Wesentliche Frage ignoriert FAZ-Beitrag (und er irgnoriert fast das neueste Paper von @IsabellaMWeber zur Preismacht): Unternehmen könnten sich so sehr an Margenausweitung gewöhnt haben, dass sie wie in Italien steigende Lohnstückkosten überkompensieren... Siehe next Tweet >
1. Margenausweitung (geht nur nach Kompensation höherer Kosten) ist im Euroraum keine Eintagsfliege, wie @BachmannRudi meint... Muss aber nicht ewig halten...
2. Nicht überall im Eurouam, aber in Italien steigen Stückgewinne (Margen) stärker als die Lohnstückkosten... Quellen >
Profit- & Lohninflation bei den Unternehmen in den USA: Profitanteil war im 4. Quartal geringer als der Lohnanteil... Der Margendruck macht sich also bemerkbar... Wenn der Kapitalimpuls aber wieder positiv wird, dürfte der Margendruck auch wieder nachlassen...
Nachbemerkungen dazu, dass alleine Bachmann mit seinen wenig originellen Thesen die Profitinflation in der «FAZ_Wirtschaft» erklären darf... (Kritik der Neoklassik kommt dann weiter hinten in der FAZ... 🤨) Wie gesagt, das Paper von Isabella Weber finde ich viel spannender... >
Bemerkenswert ist, dass Mikro-Makroökonom @BachmannRudi mit Grenzkosten argumentiert. (Makrozusammenhänge hält er für überwunden)... Dabei erleben wir gerade (auch in Notenbanken) Rückbesinnung auf "makrofundierte Makro": Zusammenhänge, die Mikro alleine nicht erklären kann...>
"Makrofundierte Makro" braucht keine Grenzkosten, Ihr kommt es darauf an, was Akteure in der Summe/Durchschnitt tun, was wiederum das Verhalten aller bestimmen kann - unabhängig von individuellen Kalkülen... Und hier kann dann die Mikrotheorie ansetzen, nicht andersherum... //
Hier noch wie Braunberger das Jahr eingeläutet hat, ist schon grosser Fortschritt, dass «FAZ_Wirtschaft» darüber berichtet, wie intensiv sich die EZB mit dem Fakt der Profitinflation beschäftigt... 🤓 Mikro-Makro-Rudi macht das nur noch lustiger... 😎😅
ps: Hochinteressant. 3 EZB-Ökonomen schreiben über die Rolle der Profitinflation einen Blogbeitrag... Sollten Löhne und Gewinne nicht langsamer wachsen, würde dies eine "stärkere politische Reaktion erfordern." Von wem allerdings, dazu schweigen sie... 🤠 ecb.europa.eu/press/blog/dat…
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Interessant... Der Nettozinsertrag der Bundesbank ist gestiegen, von 2,5 Mrd. auf 3,9 Mrd. € – obwohl die Aufwendungen sich fast verdoppelt haben... bundesbank.de/de/aufgaben/th…
Auch sehr interessant... Die Bundesbank hatte nur deswegen einen Jahresfehlbetrag von 172 Mio. €, die durch Entnahme aus der Rücklage ausgeglichen wurde, weil der Personalwand (+52 Mio. €) und der Sachaufwand (+83 Mio. €) gestiegen ist... bundesbank.de/resource/blob/…
Achso, nicht nur Rücklage, sondern auch Auflösung von Wagnisrückstellungen über 972 Mio. €... bundesbank.de/resource/blob/…
Genau das ist übrigens nicht das, was Bennett im Sinn (Aufrüstung ohne Sicherheitsgarantien) hatte... Aufrüstung im Rahmen eines Sicherheitspakts – und zwar im Herbst und dann Verhandlungen... Bis dahin würde Ukraine Zeit und für die Befreiung von okkupiertem Gebiet bekommen...
Wenn Löhne der Inflation folgen und so die Konsumnachfrage stabilisieren und Unternehmen erneut Gewinnspannen erhöhen:
Wie genau sollen höhere Zinsen in so einer #ProfitPreisSpirale die Nachfrage/Inflation dämpfen, wenn die Unternehmen selber auch an Zinsen verdienen...? <1/3>
Bei @Isabel_Schnabel liest sich schon länger Skepsis gegenüber der Wirkung von Zinserhöhungen auf die Nachfrage... Notenbanker hoffen vage auf Inflationserwartungen, die seit 1960/70er #LohnPreisSpirale so prominent in Modellen der Ökonomen vorkommen... Das ist ein Problem...>
Seit 2. WK gab es in US/Europa keine #ProfitPreisSpirale, Modelle wissen also nichts, wie wir damit umgehen sollen... Wenn Zinserhöhungen aber nicht/weniger wirken, helfen am Ende vielleicht öffentliche Preisregulatoren besser, die in den Modellen aber gar nicht vorkommen...🤓//
(1) "Ukraine Krieg nicht verlieren darf" (befreit wie am 23. Feb 22), statt (2) "russland besiegen" (befreit wie am 23. Feb 14)
Nur war/ist (1) nie eine Option, deswegen steht (2) jetzt als Maximalforderung Kyjiws im Raum... >
Die Definition von Kriegszielen war seit Anfang an des Totalangriffs fluide, auf beiden Seiten, der Text von Habermas ist daher in weiten Teilen verfälschend und überflüssig, auch weil er nie wirklich konkret wird, wie @jcbehrends sehr schön erklärt...>
Immerhin, wenn er am Ende zum Kern kommt, blendet Habermas die Realität nicht aus, wie es Märchenerzählerїnnen wie @SWagenknecht und @GregorGysi tun, die ihren grossen Mythos ("Westen hat Waffenstillstand verhindert") nur ohne jede verlässliche Evidenz konstruieren können... >
Isabel Schnabel zur Gewinn-Inflation: "In der Vergangenheit waren viele Unternehmen nicht nur in der Lage, ihre höheren Kosten in vollem Umfang weiterzugeben, sondern konnten oft sogar ihre Gewinnspannen erhöhen." #ProfitPreisSpirale
Ein Wendepunkt in der Kerninflation würde nach Aussage von Schnabel noch nicht ausreichen, sich bei den Zinsen zu entspannen... Da dies vorerst vor allem durch die niedrigeren Energiepreise hervorgerufen wird... Auf mittlere Sicht sind Löhne und Profite entscheidend...
Finalsatz für EZB-Einlagensatz stieg nach dem Schnabel-Interview auf 3,75% (nicht ganz +0,10)
* breiter Disinflationsprozess habe noch nicht einmal begonnen im Euroraum...
* es gebe Risiko, dass sich Inflation als hartnäckiger erweist, als es Finanzmärkte derzeit einpreisen...
Hilfreich für nachhaltigen Rückgang des Gasverbrauchs ist der Blick auf die Jahressummen: Denn Speicher müssen für 2023/24 ja auch erst gefüllt werden...
Kritisch vs Sparpfad: Im September hat Deutschland demnach 5% der 20% geschafft, zu denen es sich verpflichtet hatte...
Italien und Spanien haben noch gar nicht angefangen, den Gasverbrauch laut Sparpfad des EU-Notfallplans zu senken... In Frankreich könnte es wie in Deutschland jetzt schwierig werden...
Deutschlands Nachbarn sind viel weiter im Senken des Gasverbrauchs... Auch Österreich ist (Stand Oktober) auf Weg, den Sparpfad einzuhalten...