Frankreich will den AMX-10 in die Ukraine liefern. Es handelt sich um ein Fahrzeug, das für einige Verwirrung sorgt – ein Radpanzer mit leichter Panzerung, aber einem Turm mit schwerer Kanone? 🧵(1/11)
Schnell entwickelte sich eine Debatte, ob das Fahrzeug „ein Panzer“ sei oder nicht. Dazu einige Gedanken: „Ein Panzer“ ist der AMX-10 selbstverständlich. Schützenpanzer, Bergepanzer, Flakpanzer – all diese Fahrzeuge sind „ein Panzer“. Sie tragen das Wort schon im Namen. (2/11)
Was der #Amx10 nicht ist, ist ein #Kampfpanzer – trotz des Turms mit einer Kanone im Kaliber 105 mm. Kampfpanzer sind schwer gepanzerte und bewaffnete, duellfähige Kettenfahrzeuge, die als Schwerpunktwaffe einsetzbar sind. Das ist, kann und soll der AMX-10 nicht sein/tun. (3/11)
Welche Aufgaben und Fähigkeiten hat der AMX-10 nun? Er ist ein Spähpanzer. Er soll aufklären, was vor der Hauptstreitmacht passiert. Denn sogar wenn Luftaufklärung möglich ist, gilt auch modernen Armeen der „Blick ins Gelände“ nämlich nach wie vor oft als unerlässlich. (4/11)
Nun ist Aufklärung nicht gleich Aufklärung, sondern kennt ein breites Spektrum, je nach Ausrüstung und Lage. Ein Ende ist die leise Aufklärung, wie der Luchs sie machte: Lautlos und unentdeckt anpirschen, aufklären, lautlos und unentdeckt wieder absetzen, berichten. (5/11)
Die kampfstarke Aufklärung hingegen setzt darauf, Kontakt aufzunehmen. Ein Begegnungsgefecht bei der Aufklärung wird erwartet. Die schweren Züge der Panzeraufklärungstruppe der Bw setzten dazu im Kalten Krieg den Leopard 1 ein – lautlos war da nichts, dafür kampfstark. (6/11)
Die Idee, ein Fahrzeug für die Mitte zwischen den Extremen zu bauen, gab es schon früh. Die Wehrmacht hatte Radspähpanzer Sd. Kfz. 234 im Einsatz und rüstete einige dieser Fahrzeuge mit Panzerabwehrkanonen aus. So entstand der Pakwagen, der dem AMX-10 verblüffend ähnelt. (7/11)
So entstand eine Fahrzeugklasse, die immer wieder gebaut wurde: Spähpanzer, die nicht ganz so schnell, klein und leise waren wie reine Spähpanzer und die durch ihre dünnere Panzerung nicht ganz so kampfstark waren wie richtige Kampfpanzer. (8/11)
Die aber, positiv gesprochen, die Feuerkraft von Kampfpanzern mit fast der Schnelligkeit, Wendigkeit und Lautlosigkeit von Radpanzern verbanden. Ähnlich wie die Kavallerie früher konnten diese Fahrzeuge überraschend auftauchen, hart zuschlagen und schnell verschwinden. (9/11)
Wenn Lage + Gelände günstig sind, kann diese Klasse sehr erfolgreich eingesetzt werden. Sie kann im Hinterland Gefechtsstände überfallen, Versorgung unterbrechen und Fahrzeuge vernichten. Die südafrikanischen Ratel waren so im Angolanischen Bürgerkrieg sehr erfolgreich. (10/11)
Schlüsselfaktor sind immer die Menschen und ihre Ausbildung und Motivation. Für diese Fahrzeuge gilt das besonders, da sie sehr dynamisch und oft auf sich allein gestellt agieren. Die ukrainische Armee hat gezeigt, dass sie Systeme kreativ und erfolgreich einsetzen kann. (11/11)
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LEOPARDEN UND MARDER SIND ZERSTÖRBAR
Die Debatte um die Lieferung von Westpanzern in die Ukraine ist von einem Optimismus geprägt, der in seltsamem Widerspruch zu vielen Äußerungen steht, die das „Endes des Panzers“ beschworen haben. Westpanzer sind keine Superpanzer. (1/19)
Panzer waren in ihrer rund 100jährigen Geschichte niemals unzerstörbar. Immer war den militärischen Planern klar, dass ein Panzereinsatz auch immer in vernichteten Fahrzeugen und getöteten Soldaten resultieren wird. Das wird bei den Leoparden und Mardern nicht anders sein. (2/19)
Moderne gepanzerte Kampffahrzeuge aus Deutschland haben einen ausgezeichneten Ruf in der militärischen Welt. Die nun zur Lieferung beschlossenen oder diskutierten Fahrzeuge waren aber noch nie in intensiven Gefechten eingesetzt. (3/19)
Was genau haben Panzer am 17. Juni 1953 eigentlich getan, als sie den Aufstand "niederschlugen"?
Heute vor 69 Jahren begann in der DDR der #Volksaufstand. In den Medien wird an vielen Stellen darüber berichtet werden, oft mit ganz verschiedenen Schwerpunkten. (1/X)
Heute vor 60 Jahren begann in der DDR der Volksaufstand des 17. Juni 1953. In den Medien wird an vielen Stellen darüber berichtet werden, oft mit ganz verschiedenen Schwerpunkten. (2/x)
Und mehr als einmal wird in verschiedensten Varianten die Aussage getroffen werden, dass Panzer den Aufstand niederschlugen. In Berlin tauchten ab 13:00 Uhr sowjetische Kampfpanzer an allen Brennpunkten des Aufstandes auf. (3/X)
Vieles am Panther ist recht konservativ designt und folgt eher einer Evolution statt Revolution. Schon gibt es einige Stimmen, die das Fahrzeug als "Leopard 2A9" bezeichnet sehen wollen. Übersehen wird dabei ... (1/x)
... eine ganz entscheidende Änderung, die nichts mit Kaliber, Panzerungsdicke oder PS-Zahl zu tun hat: Der zusätzliche Sitzplatz im Fahrzeug. Rheinmetall schreibt dazu "The KF51 Panther features an innovative operating concept. (2/x)
"It is basically designed for a three-person crew: the commander and gunner in the turret and the driver in the chassis, where an additional operator station is available for a weapons and subsystems specialist ..." (3/x)
„Defensivwaffen“ ist ein unzutreffender Begriff, wenn es um panzerbrechende Raketen geht. Es ist ein Euphemismus, ein beschönigender und irreführender Scheinbegriff, den weder die Politik noch die Presse nutzen sollte, da er verwischt, worum es geht. Warum?
(2/10)
Die deutsche Sprache kennt in der Tat die „Schutzwaffe“ – das Wort meint aber nur jede Vorrichtung, die nur oder primär zum physischen Schutz des eigenen Leibes gedacht ist.
(3/10)