@VeroWendland hat einen lesenswerten Reply zum Text des PV-Unternehmers @GunterErfurt zum seiner Meinung nach verfehlten Ruf nach AKW Neubauten geschrieben, und dabei auf viele, mE krasse inhaltliche Fehler verwiesen.
(2) anderen Blickwinkel, einige Ergänzungen.
1 PV ist mit seinem Kapazitätsfaktor von 0,11 (die besten Standorte weltweit erreichen fast 0,4) und seiner langen Winterpause für Deutschland nur bedingt geeignet. Der Winter ist bekanntlich die kritische Jahreszeit betreffend=>
(3) Lastdeckung.
2 PV allein liefert keinen (!) Beitrag zur gesicherten Energie und damit zur Versorgungssicherheit. Auch im Verbund mit Wind wird das nicht entscheidend besser: 1,38 GW lieferten PV und WKA im Minimum im Januar 23. Die Differenz zur Last von 50 bis 75 GW=>
(4) muss von hochwertigen gesicherten Energien kommen. Das heißt, dass fast die gesamte Last, die von VRE erwartet wird, durch fossile Kraftwerke backuped werden muss. Die sind zwar nur zu 20%, schlimmstenfalls zu 25% in Betrieb. Aber das hat dennoch weitreichende Folgen
=>
(5) 2a an eine Abschaltung für fossiler Kraftwerke ist nicht zu denken, man kann bestenfalls Kohle durch Gas ersetzen, falls das preisgünstig bleibt.
2b die spez CO2 Emissionen werden bei Gas Backup im günstigsten Fall um einen Faktor 2 höher liegen, als Frankreich jetzt.=>
(6) bei teilweise Kohle Backup natürlich höher.
2c das diese Form des Backups sowohl ökologisch als auch ökonomisch sehr ungünstig ist, und zu den exorbitant hohen deutschen Strompreisen beiträgt, dürfte unstrittig sein.
3 Nun wird uns versprochen, mit Wasserstoff würde alles=>
(7) irgendwann gelöst. Schauen wir uns das mal näher an. Der Wirkungsgrad von P2H einschließlich Wiederverstromung liegt bei rund 1/3. Wollte man diesen Backup Wasserstoff im Inland herstellen, bräuchte man etwa die 1,6 bis 1,7-fache Menge Strom im Vergleich zur Last, um die=>
(8) Last zu bedienen.
Ökonomisch hochgradig zweifelhaft, scheint mir.
Als Deus ex Machina taucht dann der Wasserstoffimport auf. Ob das halbwegs ökonomisch darstellbar ist, kann ich nicht hinr bewerten. Ich vermute nein und denke, dass der teure Wasserstoff vornehmlich in=>
(9) der Industrie verwendet werden muss, und das ganze 💯% EE Projekt mehr oder weniger platzen wird.
4 Können AKW da helfen? Als hochwertige lastgerecht einsetzbare Quelle technisch natürlich. Wie in
erläutert, dürfte das kaum effizient sein, zumal die=>
(10) Stromgestehungskosten von AKW bei Abweichung von Volllast stark steigen. Die Wasserstoff Produktion für Backup von EE mit AKW wäre ebenfalls denkbar
(11) lastorientierte Stromerzeugung, EE für den Wasserstoff. Liefe auf mindestens 60% AKW raus, bietet aber technisch enorme Vorteile, zumal der lästige und teure Backup bei EE entfällt.
Das ist keine spezifische Antwort auf Herrn Erfurt, sondern eine sehr allgemeine Kritik an=>
(12) der deutschen Energiewende (die mir zunehmend suspekt wird), aber widerspricht damit Grundannahmen von Erfurt. Ich erlaube mir abschließend die Vermutung, dass energietechnische Dilettanten bei der Konzeption der Energiewende federführend waren.
Wer hat denn nun Recht, rechnet @HolzheuStefan die Energiewende schön, oder hat @VeroWendland mit dem Effekt der AKW Abschaltung übertrieben ?
Korrigieren möchte ich die Zahlen von Hrn Holzheu insoweit, als Hydro in 2022 um 2 bis 2,5 TWh schwächer ausfällt u Erdgas um rd 1 TWh=>
(2) stärker. Die EE lieferten in 2022 also 19 bis 20 TWh mehr, u die Fossilen 16 TWh. Nehmen wir im ersten Ansatz diese Zahlen, resultiert, dass die EE zu 55% die AKW substituierten, die Fossilen zu 45%.
Aber ist das ein fairer Vergleich ? 2021 war ein schlechtes EE Jahr, 2022=>
(3) aber ein recht Gutes. Gegenüber 2021 produzierte PV um 19% mehr. Das ist ein mehr oder weniger zufälliger Effekt und kann sich in diesem Jahr wieder umdrehen.
Versuchen wir also, den Wettereffekt grob abzuschätzen, und von dem Zubaueffekt zu trennen. Der Zubau an PV in 22=>
@VeroWendland Dass ich sagte, "irgendwie sind es doch unsere Leute" bezog sich darauf, dass d Aktivisti hier für eines unserer Kernanliegen kämpfen, nämlich Kohle weg als Voraussetzung für Klimaschutz. U dass dieser Kampf unterstützenswert ist, Differenzen im danach unbenommen.=>
(2) Mal unschön prosaisch und pragmatisch betrachtet: hätten die Aktivisti Erfolg, wäre das eine enormer Fortschritt für Klimaschutz und nachhaltige Energieerzeugung, die AKW Renaissance käme fast automatisch - auch wenn die Aktivisti das jetzt noch nicht wollen. Bezogen auf=>
(3) Lützerath und Kohle verlaufen die Fronten schwarz-weiß wie selten. Gemeinsamer Gegner sind die Grünen und RWE.
Natürlich hat mich der Ausflug stark aufgewühlt, weil er den Blick zurücklenkte um über 50 Jahre, Vietnam war damals bei mir das zentrale Thema, in einer=>
@VeroWendland@M4Swen@HolzheuStefan@PLengsfeld@fwieschollek@oida_grantler@AndreThess Es geht hier um wissenschaftl Aufklärung. Cherrypicking a la Müller hilft nicht. Die Angelegenheit ist und bleibt hoch umstritten, wie jeder Wissenschaftler nach kurzer Literaturrecherche herausfinden kann, und es gibt keinerlei Konsens. Und ja, es ähnelt der LNT Frage.=>
@VeroWendland@M4Swen@HolzheuStefan@PLengsfeld@fwieschollek@oida_grantler@AndreThess (2) Wissenschaftlich auf längere Sicht nicht aufzuklären. Und richtig, für die Behandlung solcher Fälle gibt es eben Vorbilder, siehe LNT. Dort werden nicht etwa AKW verboten (das machen nur wissenschaftl irrelevante Antiatomischwurbler, die interessieren hier nicht), sondern=>
@VeroWendland@M4Swen@HolzheuStefan@PLengsfeld@fwieschollek@oida_grantler@AndreThess (3) es wird durch die ICRP die maximal zulässige jährliche Dosis für die Öffentlichkeit im Normalbetrieb so gewählt, dass sie deutlich unter der natürlichen Dosis liegt.
Ein äquivalentes Vorgehen wäre im Fall von WKA die Regulierung des Abstands. Und genau dafür plädiere ich.=>
Meine Einschätzung zum derzeit stark angefeindeten Papier von Thess und Lengsfeld zur Windkraft und ihren Problemen: mdpi.com/2071-1050/14/2… 1. Für mich neu ist der Umstand, dass Insekten durchaus von WKA erschlagen werden, weil, anders als früher von WKA-Aktivisten behauptet,=>
(2) ihre Migrationshöhe in den Bereich der Rotoren fällt. Ein Beitrag zum Insektensterben ist daher nicht auszuschließen.
Die geschätzten Zahlen, 120.000 t/a Biomasse an Insekten in DE, also 1,5 kg pro Person halte ich für diskussionswürdig. Das es schon durch Schäden an WKA=>
(3) Fortsetzung folgt morgen, ich war in anderen kontroversen Diskussionen direkt angesprochen und musste das prioritär bedienen.=>
Wie ist das mit Versorgungssicherheit und unsteten EE ? Auf meine Behauptung, unstete EE trügen nichts zur Versorgungssicherheit bei, bekam ich von einigen Followern Widerspruch.
Daher hier meine Begründung: ein System mit unsteten EE erfordert zusätzlich die Installation von=>
(2) 100% Backup an gesicherter Leistung. Ohne Letzteres würde ein EE System sofort zusammenbrechen. Die Funktion der EE besteht nun darin, wenn sie mal liefern, den Backup teilweise zu substituieren. Aber über 3/4 schafft man nicht. Die Aufgabe, das Stromnetz stabil zu halten,=>
(3) obliegt vollständig dem Backup. Die zur Versorgungssicherheit zentrale Netzstabilität können unstete EE Prinzip bedingt nicht bereitstellen.
Ich räume aber ein, wenn man unter Versorgungssicherheit auch Energielieferungen in der Gesamtbilanz versteht, tragen sie natürlich=>
Wenn ich mir so die sehr mickrige Performance der Energiewende sowohl bei Ökonomie als auch bei Klimaschutz anschaue, frage ich mich, ob wir es bei Forderungen nach Atomkraft belassen können. Müssen wir auch in Richtung CCS gehen ?
Wir haben eigene Braunkohle, reichlich, und=>
(2) die ließe sich über oxyfuel effizient verstromen. Und capture wäre auch leicht.
Wenn man die ohnehin nötige Elektrolyse zur H2 Gewinnung so fährt, dass auch Sauerstoff entsteht (im Labor möglich, großtechnisch ?) ließe sich Letzterer in oxyfuel verwenden.
Meines Wissens=>
(3) wäre storage nicht nur in Basalt möglich, sondern auch durch Verpressen in Lake gefüllten Kavernen in Salzstöcken.
Nicht optimal, aber klimatechnisch betrachtet eher besser (bei 10% CO2 Verlusten), als unstete EE mit fossilem Backup.