Thread by @IsabelRuland

#Flohmarktgeschichten

Ein etwa 5-jähriger Junge entdeckt auf einem outdoor-Flohmarkttisch ein Playmobilset Agenten. Er führt seinen Großvater dorthin und bittet darum. Der Großvater spricht mit ihm, wägt Lego (das der Junge schon hat) gegen Playmobil (das mit diesem Kauf das
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erste Set wäre) ab und lässt sich schließlich überzeugen. Während der sehr ernsten ruhigen Gespräche am Verkaufstisch reicht der Junge der Anbietenden eine Sammelkarte, Ninjago, Glitzer. Sie bewundert die Karte, will sie zurückgeben. Der Junge lehnt ab und sagt "Die schenke
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ich dir." Die Verkäuferin drückt ihre Begeisterung aus über die Ehre eine Ninjago Glitzer(!)karte geschenkt zu bekommen, bedankt sich und legt die Karte sorgsam vor sich neben die Flohmarktkasse.

Der Großvater gibt dem Jungen einen Geldschein, um das Spielset zu kaufen. Geld,
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Wechselgeld und Agentenset wechseln die Besitzer. Großvater und Enkel ziehen zufrieden ab.

2 Std. später.
Großvater und Enkel erscheinen erneut auf dem Flohmarkt, der Junge hält das zusammengebaute Agentenset hoch gereckt in der Hand und läuft zu dem Flohmarkttisch, an dem
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er es gekauft hat.
Sehr gerührt nimmt die Verkäuferin wahr, dass es dem Kinde wichtig war, das aufgebaute Set glücklich zu zeigen, ausführlich zu erklären, wie es funktioniert und mit ernster Mine zu erläutern, warum es die Kleinteile nicht mitgenommen hat, es wolle sie auf
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keinen Fall verlieren.

Der Großvater steht schmunzelnd und mit glitzernden Augen dabei, das Kind ist ganz in seinem Anliegen versunken, die Verkäuferin fast atemlos.

Nach einigen Minuten gehen Enkel und Großvater wieder, der Junge winkt mit dem aufgebauten Teil, die
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Verkäuferin mit der Ninjago Glitzerkarte. Und beide wissen Bescheid - über Werte, Beziehung und das, was wichtig ist.

Eine Begebenheit, die das ganze Potenzial menschlicher unbelasteter vertrauensvoller Begegnung und Tiefe inkludiert. Initiiert von einem 5-Jährigen!

Ach und
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wie oft ist der Blick der (wahrlich) hocherhobenen Erwachsenen blind über all dem Geschehen auf der Augenhöhe des Kindes. Wie leicht hätte diese Situation verhindert oder zerstört werden können wie so viele Situationen - wenn die Erwachsenen das getan hätten, was Erwachsene
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oft tun (und auch auf diesem Flohmarkt wie ein schnatternder Haufen zu beobachten war), keine Zeit haben, gestresst sein, den eigenen Plan im Kopf haben, Prinzipienerziehung statt Bedürfniswahrnehmung, genervt von den Kindern und ihren Wünschen, sie sich selbst überlassen
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oder herumzerren, sich mit sich selbst oder anderen Erwachsenen beschäftigen, Gespräche 1m über den Köpfen der Kinder... ihre Wünsche und Perspektiven nicht ernst nehmen, sie statt zu hören, zu interpretieren und zu bewerten...
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Welch ein Glück, diesen Moment der #Seelenverwandtschaft geschenkt bekommen (und ihn angenommen zu haben) und ein kurzes Gefühl bekommen zu haben, was das Wesentliche ist.

Vielleicht sollten wir 5-Jährigen mehr Bestimmungsgewalt in unserer Gesellschaft geben und uns
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Erwachsenen öfter mal den Mund verbieten 😉
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