Wenn Löhne der Inflation folgen und so die Konsumnachfrage stabilisieren und Unternehmen erneut Gewinnspannen erhöhen:
Wie genau sollen höhere Zinsen in so einer #ProfitPreisSpirale die Nachfrage/Inflation dämpfen, wenn die Unternehmen selber auch an Zinsen verdienen...? <1/3>
Bei @Isabel_Schnabel liest sich schon länger Skepsis gegenüber der Wirkung von Zinserhöhungen auf die Nachfrage... Notenbanker hoffen vage auf Inflationserwartungen, die seit 1960/70er #LohnPreisSpirale so prominent in Modellen der Ökonomen vorkommen... Das ist ein Problem...>
Seit 2. WK gab es in US/Europa keine #ProfitPreisSpirale, Modelle wissen also nichts, wie wir damit umgehen sollen... Wenn Zinserhöhungen aber nicht/weniger wirken, helfen am Ende vielleicht öffentliche Preisregulatoren besser, die in den Modellen aber gar nicht vorkommen...🤓//
(1) "Ukraine Krieg nicht verlieren darf" (befreit wie am 23. Feb 22), statt (2) "russland besiegen" (befreit wie am 23. Feb 14)
Nur war/ist (1) nie eine Option, deswegen steht (2) jetzt als Maximalforderung Kyjiws im Raum... >
Die Definition von Kriegszielen war seit Anfang an des Totalangriffs fluide, auf beiden Seiten, der Text von Habermas ist daher in weiten Teilen verfälschend und überflüssig, auch weil er nie wirklich konkret wird, wie @jcbehrends sehr schön erklärt...>
Immerhin, wenn er am Ende zum Kern kommt, blendet Habermas die Realität nicht aus, wie es Märchenerzählerїnnen wie @SWagenknecht und @GregorGysi tun, die ihren grossen Mythos ("Westen hat Waffenstillstand verhindert") nur ohne jede verlässliche Evidenz konstruieren können... >
Isabel Schnabel zur Gewinn-Inflation: "In der Vergangenheit waren viele Unternehmen nicht nur in der Lage, ihre höheren Kosten in vollem Umfang weiterzugeben, sondern konnten oft sogar ihre Gewinnspannen erhöhen." #ProfitPreisSpirale
Ein Wendepunkt in der Kerninflation würde nach Aussage von Schnabel noch nicht ausreichen, sich bei den Zinsen zu entspannen... Da dies vorerst vor allem durch die niedrigeren Energiepreise hervorgerufen wird... Auf mittlere Sicht sind Löhne und Profite entscheidend...
Finalsatz für EZB-Einlagensatz stieg nach dem Schnabel-Interview auf 3,75% (nicht ganz +0,10)
* breiter Disinflationsprozess habe noch nicht einmal begonnen im Euroraum...
* es gebe Risiko, dass sich Inflation als hartnäckiger erweist, als es Finanzmärkte derzeit einpreisen...
Hilfreich für nachhaltigen Rückgang des Gasverbrauchs ist der Blick auf die Jahressummen: Denn Speicher müssen für 2023/24 ja auch erst gefüllt werden...
Kritisch vs Sparpfad: Im September hat Deutschland demnach 5% der 20% geschafft, zu denen es sich verpflichtet hatte...
Italien und Spanien haben noch gar nicht angefangen, den Gasverbrauch laut Sparpfad des EU-Notfallplans zu senken... In Frankreich könnte es wie in Deutschland jetzt schwierig werden...
Deutschlands Nachbarn sind viel weiter im Senken des Gasverbrauchs... Auch Österreich ist (Stand Oktober) auf Weg, den Sparpfad einzuhalten...
Viele sind im März aggressivem Selbstmarketing der Professorengruppe auf Leim gegangen und haben geglaubt, ihre Emgargostudie sei non plus ultra... Wissenschaftliche Kritik zeigt, dass es offenbar unverantwortlich gewesen wäre, wenn sich Regierung allein darauf verlassen hätte /1
Quelle: The “Baqaee-Farhi approach” and a Russian gas embargo – some remarks on Bachmann et al. (2022)
by François Geerolf @FGeerolf (pdf) ofce.sciences-po.fr/pdf/dtravail/O…
Oder um @kuhnmo zu zitieren: "VWL ist nicht Meinung sondern Wissenschaft!" Achso, ja... 😉 /e
ps: Was Habeck-Interview auch noch schön zeigt: Regierung ist nicht sooo blöd, wie einige aus der Professorengruppe ihr im Frühjahr unterstellt haben... Sie kann Alarmismus von Interessensgruppen schon ganz gut einordnen... Anfänger sind das nicht... 🤓
Hier können wir es gut studieren: Vermutlich aus akademischer Eitelkeit und Verlustangst fahren einige Profs eine Agenda gegen den Korporatismus in Deutschland, ohne auch nur eine Idee zu haben, wie der Interessenausgleich besser funktionieren kann... Es wird nur gemeckert...
Im Gegensatz zu @APeichl (bei dem sich tatsächlich Frust aufgebaut haben dürfte), gibt es bei @BachmannRudi offenbar auch ganz viele Ängste um den Berufstand... Früher waren alle Kritiker in seinen Augen Pluralos und heute sind sie alle Lobbyisten...
Auch so eine Lieblingsbeschäftigung von einigen deutschen Ökonomen: Dinge erfinden, die gar nicht gesagt oder gemeint waren und dann herrlich darüber aufregen...
Wie man aus "market sentiments overshoot and destabilise" auf diesen Tweet kommt, bleibt auch ein grosses Rätsel...
Vor allem warte ich immer noch auf den Tag, wenn konservative Ökonomen wie @WielandVolker und @Lars_Feld uns erklären, warum für das normale Funktionieren der Währungsunion einige Staaten ihre Souveränität aufgeben sollen... Genau das steht hinter dem OMT, das beide so anpreisen
Zum Thema angebliche Belohnung der "Fünf Sterne" ist hier eh schon alles gesagt...