Guten Morgen, Tag 23 nach Symptombeginn. Die Nächte sind einigermaßen okay, bis auf Atemnot wenn ich mich umdrehe. Ansonsten ist es natürlich besser als in Woche 1, allerdings noch viel Luft nach oben (Wortspiel). Sämtliches Jammern hilft nix und ich stelle mit überraschender
Bestürzung fest, man nimmt den ramponierten Zustand an, akzeptiert ihn. Sogar der schwarze Humor kommt wieder mit der Akzeptanz. Was ich allerdings niemals akzeptieren und vergessen werde ist, wie uns die Politik allein lässt. Sie haben uns alles abgefordert von Lockdown bis
Dienstpflicht für systemrelevante Berufe. Jetzt ist niemand mehr relevant. Kein einziger Coronatote ist noch relevant. Es geht den Verantwortlichen am Allerwertesten vorbei! Schlimmer als nichts gegen die Situation zu tun ist diese IGNORANZ! Und sie werden sich noch wundern wie
ignorant wir sein können, wenn sie uns um etwas bitten, wenn sie um Wählergunst buhlen. Ihr könnt euch alle schonmal als unwählbar betrachten! Und wenn ich demnächst meine Stimme der Partei der aussterbenden Kakerlaken gebe, ihr bekommt sie nicht: @spdde@fdp@Die_Gruenen und
Bisher: einmal in die Küche in den Backofen gucken -> Couch. 10 min. Schnibbeln und in der Pfanne rühren -> Couch. Einmal auf Klo -> Couch. Haben am Couchtisch gegessen, was ich so sehr hasse, aber ging nicht anders. Mein Optimismus hat sich ziemlich gut versteckt, während meine
Wut und wächst. Nebenbei liegen die Nerven blank oder ist man kurz vorm Heulen, weil es einen entsprechend schlecht geht? Im Ernst, das kann doch nicht gewollt sein von den Verantwortlichen? Sagt mir bitte, dass das nicht gewollt ist. Ich hasse grad alles. Hab tolle Bücher, die
wollte ich schon lange lesen. Keine Lust. Stricke gern. Die letzten 2 Tage keine Lust. Ich habe eine Nähmaschine. Nicht dran zu denken. Mein Bullet Journal geht nur bis zum 05.03. Kann mich nicht aufraffen. Es muss durchgesaugt werden. Unmöglich, geht nicht. Ich will mein Leben
Moin. #wartezimmertweet
Wartezimmer war bis auf 2 Stühle voll. Unangenehmes Gefühl. Hatte mich ans Fenster gesetzt ein Stuhl dazwischen frei. Plötzlich hustet Person mir gegenüber und neben mir die auch. Musste da raus. Trotz Maske. Weil nach mir noch zwei kamen und es dann
wirklich voll war durfte ich ganz alleine in einen Raum wo auch Fenster angekippt war. Top! Entwickel ich jetzt Phobien oder ist das normal?! Dann ging’s ganz schnell, Blutentnahme und kurzes Gespräch mit dem Hausarzt der nicht lang gefackelt und mich weitere 2 Wochen krank
geschrieben hat. Die Blutwerte kann ich morgen erfragen, Troponin kommt heute schon, aber da melden sie sich falls da was ist. Allein Autofahren strengt schon an und ich hab das Gefühl ich bekomme keine Luft.
Tag 21 nach Symptombeginn. #CovidIsNotOver#mütend
Bei meinem Rundgang ist eine Patientin besonders belastet. Sie arbeitet auf der Intensivstation und hat viele Coronatote gesehen. Sie weint, spricht davon dass sie die Bilder nicht vergessen kann. Sie hat sich selbst immer gut geschützt, aber im Dezember hat sie sich bei einem
Patienten angesteckt, der ihr das Visier und Maske heruntergezogen hatte. Sie hat erst vor kurzem den Geschmackssinn wieder erlangt und hat jetzt Angst, sich wieder angesteckt haben zu können. Ich habe versucht sie zu beruhigen und sie hat gefragt, ob sie morgen noch einmal
getestet werden kann. Ich habe ihr gesagt, sie soll fragen und wenn es abgelehnt wird oder sie gefragt wird ob sie Symptome hat, soll sie es einfach bestätigen. Und das hätte sie nicht von mir. Emsiges Nicken ihrerseits. Ich kann es nicht verstehen. Da ist ein Ausbruch und es