Was mich hier zusätzlich bedrückt, sind die Rachegelüste der Verharmloser*innen, bis hinein in die Politik. Der "Sachverständigebrat" war ja schon so ein Mittel. Jetzt träumen sie von Tribunalen für Lauterbach _Co. Sie denken, sie haben gewonnen und wollen nachtreten.
Sie glauben wirklich, dass die Maßnahmen falsch waren und alle NPI nicht wirken und dass das wissenschaftlich bestätigt sei. Viele "Experten" reden ja auch so. Jetzt wollen sie Revanche für alles, was ihnen "angetan" wurde und wollen die Vorsichtigen dran kriegen.
Weiteres Beispiel. Die Rechtskonserven feiern ihren Sieg und drücken die Vorsichtigen aus der Gesellschaft.
Und weiter geht's:
Jetzt sollen wir Vorsichtigen "anerkennen", dass Corona gar nicht so schlimm gewesen sei und die Maßnahmen und die "Ausgrenzung" unnötig gewesen sei und es falsch von uns gewesen sei, Infektionsschutz zu fordern.
Nein. Einfach nein.
Und noch einer:
Lehrer fordert in der Berliner Zeitung Aufarbeitung, warum Lehrer*innen sich nicht gewehrt haben.
Und meint damit nicht gegen die Durchseuchung, sondern gegen die Schutzmaßnahmen.
Und weiter geht's: das Heute Journal bezeichnet Menschen, die sich nicht einem potenziell lebensverändernden Virus aussetzen wollen als solche, "die sich nicht an die Normalität gewöhnen wollen".
Lauterbach macht weiter:
Aber immerhin spricht er leise an, dass gerade eine Umdeutung stattfindet und nennt wenigstens einen Grund für Infektionsschutz, auch wenn er etwas nach GBD klingt.
Weil anscheinend immer noch viele glauben, mit einfachen Maßnahmen wie Luftfiltern in Schulen und Büros, Maskenpflicht in Gesundheitswesen und ÖPNV wäre es möglich, die Pandemie endgültig einzudämmen (d.h. R konstant unter 1 zu halten), hier ein Erkärungsthread:
Vorweg: ich fände es sehr gut, wenn diese Maßnahmen eingeführt würden, vor allem weil es Vulnerablen und Vorsichtigen überhaupt die Möglichkeit bieten würde, sich realistisch auf Dauer zu schützen.
Es bringt aber eben leider nicht die gesamtgesellschaftliche Eindämmung:
Seit einiger Zeit pendelt Rt (also die konkret beobachtete Reproduktionszahl) um 1, wird kaum mal höher als 1,5. Wie stark Infektionen reduziert werden müssen, um R unter 1 zu bekommen berechnet sich aus 1-1/R, bei 1,5 als z.B. 33%.
Als ich angefangen habe, Parable of the Sower (en.wikipedia.org/wiki/Parable_o…) zu lesen, konnte ich immer nur kleine Häppchen lesen, weil es so krass war. Nachdem ich mich an diese Dystopie gewöhnt habe kann ich auch mal ein Stück als Bettlektüre lesen und lese es als Anleitung.
Jetzt lese ich den Nachfolgeband Parable of the Talents (en.wikipedia.org/wiki/Parable_o…) und bin wieder bei den Häppchen. Ich habe erwartet, dass es ähnlich weiter geht, aber es beschreibt eine neue Dystopie, die m.E. sogar noch näher an unserer Zeit ist als Parable of the Sower.
Die Waldbrände, bewaffneten Verteilungskämpfe und Wasserknappheit sind als Folgen der Klimakatastrophe nachvollziehbar. Aber jetzt geht es um einen Präsidentschaftskandidaten mit dem Slogan "Make America Great Again", der religiöse Fanatiker:innen zu Überfällen ermutigt
So funktioniert "Klimaneutralität" oder "Partnerschaft zur Einhaltung des CO2-Budgets" in Wirklichkeit: robinwood.de/pressemitteilu…
"Holz zu verbrennen, setzt pro Energieeinheit mehr CO2 frei als die Verbrennung von Kohle. Durch die Holzernte ginge in Namibia zudem eine für den Klimaschutz wertvolle Kohlenstoffsenke verloren."
"Auf den Flächen soll die Rinderproduktion intensiviert werden – mit weiteren Folgeschäden für Klima und Artenvielfalt. Zu befürchten sind obendrein tiefgreifende ökologische Schäden durch die Holzernte vor Ort."