Ich empfehle der Pro-Ukraine Seite in diesem Land dennoch einen zivilisierten Ton. Man kann Schwarzer und Wagenknechts Thesen dumm und falsch finden. Man kann ihre Follower ebenso verirrt und verwirrt finden. Aber das erlaubt weder Hassrede, persönliche Beleidigungen, noch die
besonders beängstigende Forderung nach Redeverboten. So lange wir uns auf dem Boden des Grundgesetzes befinden, sind natürlich auch Pseudo-#Friedensdemo Demonstrant:innen von Samstag zu respektierender Teil des demokratischen Diskurses. Wer das anders sieht, verlässt ebendiesen.
Wir können die Welt nicht besser machen, wenn wir in konfrontativen Diskursen nicht einen Restrespekt bewahren. Das heißt nicht, dass man nicht scharf schießen und argumentieren soll. Aber es gibt eben diese unsichtbare Grenze, hinter der ich mein Gegenüber persönlich mundtot
machen will. Wer diese Grenze überschreitet gewinnt nicht nur nicht im Diskurs. Er schafft für sich selbst auch ein Problem, das bleibt. Frei nach Yoda: Komm nicht auf die dunkle Seite.
Vielleicht sei als Disclaimer noch erwähnt, dass ich Co-Gründer von @hateaid bin, die ein ganz tolles Konzept für eine inklusive, positive Demokratie haben: Arbeit gegen jedwede Form unzivilisierter Hetze.
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Vor etwas mehr als einem Jahr haben sehr viele sehr dumme Leute noch Hohn gelacht bei der Vorstellung, dass Putin die #Ukraine überfallen könnte. Bis heute wird von Hufeisen-Putinlovern der Irakkrieg als Kronzeuge für schlechte US-Geheimdienstarbeit zitiert. Da ist nur ein Denk-
fehler. Weder 2003 im Irak noch 20 Jahre später in der Ukraine haben sich die Geheimdienste wirklich getäuscht. Nur gab es damals in den USA den politischen Willen, jede noch so unwichtige Geheimdienstentdeckung zum „Casus Belli“ hochzujazzen. Das war 2023 in der Ukraine zweifel-
los nicht der Fall. Zudem sind seit Bush eine Generation vergangen und das Theater liegt nicht in Nahost sondern in Osteuropa. Man weiß einfach mehr und man wusste es auch vor einem Jahr, weil das Netz und die Analysemethoden viel genauer waren. @politico hat einen echt guten
Ich habe in Sachen Krieg und Frieden nie mit Moral argumentiert. Aber ein Jahr nach Beginn des #Ukraine Kriegs muss ich sagen, dass das der klassischste Schwarz-Weiß-Konflikt ist, den ich je erlebt habe. Es gibt ein Gut und ein Böse. Einen Täter und ein Opfer. Und ich verstehe
tatsächlich nicht, wie man das anders sehen kann.
Ach, nochwas. Nur, weil ich gerade so oft höre, dass das nicht unser Ding sei und die Ukraine sich von uns zu irgendwelchen herbeifantasierten Verhandlungen zwingen lassen müsste, weil das unser Geld sei, dank dem sie kämpfen. Ohne den häufigen Beistand des Westens in der
Seit fast einem Jahr teilen Putin Versteher in Deutschland die selben drei, vier Videos, die beweisen sollen, dass der gesamte #Ukraine Krieg aus den USA ferngesteuert und von der NATO orchestriert ist. Nur über #Russland sprechen sie nie. Kein Butscha, keine Folterkeller von…
Izjum, keine Raktenangriffe auf Wohnblocks haben sich je in einer Diskussion in das Gespräch verirrt. Während Russland mordet, wird über die NATO und die angeblich alles lenkenden „Eliten“ (kennen wir ja aus unserer eigenen Geschichte) in den USA geraunt.
Interessant dabei: Als Format ist das Video die Waffe der Wahl des Putinverstehers. Vielleicht weil man nicht selbst erklären kann, was nicht erklärbar ist. Mir hat nie jemand in eigenen Worten verständlich machen können, warum sich der Ukraine Krieg angeblich in Washington aus-
Ich räume gerade Bücher aus. Dabei fiel mir diese Rarität in die Hände: Ende von Anton Andreas Guha. Mitte der 1980er geschrieben - auf dem Höhepunkt der Pershing/SS20 Scare. Das Tagebuch eines Mannes aus dem Taunusdorf, aus dem ich stamme. Diese Ausgabe müsste von 1988 stammen.
„Ende“ wurde nie so bekannt wie die anderen Dystopien seiner Zeit, wie „Die letzten Kinder von Schewenborn.“ Vielleicht weil es eine ganze Nummer härter ist. Textauszug:
Das Buch schreibt über das, was die #Ukraine erlebt in einer nuklearen 1980er Version. Düster wie Threads. Deutschland hat vergessen, dass es mal selbst Frontlinien Staat war und nur durch viel Hilfe das Ganze ein Happy End nahm.
Vor viereinhalb Jahren gründete ich mit einigen anderen Menschen @HateAid. Ich hatte 2016 eine große Hasswelle abbekommen, weil ich mich als Marketing-Mensch dafür Aussprach, dass Marken selbst die Kontrolle ggü. der organisierten Hassindustrie behalten sollen. Resultat: Ich
sollte aus meinem Job gecancelt werden, bekam eimerweise Hass und dutzende Morddrohungen. Nachdem ich selbst kündigte begann mit Freunden und Gleichgesinnten ein Prozess der Gestaltung eines neuen Services. Dieser Service wurde @HateAid, ein mittlerweile 50 Personen starkes Team,
das in zwei Büros Dinge tut, die ich nie für möglich gehalten habe. HateAid ist mittlerweile Deutschlands erste Adresse im robusten Kampf gegen Hate und Desinformation und das macht mich mächtig stolz. Neben Spiegel-Artikeln und Verfassungsklagen gibt es für mich als Co-Gründer
Wer sich den Krieg um die Ukraine aus Kreml-Sicht als toxische, schlecht gemanagte Organisation vorstellt, lernt zumindest organisationell aus den letzten Monaten einiges. Gestern wurde Sergei Wladimirowitsch #Surowikin als Oberbefehlshaber der russischen Invasion in der #Ukraine
abgelöst und als "Deputy" Waleri Gerassimow unterstellt, der seine Nachfolge antritt. Ein doppelter Diss. Einmal für den nun kastrierten Surowikin, den die Presse noch vor ein paar Monaten in gewohnter Panik-Mache als "General Armageddon" ankündigte. bbc.com/news/world-eur…
Als auch für Gerassimow, der eigentlich Generalstabschef der Russischen Armee ist. Er darf sich jetzt ums operative Geschäft kümmern.
Warum ist das wichtig? Weil wir so lernen, wie der Kreml funktioniert, Entscheidungen trifft, Zukunftsperspektiven einschätzt und auch mögliche