Thread by @LViehler

Kollege @DrPuerner geht hart ins Gericht mit Karl Lauterbach - doch bin ich der Meinung, dass er hier etwas zu kurz tritt. Lauterbach ist ein Symptom der Krise - nicht ihre Ursache. 🧵

https://twitter.com/TichysEinblick/status/1620415952025427970

Natürlich ist es korrekt, dass seit der Machtübernahme der Ampel Ende 2021 der Hauptaugenmerk auf dem neuen SPD-Gesundheitsminister liegt. Wie viel Schaden Karl angerichtet hat - wir sehen momentan die Spitze des Eisbergs. Serviert wurde uns dieses Dilemma aber von anderen:

Gesundheitsminister Jens Spahn und allen voran Kanzlerin Merkel waren es, welche Karl ab 2020 den gesamten "Instrumentenkasten", wie es der Spätzle-Mao aus The Länd immer gerne sagte, serviert haben. Eigentlich ein gutes Beispiel dafür was passiert, wenn man Gesetze erlässt, die

am Ende jemandem in die Hände fallen, der sie einfach nur schamlos ausnutzt. Stellen Sie sich das Infektionsschutzgesetz mit seinen Ermächtigungen einmal in den Händen der Nationalsozialisten vor - oder die neu beschlossenen Überwachungsverordnungen.

Es ist klar, dass Karl Lauterbach die Politik seit 2020 auch und vor allem auf Twitter vor sich hergetrieben hat - einem Medium, welches prozentual gesehen noch immer am Gros der Deutschen vorbeigeht. Dessen Wichtigkeit auf den sich hier herumlungernden Journalisten und

Politikern beruht. Das Empörungspotential dieses von Elon Musk aufgekauften Sozialen Mediums ist so groß, dass falsche Formulierungen für Jobverluste und Rücktritte sorgen können - nicht nur in Deutschland, wenn man sich bpsw. den Fall "James Gunn" anschaut.

Neben Karl Lauterbach war es aber auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, sozusagen Dr. Pürners Nemesis, welcher als "starker Mann" im Bundestagswahlkampf geschickter als alle anderen seine Fahne in den Wind hing und dessen Kanzlerschaft nur durch internen

Widerstand innerhalb der CDU (aka Merkel) verhindert werden konnte. Wer weiß, wie die Politik heute aussehen würde, hätte sich die Kanzlerin nicht vehement gegen die Nürnberger Weide gestemmt.

Gestemmt hat sich Frau Merkel auch gegen viele andere Dinge: Gegen die Freiheit von

Ungeimpften ("Dann dürfen sie eben bestimmte Sachen nicht mehr machen"), gegen rote Linien in der Pandemiebekämpfung (Scholz war nur derjenige, der es aussprach) und vor allem gegen die Wissenschaft. Denn sämtliche, nun von Karl so süffisant unter die Räder geworfenen

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen verdanken ihren Aufstieg in die Beratungsgremien niemand anderem als der Eisernen Kanzlerin. Unvergessen das Telefonat mit Kollegin Brinkmann im Zug. Und das Lob der Presse, dass "wir zum Glück eine Wissenschaftlerin an der Spitze haben".

Auch Physiker Meyer-Hermann wurde unter der Rigide Merkel um Modellierungen gebeten, genauso wie der Nagel am Sarg sämtlicher Verkehrsplaner, die auf einmal Wissenschaft spielen sollten. Von Christian Drosten zu sprechen, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen.

So überrascht es auch wenig, dass mein Mikro-Parodieaccount beim Thema Lützerath vor Kurzem den bayerischen Ministerpräsidenten retweetete. Christlich war er ja schon immer und konservativ schon an den Haarspitzen erkennbar.

Jetzt das Gesamtversagen Deutschlands in der Pandemie nur an Karl Lauterbach festzumachen ist zu kurz gefasst. Man macht auch nicht den Insolvenzverwalter für den Zusammenbruch eines Unternehmens verantwortlich.

Aber man kann zumindest erwarten, dass er seinen verfluchten Job macht und dann abtritt, wenn er nicht mehr gebraucht wird.

In diesem Sinne:

#LauterbachRuecktrittJetzt