Thread by @PNeunteufel

Also, es reicht. Ich habe keine andere Wahl als über das völlig inakzeptable Verhalten des Max-Planck Institut für Astrophysik in Garching und der Max-Planck Gesellschaft gegenüber meiner (inzwischen) Ehefrau zu berichten. #IchbinHanna #ResearchWonderland #Gleichstellung 1/n

Im Jahr 2018 warb meine Frau eine Humboldt-Förderung ein, mit welcher sie eine Stelle an o.g. Institut antrat. Sie zog, alleinerziehend, für diese Stelle aus Israel mit ihrer Tochter nach München. In ihrer Zeit an o.g. Institut schrieb sie 7 Artikel und arbeitete an 10 mit. 2/n

Am Ende ihrer Förderung gewährte ihr das Institut (Danke) eine einjährige Anschlussstelle. 3/n

Am 24.2.2022 griff Russland die Ukraine an. Meine Frau ist Russin, alleinerziehend (damals) und schwerbehindert. Mit dem Ende ihrer Anstellung wäre ihr Bleiberecht ausgelaufen (das Problem gibt es wegen mir nicht mehr). 4/n

Da sich meine Frau bereits um eine Anschlussfinanzierung bemüht hatte (DFG), der Umzug nach Russland für sie unverhältnismäßig, für ihre Tochter unzumutbar und aufgrund des Krieges das Karriereende gewesen wäre, bat sie das Direktorium des Instituts um 6 Monate Verlängerung. 5/n

Die Umstände, unter welchen die Bitte abgelehnt wurde, spotten jeder Beschreibung. Sie sei zu alt (Altersdiskriminierung), nicht gut genug (mehr Erstautorenschaften als eine Direktorin), die Wissenschaft sei nichts für „Leute wie sie“ (Frauen? Eltern? Ausländer? Handicapped?) 6/n

Natürlich zog sie, den Umständen geschuldet, alle Register. Gleichstellungsbeauftragte, Ombudspersonen, Max-Planck Gesellschaft (also die vorgesehenen Anlaufstellen) pochten auf die Autonomie des Instituts und schienen eher auf Gesichtswahrung aus. Also keine Hilfe. 7/n

Natürlich spielt auch das #Wisszeitvg eine unrühmliche Rolle. Ihr wurde vorgehalten, man könne ihr gar keine Verlängerung geben, weil ihre Promotion schon sechs Jahre zurückliegt. Liebe Max-Planck Gesellschaft: 8/n

Auf diese sechs Jahre werden nur Zeiten auf Haushaltsstellen angerechnet. Davon hatte meine Frau genau eines. Außerdem kann die Zeit aus familiären Gründen (Kinder) verlängert werden. Ich weiß das und Sie wissen es auch. 9/n

Ich schließe daraus, dass diese Aussage in täuscherischer Absicht vorgetragen wurde, um die Verantwortung abzuschieben. Für eine Forschungseinrichtung mMn ein völlig indiskutables Verhalten. 10/n

Übrigens sei erwähnt, dass die Max-Planck Gesellschaft im Rahmen des #Wisszeitvg für sich in Anspruch nimmt, eine öffentliche Einrichtung zu sein, für Vorschriften öffentlicher AG im Umgang mit Handicapped aber bequemerweise ein privatrechtlicher Verein sein will. 11/n

Man würde übrigens meinen, dass gerade das o.g. Institut etwas einsichtiger wäre. Schließlich war man schon 2019 aufgrund des Umgangs der Direktorin G. Kaufmann mit den Wissenschaftlern ihrer Gruppe aufgefallen. Dazu noch all die schönen Sachen zu inclusivity etc. … Naja 12/n

Endergebnis der Geschichte meiner Frau: Hausverbot mit Androhung, die Polizei zu rufen („Klagerisiko“?). Meine Frau hat sich nicht mehr „zuschulden kommen lassen“ als die dafür vorgesehenen (!) Stellen (erfolglos) um Unterstützung anzurufen. 13/n

Zwar gab es auch freundliche und verständnisvolle Kollegen, jedoch aufgrund der Organisationsstruktur eines Max-Planck Instituts, in welcher Direktoren nach Gutdünken Entscheidungen treffen können, gegen die kein Einspruch vorgesehen ist, keine tatsächliche Hilfe. 14/n

Meine Frau gab dem o.g. Institut vier Jahre ihres Lebens, drei Jahre Finanzierung und 17 paper, die sie mit harter Arbeit, Stress und akuten körperlichen Schmerzen bezahlte. Im Gegenzug: Gleichgültigkeit, Täuschung, Feindseligkeit und Hausverbot. 15/15

Disclosure: Ich war bis letztes Jahr auch an dem o.g. Institut tätig. Der Großteil dieser Geschichte ereignete sich nach meinem (freiwilligen und frühzeitigen) Weggang. Es arbeiten dort viele anständige Leute. Ich hätte (G. Kaufmann zum Trotz) es nicht für möglich gehalten. 16/15

Um Missverständnissen vorzubeugen: Altersdiskriminierung ist der Kontext, in den ich das gesagte einordne. Der Rest ist eine Zusammenfassung von Aussagen, die über Monate hinweg fielen.