#Märzrevolution 1848: Am 20. März befreien Berliner Revolutionäre polnische Freiheitskämpfer aus dem Gefängnis in Moabit. Ludwik Mierosławski (1814-1878) wird von der Menge gefeiert, 🇩🇪 und 🇵🇱 als Flaggen der bürgerlichen Freiheit gegen die Willkür der Fürsten/Thread/1
Die polnischen Revolutionäre bedanken sich bei d. Deutschen. Mierosławski verkündet: "im Namen der freigesinnten polnischen Nation: Friede und Freundschaft d. Deutschen und Schutz gegen die russische Macht“. Zar Nikolaus I., der "Gendarm Europas:, gilt als Schutzherr d. Fürsten/2
Polnische Revolutionäre fordern Freiheit und Selbstbestimmung - die Wiederherstellung der 1795 aufgelösten Staatlichkeit. In Posen/Poznań bilden sich polnische Nationalkomitees. König Friedrich-Wilhelm IV. von Preußen verspricht unter dem Druck der Revolution Zugeständnisse./3
"Polenbegeisterung" in Teilen der deutschen Revolutionsbewegung: Josef Mauthner (1831-1890), deutsch-jüdischer Revolutionär, beschwört den gemeinsamen Freiheitskampf gegen die Autokratie #Russland/s. Eine Wiedergutmachung der "alten Schuld" an Sobieski (der Wien 1683 rettete)/4
Doch die Frage von Nation und Demokratie/Freiheit standen schon bald im Widerspruch. Waren die Polen überhaupt "reif" genug für eine demokratische Staatlichkeit? Polen habe den Schutz und die Hegemonie Deutschlands nötig, hieß es etwa in der "Deutschen Allgemeinen Zeitung"/5
Als Friedrich-Wilhelm sein Versprechen gegenüber den Polen brach, löste dies einen bewaffneten Aufstand in Posen aus - unter der Führung Mierosławskis. Die polnischen Revolutionäre kämpften nun für ihre Freiheit. In Preußen sprach man nun vom "abscheulichen Treiben der Horden"/6
Die Polen hätten dadurch ihre "Sympathien verspielt" - der Ton wandelte sich nun: Von der Begeisterung zu Paternalismus und Ablehnung. Die Restauration der Adelsherrschaft und das Ende der Revolution begrub auch die Träume der Polen. Es wandten sich aber auch viele Bürgerliche/7
gegen die Polen. In Deutschland setzte sich ein Nationalismus durch, der den östlichen Nationen Freiheit und Selbstbestimmung verweigerte. Ideen deutscher Hegemonie und "höherer Kultur" verdrängten Ideen der Freiheit/Ende @RichterHedwig
Heute vor 3 Jahren erschien unter dem Namen #Putin/s ein "historischer Essay", den viele ExpertInnen als ideologische Kriegserklärung an d. Ukraine verstanden. "Über die historische Einheit von Russen u. Ukrainern" ist ein Schlüsseldokument um Russlands Invasion zu verstehen/1
Putin sprach in diesem Text der Ukraine das historische Existenzrecht und die Souveränität ab. Sie sei lediglich "Subjekt" eines "geistig-kulturellen Raums", auf den allein Russland Anspruch habe. Die "Dreieinige Nation" aus Russen, Belarussen u. Ukrainern sei/2
durch "vergangene Fehler" zerbrochen, die nun "korrigiert" werden müssten. Parallel zum Erscheinen des Texts marschierten russische Truppen entlang der ukr. Grenze zu "Manövern" auf. In Deutschland wurden die strategischen Gasreserven (2015 an Gazprom verkauft) nicht mehr/3
Russische Medien verbergen nicht was das Ziel der "Spezialoperation" #Russland/s in der Ukraine ist: Ukrainische Staatlichkeit, Kultur, Sprache u. Geschichte auslöschen. Dazu gibt es eine - heute fast unbekannte - Blaupause: Die Besetzung Galiziens vor fast 110 Jahren:/1
Der 1. WK begann für die Habsburgermonarchie mit einer Katastrophe. Im Herbst 1914 besetzte das Zarenreich weite Teile Galiziens, der heutige Westukraine mit der Hauptstadt Lviv (Lemberg). Zar Nikolaus II. erklärte bei einem Besuch der okkupierten Stadt im Frühjahr 1915 dass es/2
kein Galizien gebe, nur ein Großrussland bis zu den Karpaten. Die russische Okkupation war mit ethnischer "Säuberung" u. Russifizierung verbunden. Der vom Zaren eingesetzte Gouverneur Georgi A. Bobrinski verbannte die ukr. Sprache aus der Öffentlichkeit, ließ Schulen schließen/3
Es ist nicht schwer "Pazifist" zu sein, wenn man nicht selbst angegriffen wird. Die Ukrainer/innen haben es leider nicht so leicht, da der Krieg ihnen von #Russland aufgezwungen wird. @Ralf_Stegner solche inszenierte Naivität ist aus historischen Gründen in Dtl. Fehl am Platz! /1
1920 waren es deutsche Kommunisten u. Sozialdemokraten, die gegen franz. Waffenlieferungen an das von Sowjetrussland bedrängte Polen demonstrierten. Im Namen des "Friedens", tatsächlich aber für das Verschwinden eines ungeliebten östlichen Nachbars. 1939 war es die Allianz/2
aus Hitlers "Drittem Reich" und Stalins Sowjetunion, die dies schließlich - ebenfalls im Namen des "Friedens" - in die Tat umsetzte. Sozialdemokraten wie Egon Bahr rechtfertigen die Niederschlagung der freien poln. Gewerkschaftsbewegung "Solidarność" im Jahr 1981, ebenfalls im/3
Phase 2 von #Putin/s "Friedensangebot" ist ein "Interview" mit Viktor Medwedtschuk, der als #Russland/s Marionette in der Ukraine schon in den Startlöchern steht. "Das Interesse Russlands und des ukr. Volkes (!) sieht nach der Absage des Friedensangebots Putins die Befreiung von/
Odessa und anderen Städten vor" - Selenskyj würde "nicht die Interessen des ukr. Volkes vertreten", so Medwedtschuk. Notwendig sei die "vollständige Denazifizierung und Demilitarisierung" der Ukraine. Das ukr. Volk müsse "von dieser verbrecherischen u. nazistischen Regierung/
befreit" werden. Medwedtschuk erklärte, dass die Ukraine auf "historisch russischem Gebiet" liege und ein Zusammenschluss mit Russland ein "historischer Prozess" sei. Der Westen würde Selenskyj unterstützen, das ukr. Volk jedoch zu Russland stehen. Medwedtschuk steht an der/
Für alle die nicht zuhören oder zuhören wollen, stellt #Putin/s heutige Rede einige Dinge noch einmal klar: Es geht ihm weder allein um "Territorien" noch um "Sicherheit". Ziel ist die vollständige Umwälzung der seit 1991 bestehenden Ordnung in Europa, der auch Russland zuvor/
durch unzählige Verträge zugestimmt hat ("Grundakte" mit der NATO uvm.). Eine neue "Eurasische" Ordnung ohne "raumfremde Mächte" (die Parallele zu Hitlers "Danziger Rede" 1939 sind eklatant). Staaten in Europa sollen von der liberalen Ordnung "befreit", die demokratische/
Politiker/innen durch illiberale Autokraten nach Vorbild Orban ausgetauscht werden. Russland führt längst einen Krieg, der nicht allein auf die Ukraine beschränkt ist. Gleichzeitig stellt er ein klares Ultimatum, dass Russlands Bedingungen ohne wenn und aber "vollständig"/
#Putin hält eine ausführliche Rede im Außenministerium #Russland/s. Erstmals nennt er (halbwegs) konkrete Bedingungen für einen Waffenstillstand: Die #Ukraine müsse Russ. Ansprüche auf den Donbas u. "Neurussland" [Новороссия] anerkennen und seine Truppen vollständig zurückziehen/
Gleichzeitig erklärt er, dass die aktuelle Regierung in Kiew keine Legitimation mehr und die Macht "usurpiert" habe. Verträge und Gesetze seien daher ungültig. Putin stellt auch klar, dass er eine vollständige Umwälzung der europäischen Ordnung im Sinn hat: So soll der Einfluss/
"[Raum]fremder Mächte in Europa zurückgedrängt" werden. (). Ein Echo auf die Denkweise Hitlers und Stalins in "Einflussphären" des Jahres 1939. Er erwarte, dass die aktuellen Staats- und Regierungschefs in Europa künftig d. "starke Führer" ersetzt werden/tass.ru/politika/21098…