Da schließ ich mich @abergthaler in Allem an! Ich habe auch einen Austritt im April anvisiert. Wir haben dann in #Gecko gemeinsam diskutiert und einen anderen Weg als Vorschlag mehrheitlich gewählt (was ich immer als bessere Lösung sehe:-). Meine Gründe sind unterschiedlich.. 1/9
Einerseits sind mittlerweile Modelle für (aus formalen Gründen) in #Gecko stellbare Fragen weniger sinnvoll. Andere Fragen sind jetzt wichtiger, wie Interaktion von Covid-19 mit anderen Infektionen projekte.ffg.at/projekt/3882551 oder integrierte Versorgung zw. KHs und Ärzt*innen. 2/9
Diese Szenarien können wir anderswo, in Forschungsprojekten wie BETTER wwtf.at/funding/progra… oder internationalen Kooperationen mit MONID webszh.uk-halle.de/monid/?page_id… (wo das österreichische Populationsmodell als eine Vorlage dient) effizienter umsetzen. Das ist weiter wichtig. 3/9
Andererseits schätze ich Entwicklungen außerhalb #Gecko kritisch ein. Man hört die Lauten und Polternden (von allen Seiten:-) Wissenschaft soll aber dabei helfen, dass die Leisen gehört werden. Ich sehe die Gefahr, dass unsere Fortschritte in Gecko tlw. wieder verloren gehen. 4/9
Und es gibt viel Positives: wenn wir z.B. gefordert haben, dass Alles was wir tun veröffentlicht werden darf wurde das auch in der Verfahrensordnung bundeskanzleramt.gv.at/dam/jcr:cb8cf9… aufgenommen. Und wir haben alle Inputs veröffentlicht :-) Zu finden z.B. unter dexhelpp.at/de/anwendungsp… 5/9
So einiges hat auch noch nicht geklappt. Deshalb sollte man noch bessere Formate (weiter)entwickeln, wie Wissenschaft und Politik zusammenarbeiten. Grundpfeiler sind Transparenz, Qualitätssicherung und Standards, die international schon in vielen Ländern etabliert sind... 6/9
Katharina Reich und Rudolf Striedinger schenken als Vorsitzende mit stoischer Gelassenheit den Forscher*innen einerseits, den Befindlichkeiten andererseits und wahrscheinlich auch vielen SMS der Politik immer ausreichend Wertschätzung;-) Ich bewundere Ihre Geduld...:-) 8/9
Mir ist wichtig: Mit Gecko endet ein Wichtiges (von durchaus ausreichend vielen) Gremien. Evidenz wird weiter produziert, ob die Politik drauf hört ist ihre Entscheidung. Ich werd‘ mich nur weiter dagegen wehren, dass - von welcher Seite auch immer - die Lautesten gewinnen;-) 9/9
Unterschiedliche Bedürfnisse und Erfahrungen mit Covid-19 (und mit den gesetzten Interventionen) zu verstehen ist wichtig, kann aber nur evidenzbasiert funktionieren. Einige Punkte, an denen entlang man es versuchen kann - die wir im Modell gut identifizert haben - sind z.B.: 1/8
Konsistenz: Waren Interventionen konsistent? Häufig ist entscheidend ob Interventionen über die Zeit oder auch auch regional klar strukturiert, verständlich und nachvollziehbar waren und sind. Häufige Änderungen und Inkonsistenz schaden dem Vertrauen und damit dem Effekt. 2/8
Geschwindigkeit: sowohl beim Setzen wie auch beim Aufheben von Interventionen geht's um schnelle Reaktion - also in beide Richtungen(!). So kann man Nutzen erhöhen u. Schaden reduzieren (in alle Richtungen). Eine enorme Herausforderung, ist aber entscheidend in der Dynamik.3/8
Beim Netzwerktreffen deutscher Modellierer zu Infectious Diseases webszh.uk-halle.de/monid/?page_id… an der @fu_berlin darf ich unser virtuelles Bevölkerungsmodell und seinen Aufbau erläutern. Was können wir umgekehrt lernen? In Deutschland gibts jetzt zehn geförderte Verbundprojekte. 1/8
Es geht darum nachhaltige, vergleichbare und verständliche Modelle zu bauen (und verfügbar zu halten), die bestehende Daten integrieren können, die aber auch Feedback geben, welche Daten für eine Einschätzung der Auswirkung von Interventionen darüber hinaus notwendig wären. 2/8
Dazu braucht's (1) Zugang zu Daten (alter Hut;-) (2) bessere Surveillance in versch. Bereichen wie Krankenhaus, Ärzt*innen od. Abwasseranalysen. Nicht um "Bedarf zu generieren" oder Meinungen zu bestärken, sondern schlicht um zu verstehen wo man was tun muss und wo nicht... 3/8
Einige Punkte sehr gut zusammengefasst im Interview mit Peter Klimek:-) Ergänzen könnte man noch: neben Daten ist wichtig, dass diese in qualitätsgesicherte Entscheidungsanalysen integrierbar sind. d.h. auch Modelle müssen „vorbereitet“ sein und international abgestimmt. 1/8
Aktuell werden Interventionen sagen wir mal recht „vereinfacht“ bewertet, wohl weil „medial resümiert“ wird. Leider halten sich Daten und Evidenz nicht an den „Zeitplan“. Maßnahmen sind im Kontext der Dynamik zu bewerten und man muss zwischen Plan und Umsetzung unterscheiden 2/8
Konkret heißt das, eine Intervention hat viele Parameter (wann, wie lange, Regionalität oder Einschränkung auf bestimmte Menschen), unterschiedliche Auswirkungen (positive und negative) und man muss messen, ob und wie gut sie umgesetzt wurde oder ob sie nur am Papier bestand. 3/8
Stefan Weber hat den Vorwurf zu meiner Diss veröffentlicht. plagiatsgutachten.com/blog/dissertat…. Ich weiß nicht, ob es nur der Wunsch ist die Wissenschaft zu verbessern, oder andere Motive hat. Ich find bisserl schwierig, dass er Polizist, Ankläger und Richter in einem zu sein scheint 1/10
Für Interessierte an dieser Diskussion habe ich hier dexhelpp.at/de/news/zur-di… eine ganz kurze, inhaltliche Zusammenfassung meiner Dissertation zusammengestellt, die auch Zweck, Aufbau, Quellen und die Arbeitsweise in unserem Team ein wenig erläutert. Hoffentlich verständlich. 2/10
Ich bin mir sicher, dass meine Arbeiten ganz gut sind - und vor allem eigenständig. Interessant ist, dass sich Weber auf Dinge fokussiert, die eher sein Thema sind und nicht Kern der Forschung. Aber: die Frage, ob Plagiat vorliegt müssen Andere fällen. Steht mir nicht zu. 3/10
Stefan Weber wirft mir vor plagiiert zu haben, der Link ist hier zu finden: plagiatsgutachten.com/blog/diplomarb… Es handelt sich um meine Diplomarbeit und ich stehe natürlich gerne bei allen Fragen zur Verfügung. 1/6
Überblick: ich habe aus mathematischer Sicht versucht die Lungenperfusion zu verstehen und darauf aufbauend ein einfaches Modell zu erstellen. Dazu wurden zuerst Aufbau und Funktion aus der Literatur zusammengefasst (also als Mathematiker medizinische Literatur herangezogen). 2/6
Darauf aufbauend habe ich ein Modell in MATLAB Simulink erstellt und einige grundlegende Analysen umgesetzt. Aktuell geht es wohl um die Zitierung der medizinischen Quellen. Und ja – wenn ich selbst schreibe, mache ich sehr viele Tippfehler…. 3/6
Dann sind Sie einfach bisher nur noch nicht g'scheit evaluiert worden...;-)) Aber im ernst: sollte die ungarische Geschichte stimmen, ist sie doch ein gutes Beispiel, wo Gefahren liegen beim Vermischen von Prognosen, Szenarien, Wahrsagerei und was Politik daraus macht, oder? 1/14
Das Um- und Auf für Prognosen u. Szenarien ist laufende u. professionelle (externe) Evaluierung. Manchmal wird zu wenig geschaut und manchmal "zuviel" s.o. ;-): Ob die Absage einer prestigeträchtigen Party richtiger Anlass und Zeitpunkt für spontane Entlassungen sind? Naja… 2/14
Zur weiteren Analyse de.wikipedia.org/wiki/Geschicht… (hat wohl ein Fan v. G. Minois geschrieben) Von Eingeweide lesen bis Traumdeutung alles dabei, über 230 antike Methoden;-) An Validierung hat's wohl gehapert. Aber genau das sollte d. Unterschied zw. Wahrsagen und Modellieren sein.3/14