Thread by @HanefeldMarc

1. Tag ohne Corona-Iso-Pflicht. Das Kind von Bekannten hat vulnerablen Vater, zwei Mitschülys kommen mit Corona. Kommentar der Eltern: "Müssen halt die Vulnerablen jetzt mal zu Hause bleiben".

"Eigenverantwortung" führt so zu Chancenungleichheit zulasten vulnerabler Familien.

Das gilt übrigens auch für Jugendliche, nicht nur deren Angehörige. Rheuma, Diabetes, Chronisch-Entzündliche Darmerkrankung, Asthma etc. Es gibt nicht so weniger SuS mit relevanter Immunschwäche.

Die würden übrigens von allgemeinen Schutzmaßnahmen in Schulen profitieren.

Mich stört am meisten an der ganzen Sache die gesellschaftliche Entwicklung, die sich aus den getroffenen Aussagen ableiten lässt. Sind Rücksichtslosigkeit und Empathielosigkeit fortan gesellschaftliche Grundeinstellungen? Was bedeutet das für andere Lebensbereiche?

An die Politiker: Eine bestimmte Art der Kommunikation hat konkrete Auswirkungen im Alltag. Das stört mich schon sehr lange, und ich habe es auch immer wieder artikuliert, z.T. so dass es mir Hate der Ultrarechten einbringt.

"Ohne Zivilcourage hat die Freiheit keine Heimat."

Disclaimer: Wäre froh, wenn die Corona-Sache endlich vorbei wäre. Uns bleibt aber damit ein Morbiditäts- und Mortalitäts-erhöhender Faktor auch zukünftig erhalten, und es ist notwendig, einen Umgang damit zu finden, der über reinen Nihilismus (hallo #GBD-Fans) hinaus geht.

Da solch ein Thread wieder beginnt, Twitter-Moorhuhn zu verlangen: Nix Paulanergarten. Die Betroffenen sind Bekannte von mir und auch meine Patienten. Kann gerne Kontakt herstellen, wer zweifelt.
Ausgerechnet von Querdenkern der Lüge bezichtigt zu werden - sehr, sehr lustig.