#Verheugen führt in diesem Interview das Konzept vom „Gemeinsamen Haus Europa“, welches angeblich von den Amerikanern beerdigt wurde, indem sie die Nachbarstaaten 1/x
vor einem mäandernden Deutschland warnten. War das so oder war es nur fast so? Schauen wir und doch mal an woher das Konzept vom „Gemeinsamen Haus Europa“ kommt. Gehen wir in die 1970er Jahre zurück. In jenem Jahrzehnt war einer Institution der wahre Zustand des 2/x
sowjetischen Imperiums klar bewusst: Dem KGB. Entgegen der offiziellen Jubelmeldungen erkannte der KGB den nahen Zusammenbruch der Planwirtschaft und wusste um die uneinholbare technologische Unterlegenheit gegenüber dem Westen. Der Chef des KGB, Juri Andropow, hatte damals 3/x
intern Reformen angemahnt, konnte sich jedoch gegen die stalinistischen, sklerotischen Kleptokraten um Breschnew nicht durchsetzen. 1982 übernahm Andropow die Staatsführung. Der Geheimdienst leitete das Imperium. Mit in den Kreis der Führung rückte ein Mann auf, der 4/x
eines Tages noch von sich reden machen sollte, der KGB-Agent Gorbatschow - ein Karrierekommunist und loyaler Geheimdienstler reinsten Wassers. Gorbatschow hatte Rechtswissenschaften studiert - beim KGB. Seine Aufgabe war es, zahlreiche Altkader der Korruption zu 5/x
zu beschuldigen und aus ihren Ämtern zu entfernen. Ziel war es, Bremsen zu lösen, Reformen anzustoßen. Aber warum? Um das Überleben des Sozialismus zu gewährleisten. Die Wirtschaft sollte effizienter werden, um das sozialistische Imperium zu stabilisieren, denn 6/x
dieses siechte halbwegs dahin, ohne zu sterben, weil die globalen Rohstoffmärkte prosperierten.
Andropow hatte aber keine Zeit, seine Pläne umzusetzen, denn er starb schon 1984. Es übernahm die alte Garde - neuer Generalsekretär wurde Tschernenko. Aber auch dieser 7/x
starb schon 1985. Nun schlug die Stunde Gorbatschows. Er offenbarte intern die ganze Hoffnungslosigkeit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage. Diese lastete er weiteren Altkadern an und schob sie beiseite. Vor allem die Abberufung des ewigen Außenministers 8/x
Gromyko war kein Zufall und unbedingte Notwendigkeit, um gegenüber dem Ausland in einem neuen Gewand aufzutreten. Das Wirtschaftsprogramm Gorbatschows bestand aus einer Demokratisierung innerhalb des sozialistischen Systems, der Übergabe von mehr Verantwortung an Betriebe 9/x
und mehr Markt, bei Ausbau des demokratischen Zentralismus. Teil dieses Konzepts war Glasnost. Man wollte damit die Jugend, die Intelligenz für das Programm gewinnen. Und man wollte damit die Zustimmung des Militärs erringen, denn diesem war längst klar, dass 10/x
kein Gleichgewicht gegenüber dem Westen mehr erhalten konnte, da man bspw. im Bereich der Mikroelektronik hoffnungslos rückständig war. Um für all dies Mittel freizumachen war es unabdingbar, den Rüstungswettlauf zu beenden. Wie aber diesen beenden 11/x
hat doch Ronald Reagan genau die Schwäche der Sowjetunion erkannt und diese mit Aufrüstung, Digitalisierung und SDI in die Zange genommen? Indem man dem Westen ein neues Gesicht zeigte. Es betraten die Weltbühne ein neuer Außenminister, kein Mr. Njet und ein eloquenter 12/x
Generalsekretär Grobatschow, die beide von Frieden, Abrüstung, einer schönen neuen Welt sprachen, in der alte Konflikte keine Rolle mehr spielen sollten. Was brauchte es dazu? PR, Zersetzung, Infiltration. Teil dessen war der überraschende Vorschlag Gorbatschows 13/x
zur vollständigen atomaren Abrüstung. Klar war auch Gorbatschow, dass dieser Vorschlag den Kern der Verteidigungsfähigkeit der NATO treffen musste, war doch die konventionelle Überlegenheit der Sowjetunion erdrückend. Ziel war vielmehr, ein Interessengegensatz zwischen 14/x
Europa und den USA herbeizuführen, da den Europäern, vor allem den Deutschen immer klar war, dass ein atomarer Konflikt sich in Europa abspielen muss. Dieser Interessengegensatz wurde vom KGB mannigfaltig befördert. Bspw. wurden insbesondere linke Parteien, die 15/x
deutsche Friedensbewegung infiltriert und gesteuert. Hier erwiesen sich die Kontakte des KGB zur ostdeutschen Staatssicherheit und dort um die Gruppe um Markus Wolf, Hans Modrow, aber auch Erich Mielke als besonders effektiv, hatte doch die Staatssicherheit seit 16/x
Jahrzehnten fast alle Bereiche der offenen westdeutschen Gesellschaft infiltriert. All diese Maßnahmen dienten einem Ziel: die Sowjetunion in den Status des Hausmeisters des nun parallel verkündeten „Gemeinsamen Haus Europas“ zu bringen. Im Westen war man vorsichtig, vor 17/x
der unterschätzte Helmut Kohl sah die Gefahr. Jedoch war der Schwung der auf allen Kanälen verbreiteten neuen Initiativen so wirkungsvoll und westliche Eliten naiv dumm, dass die Vorsicht wich. Einzig beim CIA und im Weißen Haus machte man sich keine Illusionen. 18/x
Dort erkannte man klar, das hinter allen sowjetischen Initiativen nichts anderes steckte als die Hegemonie über Eurasien und dass das „GHE, Gemeinsame Haus Europa“ keinesfalls ein demokratisches sein sollte, sondern ein „demokratisch-sozialistisch“ verfasstes 19/x
Hegemonialgebilde, das die Kraft der Demokratien nivellieren sollte. Es ging, ausgehend von der Konzeption des KGB aus den 70ern, um nichts anderes als die weitere Herrschaft des Geheimdienstes, nur jetzt in schick, gut gekleidet und voller Manieren.
Das Projekt „GHE“ wurde 20/x
begleitet durch mannigfaltige operative Einflussmassnahmen und technologische und wirtschaftliche Spionage.
Beispiel:
Die „Aktion Abkopplung“, die „Aktion Zwietracht“, die „Aktion Nordlicht“. Ziel waren die sozialistischen, grünen und sozialdemokratischen Parteien. 21/x
Westeuropas. Mit der „Aktion Mars“ bspw. wurden die deutsche Friedensbewegung, die „Generäle für den Frieden“ gegen „amerikanische Hochrüstung“ mobilisiert. Dazu wurden bspw. von der Hauptabteilung X des MfS Vorträge und Bücher erarbeitet und im Westen verbreitet. 22/x
Der Erfolg war bahnbrechend und die westdeutschen Eliten waren voller Begeisterung ob der Idee des „Gemeinsamen Haus Europa.
Ich kürze jetzt hier ab. Die ganze Idee scheiterte, weil die ökonomischen Bedingungen zur Umsetzung zu schlecht waren und Gorbatschow 5 Jahre 23/x
zu spät kam. Es folgten die wilden 90er und 2000, nach einer Phase des Neuaufbaus des KGB in St. Petersburg & Moskau, die erneute Machtübernahme des KGB, jetzt FSB, der Siloviki. Wieder folgten Charmeinitiativen, Infiltration (SPD), Zersetzung und die Neuauflage des „GHE“, 24/x
nun „Gemeinsamer Wirtschaftsraum von Wladiwostok bis Lissabon“ hieß und nichts anderes ist als die alte russische Einflusssphäre Eurasien mit abhängigen Satelliten.
Fazit: alles ganz anders als #Friedensmanifest-Verheugen behauptet
@SimsalaMaya @mfphhh Wie die oben historisch dargestellte Infiltration und Zersetzung dann konkret funktionieren und wie die Techniken in der Realität dann personenkonkret umgesetzt werden, hat @EFDavies aufgeschrieben:
@SimsalaMaya @mfphhh @EFDavies Zur weiteren Information des obigen Thread wie Putin wirklich tickt, wieso er mehr mit Andropow zu tun hat und wieso Politik in weiten Teilen bis heute nicht erkannt hat, mit welcher Herausforderung & welchen Gefahren sie es zu tun hat:
@SimsalaMaya @mfphhh @EFDavies Und weiter:
„Putin hat den Polen ja schon gedroht, dass er in zwei Stunden in Warschau sein könne. Das sollte man nicht nur für bloße Redensarten halten“
Diese beeindruckende Rede von @agnieszka_mdb ist eigentlich die komplette Zerlegung der @spdbt , des Kanzlers, die maximale angewiderte Verachtung der Schröderianer und Schwesigs. Diese Koalition ist am Ende.
@JoWadephul spricht, @ABaerbock sitzt auf der Regierungsbank und deutet Applaus an, nickt zustimmend, als @JoWadephul die schleppende Bedenkenträgerei des @Bundeskanzler kritisiert.
Diese Debatte zeigt das Ende der Koalition
@JoWadephul @ABaerbock @Bundeskanzler Mützenich kritisiert, dass in 🇩🇪 über „ein einziges Waffensystem“ diskutiert wird. Ja, selbst schuld. Verweist auf die sonstigen Lieferungen, aufgenomme Flüchtlinge, private Hilfen, behandelte ukr. Soldaten, unterstellt miese Motive der Kanzler-Kritiker.
Dieses unerhörte Desaster hat Landwirtschaftsminister @cem_oezdemir seit 1995 angerichtet. Gut, dass @Markus_Soeder , der völlig machtlose @Bauern_Verband und die @cducsubt gemeinsam dagegen laut und deutlich protestieren!
Es ist sogar noch schlimmer. @cem_oezdemir und Habeck haben sogar schon seit den 1970er Bauern kaputt gemacht. Hier sehen wir Minister Özdemir ganz jung, wie erBauern auslacht:
@cem_oezdemir Vielleicht mal überlegen, was die Schweizer nie taten, aber 🇩🇪, die Löhne unzureichend steigen lassen und was nach Jahrzehnten irgendwann passieren muss, wenn die Haushalte krachen. Warum hat die 🇨🇭 höhere Löhne, bessere Infrastruktur, weniger Abgaben?
Das Problem an Merz‘ Äußerungen ist die darin erkennbare historische Ahnungslosigkeit. Während die demokratische Linke bei aller Tölpelhaftigkeit gelernt hat wie der Faschismus die Macht ergreifen konnte und was ihr Beitrag dazu war, flippert @_FriedrichMerz unbekümmert 1/9
im politischen Raum herum, und das nicht nur als lose Kommunikationskanone, was ja irgendwie noch verzeihlich wäre, sondern inhaltlich. Der Aufstieg des italienischen Faschismus und des deutschen Nationalsozialismus waren eben nur möglich, weil Konservative in ihrer 2/9
Arroganz glaubten, den Tiger reiten zu und mit Übersetzung von Ressentiments als Ersatz für Politik Mehrheiten erreichen zu können. Klar war, dass die Vorstellungen wofür man diese Macht benutzen wollte, unklar waren. Man verlor sich in romantischen 3/9
Na dann gucken wir uns das Trauerspiel mal an. Man beachte das Motto: Stoppt die Eskalation! Stoppt den Krieg gegen die Ukraine! Keine Panzer! Das liest sich so als wären die Russen gar nicht beteiligt & 🇩🇪hätte die 🇺🇦 angegriffen. 17.30 Uhr sieht das noch sehr verloren an.
Der Demokrat und Schriftsteller, Politiker und Mutige aus der Zwischenzeit 90-2000, Pristawkin, über das was zerstörte und weiter zerstört: die kaputten putinesken Seelen, die nur Härte verstehen:
In diesem 30 Jahre alten Abschnitt findet sich schon all die russische Hybris, die Propaganda, der Faschismus-Vorwurf, der Hass und die mangelhafte (historische) Selbstreflexion. Pristawkin im Gespräch mit einer Russin in Lettland - wie aktuell
Und weiter gehts, vor 30 Jahren, die Beschreibung der Antizivilisation, entstanden in der Giftküche des KGB. Wie aktuell, denn heute ist es nicht anders: kulturelle Vernichtung, physische Vernichtung der Kolonialvölker, der Ukraine gehen Hand in Hand.
Wenn ich die russischen Kriegsziele ernst nehme, die Äußerungen zur Neuordnung Europas nicht als Palaver betrachte, dann kann Putin nur gewinnen, wenn er weite Teile der Ukraine entvölkert, Teile des Westens in seine eurasische Einflusssphäre überführt, die EU zerstört 1/x
Amerika von Europa durch Zersetzung löst, verbliebene Ukrainer kulturell & unwillige Teile physisch vernichtet, die nachwachsenden Generationen umerzieht und eine Hegemonie über politische Institutionen in Europa erlangt. All dies geht nur durch 2/x
millionenfachen Massenmord und vollständige Zerstörung widerständiger Städte. Anders kann es gar nicht gehen. Das alles äußert Putin seit 20 Jahren. Es ist die alte Strategie Andropows, des KGB. Das nicht sehen zu wollen und stattdessen von Ausgleich zu reden, ist kriminell.