Thread by @leseerlaubnis

Die Rede hätte ich mir gerne abgesichert. Die ist auf den Punkt.

Gendern wird sich durchsetzen. Daran besteht kein Zweifel. Urteile des #BVerfG und Rechtsgutachten sehen Gendern als notwendig an. Österreich und Schweiz haben sich dafür ausgesprochen.

Kleiner 🧵

https://twitter.com/heidireichinnek/status/1603682455059193856

Man bemüht sich beim Rechtscheibrat bereits um Regeln.

Auch dieser empfiehlt seit Jahren gendersensible Sprache zu verwenden.

Wenn AfD und CDU/CSU hier ein einendes Thema gefunden haben, mit dem sie in vermeintlich harmloser Weise ihre Zusammenarbeit begründen, dann

sollte uns dies zu Denken geben.

Hitler sind die Menschen ebenfalls nicht deshalb zugesprungen, weil er sofort mit der Enteignung der Juden und mit Krieg argumentierte, sondern es waren andere, harmlosere Themen, die vorgeschoben wurden.

Die CDU und die AfD zünden das Thema regelmäßig als Nebelkerze, um von anderen Themen abzulenken.

Höre ich aus deren Mund das Thema „Gendern“, dann schaue ich mich inzwischen reflexhaft um, von was sie nun schon wieder ablenken wollen.

Meist waren es Ergebnisse Habecks.

Achten Sie einmal darauf, wenn Sie möchten.

Gendern war in der Presse Thema, als Habeck Gasverträge geschlossen hat, als Habeck nach dem Stresstest die Verlängerung der Laufzeiten der KKW verkündete, als die LNG-Terminals eingeweiht wurden.

„Gendern“ soll ablenken.

Dabei ist der Drops längst gelutscht, auch ganz ohne die Deutschen, weil wir keine Sprache haben, die nur uns gehört.

Wie schon erwähnt: Wir teilen uns die Rechtschreibregeln mit Österreich und der Schweiz. Beide sind zum Thema weiter als wir.

In der Schweiz wurde in Schulen schon vor vielen Jahren das Wort „Elter“ eingeführt, um nicht Mutter oder Vater zu sagen, wenn ein Kind ggf. zwei Väter oder zwei Mütter hat.

Der Begriff ging auch bald allen Kindern und Eltern ganz normal über die Lippen, wie mir eine Freundin

aus Basel berichtete. Man hat die Vorteile des Begriffs erkannt. Und nun kommt eben das Elter zum Termin mit der Lehrkraft.

Die Regeln für das Gendern werden sich finden.

Noch rügt der Rechtschreibrat, dass der Genderstern nicht immer grammatikalisch korrekt sei.

Daran knabbert man. Man sucht Lösungen.

Bäcker-/in ist jedoch seit vielen Jahren korrekte deutsche Rechtschreibung und in Stellenanzeigen sogar Pflicht (Alternative: Bäcker m/w/d). Oft ließt man Bäcker-/in m/w/d.

Bäcker-/in und Bäcker*in spricht man identisch aus.

Der Rechtschreibrat hat bereits erklärt, dass sich im real geschriebenen Deutsch der Genderstern gegenüber anderen Schreibformen durchsetzt.

Insofern reiben sich AfD und CDU/CSU hier an einem Thema, welches sich die Menschen nicht verbieten lassen werden.

Was bleibt?

Es ist eine Nebelkerze. Ein Thema das ablenken soll (man kann schließlich nicht immer Winnetou vorschieben).

Es ist auch das Thema, dass übertüncht, dass die CDU/CSU bereits mit der AfD gemeinsame Sache macht und sich hier - für beide Seiten mit Erfolg - daran

übt, zusammen für Gesetze zu stimmen.

Da es hier nun keinen Aufschrei der Wähler*innen der CDU/CSU gab, wurde das Tabu, nicht mit der AfD gemeinsame Sache zu machen, gebrochen.

Beim nächsten Gesetz kann man schon sagen: „Warum die Aufregung? Wie haben doch schon einmal

erfolgreich mit der AfD zusammengearbeitet. Sobald uns das Vorteile bringt, spricht doch nichts dagegen.“

Dieser Tabu-Bruch nimmt ab jetzt jedem Widerspruch den Wind aus den Segeln.

Wer als CDU/CSU-Mitglied jetzt nicht die Reißleine zieht, ist Mitglied in einer Partei, die

mit der AfD zusammenarbeitet - und zwar bedeutend enger als den Meisten wohl recht wäre.

Wer in einer Partei verbleibt, obwohl diese mit Nazis gemeinsame Sache macht, der wir niemals sagen können, man habe das ja nicht gewollt oder nicht unterstützt.

Leider hier wenige Links, weil das beim Schreiben am Mobiltelefon zu aufwändig wäre.

Bei Gelegenheit bringe ich auch mal wieder die Links zum Rechtsgutachten, das Gendern als grundgesetzkonformer benennt und zu den Entscheidungen zur Entwicklung der dt. Sprache.