🧵 Neun politisch motivierte Mordversuche registrierte die Polizei 2022. Nur zwei davon seien rechtsmotiviert.
Die Statistik zeigt erneut, wie wenig die Polizei dazu in der Lage ist, rechte Gewalt richtig zu erfassen - und damit ein klares Bild der Bedrohungslage verhindert. 1/
Diese neun Tötungsdelikte meldete die Polizei dem BKA als politisch motiviert. Zum Glück blieb es jeweils beim Versuch.
(aus: Antwort des BMI auf Schriftliche Anfrage von @MartinaRenner) 2/
Zum Teil waren die Taten öffentlich bislang nicht bekannt. Was die Zuordnung der Polizei angeht - seht ihr ja selbst.
Frontal fährt ein #Reichsbürger in einen Polizisten, um eine Verkehrskontrolle zu verhindern. Mehrere Schüsse sollen ihn zunächst nicht gestoppt haben. Im Herbst zuvor hatte er sich mit einer Armbrust und Pfeilen... 4/
... bewaffnet und 2020 offenbar mit Blick auf #Querdenken-Demos geschrieben, man solle Polizist*innen in den Pulk hineindrücken. Dabei könne man sie auch gleich entwaffnen.
Bei einer Razzia wird aus #ReichsbĂĽrger-Anwesen mit einer Kalaschnikov auf SEK-Beamte geschossen und teils verletzt. Sie finden zwei begehbare Waffenkammern, schnellautomatische Waffen, Kriegswaffen, Handfeuerwaffen, ... /6
... Stichwaffen, »irre viel« Munition etwa in Munitionsgürteln. Im Wohnzimmer: ein aufgestelltes Maschinengewehr. Außerdem: NS-Devotionalien wie Reichkriegsflagge.
Auseinandersetzung zwischen zwei osteurop. Lkw-Fahrern auf Autobahnraststätte Michendorf Süd. Dabei soll einer der Männer den anderen körperlich so stark attackiert haben, dass dieser schwerstverletzt mit lebensbedrohlichen Verletzungen in ein... /8
...Krankenhaus musste. Per Öffentlichkeitsfahndung sucht Polizei nach dem flüchtigen Täter. Politischen Hintergrund erst auf Anfrage bestätigt. Ich muss nochmal nachfragen, um zu erfahren: Es ging um Konflikt zum Ukraine-Krieg.
32-Jähriger versucht einen Eritreer zu ermorden. Nach einem verbalen Streit soll es zu einer Auseinandersetzung gekommen sein, bei der der Eritreer bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt wurde. Als »eines von mehreren Motiven« erkennt die Polizei... /10
... »Fremdenhass« (sic!). Erst nach Monaten wird ein U-Haftbefehl in der zweiten Dezemberhälfte 2022 vollzogen. Bislang war der Fall öffentlich nicht bekannt.
Ein 39-Jähriger droht einem 23-jährigen Syrer den Tod an und sticht mit Messer zu. Nachdem der Syrer den Angriff zum Preis einer Verletzung an der Hand abwehrt und flieht, verfolgt ihn der Aggressor mit erhobenem Messer und sagt, dass er alle... /12
... Bulgaren und den Betroffenen töten will. Unmittelbar vor dem Angriff soll der 39-Jährige den Syrer rassistisch beleidigt haben. Dieser Fall war als solcher bereits öffentlich bekannt - allerdings ohne klare Benennung des rassistischen Motivs.
PMK: rechts /13
❌ 05.11.2022, Kiel/SH:
Auf homofeindliche Beleidigungen folgt eine körperliche Auseinandersetzung in der Innenstadt. Dabei habe mindestens einer der Aggressoren ein Messer eingesetzt, ein 23-Jähriger erlitt eine zunächst lebensbedrohliche Stichverletzung am... /14
... Oberkörper, konnte jedoch durch notärztliche Behandlung stabilisiert werden. Bereits am übernächsten Tag beteiligten sich wegen des queerfeindlichen Tathintergrunds rund 700 Menschen an einer Mahnwache.
Doch vollständig ist die Liste offenbar nicht. Es fehlt zum Beispiel ein weiterer brutaler homofeindlicher Übergriff von Juni 2022 in Marburg. Damals wurde ein Student mit einer Eisenstange beinahe zu Tode geprügelt. Die Täter sollen gerufen haben: »Wir schlagen dich so... /16
...lange, bis du aufhörst schwul zu sein! Dann bist du endlich geheilt!« Als der zunächst bewusstlos geprügelte kurz wieder aufwachte, sollen sie nochmal auf ihn eingetreten haben. Den queerfeindlichen Hintergrund habe die Polizei verschwiegen: queer.de/detail.php?art… /17
Sogar ein queerfeindlicher Mord von August 2022 beim CSD in Münster, bei dem es nicht wie bei den anderen Fällen beim Versuch blieb, fehlt komplett. csd-muenster.de/2022/09/wir-tr… /18
Ich fürchte, eine Recherche nach weiteren schwersten menschenfeindlichen Gewalttaten, die die Polizei allein im vergangenen Jahr nicht als solche erfasst hat, würde sicher noch eine Menge weiterer Fälle ergeben.
Ergänzt gerne weitere (Verdachts-)Fälle. 19/
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Focus bewirbt ein Gespräch mit dem »Wildpflanzenexperten« Markus Strauß über Lieferengpässe und Blackouts.
Was Focus nicht erwähnt: Strauß pflegt eine Nähe zu Anastasia und anderen Rechten, vertritt selbst entsprechende Positionen. Auch der Host der Show ist nicht ganz ohne. 1/x
Ganz im Sinne Strauß’ spricht ihn der Youtuber Marc Friedrich auf seine Vorstellungen einer nachhaltigen und autarken Lebensmittelversorgung, Permakultur, Geld und seine Ewilpa-Projekte an. Immer schielend auf einen bevorstehenden Zusammenbruch der (staatl.) Infrastruktur...
Worüber die beiden nicht reden: Strauß fällt immer wieder mit einer gewissen Nähe zu einschlägigen Kreisen auf. Auf Onlinekongressen trat er zwischen rechten Esoteriker*innen, Verschwörungsgläubigen und Anhänger*innen der Anastasia-Bewegung auf:
Mein geschätzter Kollege Norbert Kelpp hat mit @Schwaebische über Chris #Ares und die Funktion zunehmend populärer extrem rechter Musik gesprochen. Dem #MimimiNipster gefällt das natürlich gar nicht, er fühlt sich wegen unserer Kritik verfolgt. Auszüge aus dem Bezahl-Artikel: 1/x
[...] Wobei die Wirkung laut Kelpp von @AllgaeuRechtsA nicht unterschätzt werden darf. #Ares und die #noIB stünden für mehr als nur hip inszenierten Rechtsnationalismus. „Das schwierige ist, die Musik 2/x
von der Propaganda zu trennen“, sagt Kelpp. Musik sei letztlich nur die Plattform, die genutzt werde, um die Propaganda zu verbreiten. „Sie verändern damit den gesamtgesellschaftlichen Diskurs und 3/x