Diskussionen auf Twitter können sich stark auf die Entscheidung auswirken, ob oder wohin gespendet wird, denn sie können sich auf den Ruf von Spendensammelnden auswirken.
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Das beeinflusst Dinge wie Vertrauen, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und somit letztlich die Spendenbereitschaft.
Was auf Twitter abläuft, hat dabei verschiedene Facetten, die gar nicht so leicht zu überblicken sind:
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Kein Dialog auf Twitter findet im luftleeren Raum statt. Jede verbale Äußerung passiert in einem bestimmten Kontext aktueller Geschehnisse und vor den Hintergründen seiner Zeit.
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Wie dieses Geschehen von Agierenden und Beobachtenden wahrgenommen wird, unterscheidet sich. Denn wir alle lesen niemals 100% von allem, was auf Twitter zu einem Thema gesprochen wurde und wird, was damit verflochten ist oder Bezug dazu hat.
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Wir gewinnen unser Bild der Situation aufgrund dessen, was wir in einer begrenzten Zeit auf Twitter lesen können. Zwangsläufig erfolgt eine Auswahl. Wir bekommen also meist alles eher ausschnittsweise mit.
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Was wir mitbekommen, wird von Algorithmen beeinflusst, von psych Mechanismen, die unsere Aufmerksamkeit lenken, vom individuellen Suchverhalten. DMs können einen für viele nicht erkennbaren Einfluss haben. Und dann interpretieren Menschen Gelesenes auch noch verschieden.
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Schon allein deshalb ist ein Konsens darüber, was eigentlich gerade in einer großen Twitter-Diskussion geschieht, schwierig herzustellen. Die einen bekommen das eine mit, bewerten es auf eine bestimmte Weise und haben daher Meinung A, was gerade passiert.
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Die anderen bekommen einen anderen Ausschnitt mit, erinnern sich an irgendetwas, was sie über eine beteiligte Person wissen und haben daher Meinung B. Wieder andere sind enger beteiligt und bekommen Dinge in DMs mit und haben daher Meinung C.
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Manche Leute hatten schon zuvor eine vorgefasste Meinung D und blenden alles aus, was sie widerlegen könnte. Usw.
Was gerade los ist, kann also oft nicht konsensual beantwortet werden. Wir erfassen die Lage meist nicht vollumfänglich und sind nie vollständig objektiv.
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Gerade deshalb ist aber sinnvoll zu versuchen, größere Zusammenhänge zu durchschauen, sorgsam und reflektiert mit diesem Medium umzugehen und darauf zu achten, welche Rolle Tweets in einem Geschehen bekommen könnten.
Ein Bsp dazu im folgenden Thread dieser Reihe.
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Nehmen wir an, Beate Beispiel kritisiert den Tweet einer Organisation. Sie retweetet ihn und kritisiert höflich, dass die Orga die Antwortoption eingeschränkt hat. 3 Tweets gehen zwischen ihr und der Orga hin und her, unaufgeregt, verschiedene Standpunkte werden getauscht.
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Vielleicht ändert eine Seite ihre Sichtweise. Vielleicht bleiben auch die diversen Sichtweisen nebeneinander einfach bestehen. Es gibt für beide Seiten ein paar Likes, vielleicht kommentieren noch ein paar Leute. Alles keine große Sache.
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Spenden, Shitstorms und Rufschädigung, Armutsbetroffene 🧵
Sehr lange Threadreihe. Zur besseren Lesbarkeit in 8 Teilen. Ja, acht. Kürzer kriege ich das gerade nicht. Sie hängen alle inhaltlich zusammen. Ich tweete sie über die nächsten Tage. #Spenden#Shitstorm#Armut
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Thread 1 von 8: Spenden
Menschen, die Geld spenden, wollen sich sicher sein können, wo dieses Geld hingeht. Sicher, dass sie damit echt Bedürftige unterstützen und nicht Leute, die nur bedürftig tun.
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Und sie wollen oft auch, dass sie damit keine Person oder Intention unterstützen, deren Ziele sie nicht teilen oder die sie als unmoralisch einschätzen.
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#IchBinArmutsbetroffen und habe lange verinnerlicht, dass ich mich darüber nicht beklagen darf, weil ich #Student|in bin. Ich war schon froh, wenn mir jemand nicht unterstellte, Studentenleben wäre immer leicht, S seien alle faul, partysüchtig, reich, unreif, Snobs.
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Hinzu kam auch wiederholt #Ableismus, da ich chronisch krank bin.
Ich wollte also die Vorurteile beschränken und nicht noch #Klassismus hören.
Aber wir müssen klarstellen, dass #IchBinArmutsbetroffen für keine Gruppe normal und okay gefunden werden darf!
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Studieren ist nicht für alle so günstig möglich, wie viele meinen. Wie viel es kostet und wie es finanzierbar ist, ist komplex, hängt v vielen Faktoren ab, u.a. örtliche Miethöhe, Alter, Zugang zum BAföG (bisher eher schlecht, dazu findet ihr viel via google).