Was geben die Infratest-Infografiken zur #BerlinWahl über die AfD-Wählenden preis?
Ein kurzer Thread ⬇️
Das wahlentscheidenste Thema für viele AfD-Wählende war "Sicherheit & Ordnung" - immerhin von 44% genannt. 1/
Bei den Sorgen der AfD-Wählenden zeigt sich einerseits -erwartbarerweise- überdurchschnittlich häufig die Sorge vor einer "Überfremdung".
Interessanterweise wird unter ihnen aber ähnlich stark -und ebenfalls klar überdurchschnittlich- die Sorge vor Wohlstandsverlust geteilt.
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Entsprechend ist unter AfD-Wählenden auch der Anteil derer, die wegen der Inflation Geldsorgen haben, klar am höchsten unter allen Parteien. 6 von 7 AfD-Wählenden stimmen hier zu!
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Unter allen Befragten zeigt sich einerseits, dass knapp 80% finden, die AfD distanziere sich nicht genug von rechtsextremen Positionen. Andererseits heißen aber auch 35-41% ihre Positionen gegen Zuwanderer gut.
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Bei den Aussagen zur AfD unter den AfD-Wählenden dann das, was sich immer wieder bei Wahlen zuletzt zeigte: sie wählen AfD nicht trotz, sondern ganz klar wegen der Positionen zur Zuwanderung. Unter den AfD-Wählenden findet man kaum noch jemanden, der hier nicht zustimmt.
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Abschließend die demographischen Auffälligkeiten, die v.a. zeigen, dass in Berlin bezüglich Altersgruppen und Geschlecht keine Gruppe groß heraussticht.
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Wie sich bei anderen Wahlen auch schon häufig zeigte, wird auch in Berlin die AfD besonders häufig unter Arbeitern gewählt. Hier wählen 18% AfD.
Zudem findet die AfD deutlich seltener Anklang unter Menschen mit hohem Bildungsstand. Dort wählen sie nur 5%. Unter Befragten mit "einfacher Bildung" sind es 15%.
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Hier dann noch anhand der @Tagesspiegel-Karten, wo in Berlin besonders häufig AfD gewählt wurde. Im Wahlkreis Mahlzahn-Hellersdorf I ist die AfD mit knapp 28% sogar stärkste Kraft.
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Tatsächlich sehr wichtiger Punkt!
Denn wir wissen aus Umfragen, dass sich AfD-Wählende besonders häufig als besorgt, verunsichert oder krisenbetroffen empfinden - und zwar unabhängig von ihrer obj. Lage.
Was wir im @WSIInstitut-Erwerbspersonenpanel dazu gefunden haben im 🧵
Zunächst ein paar Verteilungen:
AfD-Wählende geben weitaus häufiger als Wählende anderer Parteien an, dass sie selbst und Deutschl. insgesamt stark von Krisen der letzten Jahre betroffen seien. AfD-Wählende fühlen sich auch besonders häufig verunsichert & äußern große Sorgen. 2/
Das ist auch kein Phänomen, das erst vor kurzem - oder einmalig - auftrat. Vielmehr konnten wir es z.B. bezogen auf ihr stark erhöhtes Sorgenlevel seit Beginn des Panels (Apr ´20) beobachten. Im Übrigen auch für verschiedene Sorgen: finanzielle, berufl., gesellschaftsbezogene. 3/
Ich lese viel hier basierend auf dieser Abbildung, dass das BSW ja nicht sonderlich die AfD geschwächt hätte. Dies lässt sich daraus aber aus meiner Sicht nicht unbedingt ableiten.
#Europawahl 1/
Die dargestellte Wanderungsanalyse nimmt als Ausgangspunkt das Wahlverhalten zur Bundestagswahl ´21. Da bekam die AfD "nur" 10,3%. Erst danach begann ihr Höhenflug in den Umfragen auf zwischenzeitlich bis über 20% (blaue Linie).
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Bezogen auf die Wanderungsanalyse ist es also wichtig zu unterscheiden zwischen AfD-Wählenden, die schon zur Bundestagswahl ´21 AfD wählten und denjenigen, die danach in Umfragen angegeben haben, AfD zu wählen. Die Wanderungsanalyse bezieht sich aber nur auf erstere.
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Auch mein Report zu AfD-Wählenden zeigt klar: Wer AfD wählt, macht dies nicht trotz, sondern wegen ihrer migrationsfeindlichen Positionen
🔵Großer Anteil "überzeugte" AfD-Wählende, eher wenig Protestwählende
🔵Ablehnende Haltungen gegenüber Ukraine-Geflüchteten weit verbreitet 1/
AfD-Wählende hochbesorgt & -belastet und sehr entfremdet von demokr. Institutionen; sehen in Zuwanderung große Bedrohung für den von ihnen sehr homogen gedachten gesell. Zusammenhalt. 95% der jetzigen AfD-Wählenden nannten zur #BTW21 Zuwanderungsbegrenzung als wichtiges Thema. 2/
Auch stehen Erfahrungen mangelnder sozialer und demokratischer Teilhabe im Kontext von Erwerbsarbeit im Zusammenhang mit der AfD-Wahl. AfD-Wählende berichten seltener als Wählende anderer Parteien von guten Arbeitsbedingungen- v.a. bzgl. Anerkennung & Mitsprachemöglichkeiten.
In der neuen #MitteStudie ist auch ein Kapitel "Entsicherte Marktförmigkeit als Treiber eines libertären Autoritarismus" von @EvaGro3,@amelie_nickel1 & mir. Entsicherte Marktförmigkeit erscheint als hochrelevant für rechtsextreme Entwicklungen aus der Mitte der Gesellschaft.
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Was heißt "entsichert marktförmig"?
Beginnen wir mit "marktförmig". Wir haben uns angeschaut, wie "marktförmig" die Einstellungen der Menschen in Deutschland sind. Konkret: wie sehr identifiziert man sich mit unternehmerischen Leitbildern, mit unternehmerischen Idealen?
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Es geht um Selbstoptimierung – also dass es bspw. enorm wichtig ist flexibel, kreativ, erfolgreich oder risikobereit zu sein – eben wenn man so will "unternehmerisch" zu handeln. So weit so - relativ - unproblematisch.
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Heute erscheint die neue #MitteStudie "die distanzierte Mitte". Die darin aufgezeigten Entwicklungen zu rechtsextremen und demokratiegefährdenden Einstellungen in Deutschland sind besorgniserregend und erschreckend - passen aber zur aktuellen politischen Lage.
Details⬇️
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Die Mitte-Studie hat das Ziel, die Sollbruchstellen der Demokratie zu ermitteln. Kernfrage des Bandes ist: Geht die Mitte auf Distanz zur Demokratie? Distanziert sie sich von demokratischen Werten, Grundprinzipien und Prozessen? So erklärt sich der Titel "distanzierte Mitte".
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Alle Analysen des diesjährigen Bandes wurden explizit vor dem Hintergrund miteinander verbundener, sich auftürmender Krisenphänomene ("Polykrisen") betrachtet.
➡️ Die Mitte in Zeiten von Krisen und Konflikten.
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Der 3. Sozioökonomische Disparitätenbericht 2023 der @FESonline ist erschienen. Darin werden zahlreiche Indikatoren entwickelt, die Auskunft über die Zukunftsfähigkeit einzelner Räume geben können und Regionen identifiziert mit besonderen Transformationsherausforderungen.
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Anhand einer Clusteranalyse regionaler Indikatoren zur räumlichen Ungleichheit ergeben sich 5 Raumtypen mit ähnlichen Werteausprägungen. Die Indikatoren decken u.a. die Bereiche Wirtschaft, Bildungschancen, Gesundheit, öffentl. Infrastruktur, Partizipation und Wanderungen ab.
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1. Die "Dynamischen Städte mit erhöhter Exklusionsgefahr" ➡️ umfasst 35 Kreise mit 17,6 Mio. Einw.
Hier zwar gute Verdienstmöglichkeiten und zukunftsfähige Arbeitsmärkte, aber auch erhöhte Armutsrisiken und starker Binnenzuwanderungsrückgang (➡️Überlastung der Großstädte)