Thread by @glr_berlin

Ich würde am liebsten auch meine Zeit mit anderem verschwenden, aber heute kam es mal wieder zu einer sehr unschönen Begegnung am Rande der propalästinensischen Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt, die ein sehr eigenartiges Verständnis von Pressefreiheit offenbart. Thread #b1603

Ich filme eine der zahlreichen Reden, als sich plötzlich aus dem Nichts eine Demonstrantin von hinten nähert und mir mitteilt, dass ich mich schämen solle für meine „Hetze“. Ich antworte, „Ok, mache ich“.

Obwohl sie diejenige war, die auf mich zukommt und anspricht, während ich bereits filmte, fordert sie mich auf das Video zu löschen. Als ich antworte, dass ich das selbstverständlich nicht tun werde, geht sie zur Polizei. Doch die kommt nicht. Wieso auch.

Schließlich kommt sie erneut zu mir und beginnt nun wiederum mich zu filmen. Kann sie machen, stört mich nicht. Doch dann beginnt folgender Dialog:

Sie: Ich hab dich gefilmt, damit ich weiß, wie du ausschaust.
Ich: Du kannst mich auch googlen, ganz ehrlich, dann weißt du auch, wie ich ausschau.
Ja, aber die meisten wissen nicht, wer du bist. Dann erwartet dich was, in Neukölln oder Kreuzberg.

Als ich sie frage, was mich erwartet, antwortet sie nicht mehr und geht irgendwann weg. Leider reiht sich das ein in zahlreiche Vorfälle bei propalästinensischen Kundgebungen dieser Art.

Ob Böllerwürfe gegen meinen Kameramann und mich auf einer Demo in Neukölln, zutiefst antisemitische Beleidigungen im Netz oder „Kreuzbergverbot“ in Kombination mit meinem Namen großflächig auf einer Litfaßsäule. Das geht so seit Jahren.