Mich erstaunt, dass viele den Krieg #RuZZland.s gegen die #Ukraine mit dem 1. #Weltkrieg vergleichen – einem Krieg, den in diesem Ausmaß niemand wollte und in den die Großmächte anscheinend wie "Schlafwandler" hineingestolpert sind.
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Dabei sind die Parallelen zum 2. Weltkrieg doch viel deutlicher:
🔸 Ein Diktator kommt an die Macht und verspricht nationale Größe und Überwindung der wirtschaftlichen Krise.
🔸 Er lehnt die Einbindung in die Gemeinschaft demokratischer Staaten ab, ignoriert Verträge
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(Versailles; Budapester Memorandum) und tritt schließlich aus internationalen Organisationen aus (Völkerbund; OSZE).
🔸 Statt dessen verbündet er sich mit der anderen totalitären Großmacht (Hitler-Stalin-Pakt; Shanghai-Pakt).
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🔸 Er setzt Gewalt und Terror, mehr aber noch Propaganda und False-Flag-Operationen zur Sicherung seiner Herrschaft ein. Medien werden gleichgeschaltet.
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🔸 Große Sportereignisse (München und Garmisch-Partenkirchen 1936; Sochi 2014 und die Fußball-WM 2018) sorgen für Reputation des Regimes.
🔸 Er annektiert kleinere Gebiete (Österreich, Sudetenland und dann ganz Tschechien; Abchasien und Ossetien 2008; Krim und Donbas 2014) ⬇️
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worauf das Ausland mit Appeasement reagiert. Dies bestärkt ihn in seinem Vorhaben; er hält den demokratischen Westen für schwach.
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🔸 Schließlich überfällt er ein großes Nachbarland (Polen 1939; Ukraine 2022). Der Westen reagiert nun schärfer, greift aber immer noch nicht direkt ein. Es kommt zu einem "Sitzkrieg" im Westen, während die Aggressoren im überfallenen Land unsägliche Gräueltaten begehen.
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🔸 Dabei macht der Diktator keinen Hehl daraus, dass es ihm keineswegs nur um das Nachbarland geht: Sein Ziel ist die Gewaltherrschaft über den ganzen Kontinent ("Lebensraum"; "Eurasien").
Und wir reden über 1914? Liebe Leute, wir haben 1939.
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