Lina Kostenko (*19.3.1930)
Heute ist der Geburtstag der wichtigen ukrainischen Dichterin Lina #Kostenko, die mit ihren Gedichten das Leben der Ukrainer und Ukrainerinnen seit der Nachkriegszeit begleitet. Auch im Frühjahr 2022 hat sie Kyiv nicht verlassen.
Hier das obige Gedicht "Flügel" von Lina Kostenko vorgetragen von dem bekannten ukrainischen Schauspieler Bohdan Stupka (1941-2012). Seine Lesung dieses Gedichts ist schon lange ein YouTube-Hit in der Ukraine.
Es gibt zwei relativ neue Gedichtbände von Lina #Kostenko in deutscher Übersetzung bei Wieser in Klagenfurt. Die Herausgeber dieses Übersetzungsbandes sind Alla Paslawska und Alois Woldan. Der linke Band erschien 2022 zweisprachig Ukrainisch/Deutsch⬇️/3
Hier noch ein Link zu Vortrag und Fragestunde über Klassiker mit ihr (u.a. zum Begriff der Generation der 60er, also Шістдесятники/Schistdesjatnyky), der allerdings schon 10 Jahre alt ist, auf Ukrainisch./4
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Heute vor 91 Jahren, am 18.3.1932, wurde der Schriftsteller Friedrich Gorenstein in Kyiv geboren. Er ist einer der wichtigsten russischsprachigen Schriftsteller der Ukraine, den man leider in Deutschland wenig kennt, obwohl er über 20 Jahre in Berlin lebte. 1/7
Sein Vater wurde im Gulag erschossen, seine Mutter rettet ihn durch Reisen, Verstecke und ein Pseudonym. Schon 1943 wurde er zur Waise. Er lebte in Berditschew, studierte auch in Dnipro und ging ab den 1960er Jahren für viele Jahre nach Moskau, ab 1980 lebte er in Berlin./2
Man hat #Gorenstein oft gefragt, ob er ein jüdischer, russischer, deutscher oder ukrainischer Schriftsteller sei. In einem Interview entgegnete einmal darauf, er sei einfach ein Spezialist für Russland und Deutschland./3
@TimothyDSnyder entgegnet im UN-Sicherheitsrat dem russ. Vorwurf der "Russophobie":
-#Russophobie-Vorwurf als imperiale Propaganda, bei der Aggressor zum Opfer wird.
-Schädigung der russ. Kultur in erster Line eine Folge der Politik der RF, z.B. durch Erziehung zum Völkermord⬇️
Hier Timothy Snyders Punkt 10 zur 'kontinuierlichen Erziehung der Russen zum Völkermord [an den Ukrainern] als Normalität' durch Akteure und Staatsfernsehen im obigen Videoausschnitt in deutscher Übersetzung:/2
T. Snyder teilt die Sorge um die russ. Kultur, betrachtet aber die Handlungen des letzten Jahres als das, was den Russen den größten Schaden zugefügt habe. 10 Unterpunkte: 1. Auswandern der kreativsten und produktivsten Russen. 2. Zerstörung des unabhängigen russ. Journalismus./2
Die Oscarverleihung legt erneut unsere Klischee vom russischen Oppositionellen in Gefängnis, in der Verbannung oder Exil im ewigen Kampf gegen die russische Macht offen. Ein Personenkult löst den anderen ab. Imperiales Denken und Strukturen bleiben davon meist unberührt./1
Diese Fixierung auf Personen verdeckt erneut die eigentlichen Probleme des russisch-nationalistischen und imperialen Denkens, macht Strukturprobleme und nicht-russische Stimmen unsichtbar und fördert den Glauben, nur ein neuer starker Mann kann es in Russland richten./2
Unter den sich wiederholenden Fehleinschätzungen leiden Länder wie die Ukraine oder Georgien. Alle wünschen sich die Haftentlassung Nawalnys, aber seine früheren zustimmenden Aussagen und Haltungen zum russ. Nationalismus lassen sich durch die Haft nicht einfach wegwischen./3
Ein Interview mit dem franz. General Michel #Yakovleff zur möglichen Implosion der RF aufgrund der Vermehrung der Armeen: Drei offizielle Armeen mit eigenen Ministerien, Kadyrow, Wagner und Shoigus "Patrioten" etc. Die Situation gleiche dem Libanon im Jahr 1973. /1
Die drei Armeen sind: Die russischen Streitkräfte, die Truppen des Innenministeriums und die Truppen des Geheimdiensts (er sagt das aber nicht direkt auf Französisch), sondern spricht nur von 3 Armeen. Er verweist auch auf Streit innerhalb der russ. Streitkräfte selbst. /2
Er befürwortet keinen Zusammenbruch der RF, sieht ihn wegen Angriffskrieg aus mehreren Gründen aber als fast unausweichlich und mahnt Vorbereitungen an: unterschiedliche Interessen der Provinzen, keine einheitliche, verbindende Idee, ökonomische Gründe, Strukturprobleme etc./3
Russ. Polittechnologie unter Druck: Aufschlussreiches Gespräch mit Maria Sacharowa auf Panel der Media-Dronnitsa in Moskau. Man könne kein monologisches "Sowinformbüro" (wie bei Stalin) zur Kontrolle des russ. Inforaums schaffen. Grund wäre auch Streit unter russ. "Eliten". 1/7
Sacharowa antwortete auf dem gestrigen Podium auf eine Aufforderung von Igor Aschmanow ein "Rosinformbüro" nach dem Vorbild des stalinistischen "Sowinformbüro" schaffen, um endlich ein "einheitliches" Informationsbild in der RF zu gewährleisten./2
Aschmanow berichtet, dass die putinistische Erfindung von den "Nazis in Kiew" nicht mehr als "Kriegsgrund" bei den Soldaten der Russ. Armee/LDNR Wirkung zeige. Er lamentiert auch, dass Tausende Bots nicht mehr ausreichen, um dem Westen eine "symmetrische Antwort" zu geben./3
Angehörige von 8 Ukrainern, die von russ. Fallschirmjägern in #Butscha erschossen wurden, versammeln sich ein Jahr später am Ort, an dem ihre Verwandten umgebracht wurden. Nur ein Mann konnte sich tot stellen und überlebte. Er berichtet u.a.hier.⬇️
Die ältere Dame berichtet, eine Einwohnerin sah im Fernsehen in Österreich, wie man ihren "Andrii" wegführte. Sie erzählt, ihr Vater habe immer gesagt, wir haben einen solchen Krieg überlebt, jetzt wird es 200-300 Jahre keinen mehr geben, "aber nicht einmal 100 sind vergangen".
Die junge Frau sagt: "Den Schmerz kann man nicht in Worte fassen, die Trauer nicht ausdrücken, die Tränen reichen nicht aus...."