralform in der deutschen Sprache immer schon diese Doppelfunktion hatte, für Männer und Frauen zu stehen, ist empirisch schwer zu belegen."
"'Die Sozialarbeiter liefen durch den Bahnhof. Wg. der schönen Wetterprognose trugen mehrere der Frauen keine Jacke.'
Die Frage war: Ist der zweite Satz eine sinnvolle Fortsetzung des ersten, ja oder nein?"
Die Studienautoren (allesamt keine Linguisten) machen hier Fehler:
5/10
Sie übersehen, dass der zweite Satz zwei Interpretationsmöglichkeiten zulässt, die mit der Prosodie (Satzmelodie) zu tun haben:
Wenn 'mehrere' betont wird, impliziert der 2. Satz, dass es eine nur weibl. Gruppe ist - im 1. Satz hätte dann 'Sozialarbeiterinnen' stehen müssen
6/10
Nur wenn das Wort 'Frauen' im zweiten Satz betont wird, liest man die Gruppe im ersten Satz rückwirkend weiterhin als gemischt und nicht ausschließlich weiblich.
Dadurch erübrigt sich auch die 'Kontrollgruppe' in der Studie. Sie macht nur den Anschein von Empirie.
7/10
Es ist entlarvend, dass d. Artikel nach über einem Jahr nicht aktualisiert und an entscheidenden Stellen berichtigt wurde. Mein Eindruck: für linguistisch anspruchsvolle Diskussionen wie jene um das Gendern sitzt in der Redaktion von Quarks schlicht keine kompetente Person.
8/10
Das ist auch den zahlreichen linguistischen Schwergewichten aufgefallen, die @FabianPayr hinter seinem Aufruf an den #OERR versammeln konnte:
Tobias Kurfer hat mit diesem Artikel im Juli zudem einen beachtlichen, genaueren Blick auf die schlechte Studienlage geworfen, auf der das Gendern basiert. Er bleibt eine klare Leseempfehlung.
Nachdem das @zdfmagazin seit geraumer Zeit das generische Femininum nutzt, durfte ich am eigenen Leib erfahren, was für Missverständnisse das auslöst, wenn Böhmermann plötzlich das spezifische verwendet. Warum gen. Mask. und Fem. nicht gleich geboren sind: Mini-Thread. 1/14
Generische Formen entstehen oft nicht aus einem Angebot mehrerer Formen sondern bilden sich aus den Ursprungsformen heraus. Das 'Maskulinum' ist mit Abstand das älteste Genus und war die längste Zeit seines Lebens kein 'Maskulinum' sondern eine Agens-Klasse. 2/14
Das 'Neutrum' bildete sich als erstes daraus aus, aber erst viel später: aus einer klasse von Wörtern, die so gut wie nie Subjekte (Nominativ) und so gut wie immer direkte Objekte (Akkusativ) im Satz waren. 3/14
Herr Lobin, das Interview zeigt, dass der Aufruf einen Nerv getroffen hat. Man kann sich denken, dass Frau Nübling die 'alten, überkommenen' linguistischen Praktiken nur ungern kritisiert. Weil sie diese Praktiken anderen Orts selber nutzt. 1/16
Darum verweist sie z.B. sicher auch nur schweren Herzens darauf, dass viele 'alte' Linguisten Kraft eigener sprachlicher Intuition argumentieren und diese dann verallgemeinern. Denn das, lieber Herr Lobin, tut Nübling selbst. 2/16
Z.B. bei den Pejorativen in ihrem Genderlinguistikbuch. Eine tiefe Analyse historischer Korpora, selbst die Andeutung einer solchen, findet dort nicht statt. Das gleiche passiert in Nüblings Artikel in der Süddeutschen. 3/16
@NateSilver538 Oh boy. Ok. So I just read a lengthy interview with the guy who invented the PCR tests for SarsCov19, who is an expert extraordinaire on the research and history of Sars viruses @ChariteBerlin. Here are some major takeaways. Lab hypothesis (1/3):
@NateSilver538@ChariteBerlin Reasons for why the lab hypothesis, albeit unlikely, could still serve to pushChina on its criminal neglicence regarding fur farms as virus kitchens (3/3).