Woran ich auch deutlich merke, dass #medizinbrennt : Nie hatte ich soviele vorzeitige Entlassungen, nie hatte ich soviele Katastrophen Entlassung, nie hatte ich so wenig freie Wochenenden in den letzten 12 Monaten: nämlich kein einziges. 
Die Familien erzählen alle aus allen Kliniken Horrorstories, ohne Übertreibungen. Ich kenne das alles sehr gut. Das Personal ist freundlich und bemüht, entschuldigt sich, weil für gar nichts Zeit ist. Eine Frau fragte in 6 Stunden 2 mal ob jemand mit ihr das erste mal
nach der Geburt auf die Toilette gehen könne, die müsse so dringend aber fühlt sich nicht 100% Kreislauf stabil. Niemand hat Zeit, auch ihre Blutung wird nicht kontrolliert. Irgendwann geht sie alleine, kollabiert, und der Mann „wirft“ das nackte Neugeborene in das blutige
Kreißbett. In meiner alten Klinik arbeiten noch halb soviele Hebammen wie vor 1-2 Jahren. Statt zu viert sind sie zu zweit im Dienst, mit steigender Geburtenzahl, Lvl 1 mit tagtäglichen Risikogeburten und Pathologie. Wie soll das denn gehen?
Auch die Stationen sind unglaublich schlecht besetzt, es gibt keine Anleitung, keine Beratung, kein Entlassgespräch. Frauen werden in Zuständen entlassen, heftigster Milchstau, 39 Grad Fieber. Kind komplett verpennt, nie an der Brust getrunken weil
Alleine hat es nicht geklappt. Keine Ausscheidungen, kritisch ikterisch. „die haben gesagt die Hebamme zuhause erklärt dann alles“ ja, ich darf dann den Karren aus der Scheiße ziehen, jeden Tag . 7 Tage die Woche. Ich sitze da dann stundenlang, werde für 30 Min bezahlt.
Viele gehen von vornherein ambulant nach Hause, weil sie das Chaos in der Klinik nicht aushalten und eh alleine gelassen werden. Dann lieber in Ruhe im eigenen Bett alleine. Unterstütze ich, bedeutet aber wieder viel mehr Arbeit und Aufwand für mich.
Nach 8 Stunden Arbeit wartet nun der Schreibtisch auf mich ….Gott sei dank mach ich den Job gerne. Mal sehen wie lange noch….
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