(Vergiftungsfall in NRW 1/8): In Geldern (NRW) ist ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert worden. Er hatte offensichtlich Parathion (E605) getrunken. Die Notaufnahme musste abgeriegelt werden. #ToxFacts focus.de/panorama/welt/…
(2/8) Es bestand das Risiko, dass die Ausdünstungen des Patienten anderen Menschen schaden könnten. Die Bezeichnung E 605 wurde von der Bayer AG eingeführt und steht in keinem Zusammenhang mit den E-Nummern für Lebensmittelzusatzstoffe der Europäischen Union.
(3/8) Parathion ist inzwischen verboten, wurde aber früher als Insektizid (gegen Insekten) und Akarizid (gegen Milben und Zecken) eingesetzt. Es ist hochgiftig und wird gut über die Haut aufgenommen. Der Kontakt zu vergifteten Menschen kann hochgefährlich sein.
(4/8) Parathion ist ein Nervengift. Nach der Aufnahme kommt es zu Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüchen, Muskelzuckungen und Kopfschmerzen. Höhere Dosen bewirken schwere Krämpfe sowie eine Atemlähmung und führen in der Folge zur Bewusstlosigkeit und zum Tod.
(5/8) Parathion wurde im Volksmund auch als "Schwiegermuttergift" bezeichnet. Es wurde aufgrund seiner hohen Giftigkeit für viele bekannt gewordene Morde missbraucht. Es ist nicht mehr im Handel erhältlich. Früher war es allerdings oft in Gebrauch.
(5/8) Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen noch in Garagen, Schuppen, etc. Parathion finden. Wenn das der Fall ist, öffnet es auf keinen Fall. Kontrolliert ob die Flasche noch intakt ist. Riecht es vielleicht komisch knoblauchartig?
(6/8) Parathion ist eine farblose und fast geruchlose Flüssigkeit. Die in den Handel gebrachten Produkte wurden zur Sicherheit gelbbraun eingefärbt und mit einem stechenden knoblauchartigen Geruch aromatisiert. Wenn eine gefundene Flasche defekt ist, ruft die Feuerwehr an.
(7/8) Schildert den Fall genau. Falls Ihr die Flasche selbst entsorgen wollt, fasst die Flasche nur mit Schutzhandschuhen an. Verpackt die augenscheinlich intakte Flasche in eine, am besten 2 Tüten. Bringt das Zeug zum Giftmobil.
(8/8) Das Zeugt ist aber ein wirklich hochgiftiges Kontaktgift. Lasst die Entsorgung Experten übernehmen. Gerade alte Flaschen sind oft undicht, porös, etc. Eigenschutz ist das wichtigste. Unbedarfter Kontakt kann verheerende Auswirkungen haben.
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(Radon 1/10) Radon ist ein radioaktives Gas, das man weder sehen, riechen oder schmecken kann. Es entsteht beim radioaktiven Zerfall von Uran. Radon entweicht aus dem Erdboden. #ToxFacts
(Radon 2/10) Im Freien vermischt es sich schnell mit der Umgebungsluft, so dass die Radon-Konzentration dort gering ist. In Innenräumen können jedoch hohe Radon-Konzentrationen erreicht werden.
(Radon 3/10) Wenn Radon radioaktiv zerfällt, entstehen als Folgeprodukte radioaktive Isotope von Polonium, Bismut und Blei. Das alles wir von uns eingeatmet. Das gasförmige Radon wird fast vollständig wieder ausgeatmet.
(Messer aus gefrorenem menschlichen Kot 1/8) Ihr steht doch auf skurrile Wissenschaft. Dann ist diese wissenschaftliche Studie etwas für euch. Wissenschaftler aus US-Amerika haben untersucht, ob Messer, hergestellt aus menschlichem Kot, etwas taugen. #ToxFacts
(2/8) Zitat: "Um die notwendigen Rohstoffe für die Messerherstellung zu beschaffen, führte einer von uns acht Tage lang eine Diät mit hohem Protein- und Fettsäuregehalt durch, was einer arktischen Ernährung entspricht". Von Tag 4-9 wurde der Kot gesammelt.
(3/8) Die Kotproben wurden dann mit Hilfe von Keramikformen zu Messern geformt oder mit der Hand zu "handgeformten Messern" verarbeitet. Anschießend wurden sie bei -20°C gefroren, mit der Feile nachgeschärft und bei -50°C weiter gefroren.
"[Carsten Schleh] schafft [...] es sehr humorvoll, mit weit verbreiteten Mythen über die unsichtbaren Gifte des Alltags aufzuräumen." (Sonntag EXPRESS, 24.10.2021)
"[Carsten Schleh] bietet mit seinem Werk eine schöne Abwechslung im Bücherschrank ..., weil es sachlich, aber mit humorvoll geschrieben ist und stark für den Bereich der Gefahrstoffe im Alltag sensibilisiert." (Betriebliche Prävention, 09.11.2021)
(Botox in den Magen 1/5) Botulinumtoxin (= Botox) wird vom Bakterium Clostridium botulinum ausgeschieden. Es wird häufig als das stärkste bekannte Gift bezeichnet. Die tödliche Dosis für einen Erwachsenen liegt im ng - mikrogramm-Bereich. Je nach Art der Aufnahme. #ToxFacts
(2/5) Botox wird in der ästhetischen Medizin angewandt. Es wird in die Haut injiziert. Es blockiert gezielt Nervensignale die für Muskelanspannung und damit für die Faltenbildung verantwortlich sind. Die Muskeln entspannen sich und damit auch die darüber liegende Haut.
(3/5) Der neueste Trend ist es wohl, Botox in die Magenwand zu injizieren. Über den Mund und ohne Vollnarkose wird Botulinumtoxin in die Magenwand injiziert. Das soll zu weniger Magenbewegungen führen – und zu einem länger anhaltenden Sättigungsgefühl.
(Legoköpfe im Kot 1/6) Sternstunden der Wissenschaft. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie wurde untersucht, wie lange ein verschluckter Lego-Kopf benötigt, um mit dem Kot wieder ausgeschieden zu werden. Im Schnitt dauerte dies 1,71 Tage.
(2/6) 6 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben im Rahmen eines Selbstversuches (Zitat: "Die Autoren waren der Meinung, dass sie von ihren Testpersonen nichts verlangen konnten, was sie nicht auch selbst tun würden" jeweils einen Legokopf verschluckt.
(3/6) Im Rahmen einer "FART-Analyse" (Found and Retrieved Time; Fart ist auch englisch für pupsen ;-)) wurde dann der Kot durchsucht. 5 Menschen fanden den Legokopf. Einer der Wissenschaftler konnte ihn nicht finden.
(Aale 1/3) Das Blut des Aales ist giftig. Frisches Aalblut darf nicht auf Schleimhäute gelangen. Es kann Entzündungen hervorrufen. Beim Töten der Aale muss darauf geachtet werden, dass kein Blut in die Augen spritzt. Es sollte nicht in offene Wunden gelangen.
(2/3) Die Giftigkeit des Aalblutes ist für den Konsumenten nicht und für den Fänger und Verarbeiter in Abhängigkeit seiner Sensibilität mäßig gefährlich. Der Genuss von in üblicher Weise zubereiteten Aalen kann weiterhin ohne Sorgen erfolgen.
(3/3) Das Gift wird bei Erwärmung von 58 bis 70°C zerstört. Unfälle durch Aalblut sind kaum bekannt. Auch wenn das Blut giftig wirken kann, wird seine Wirkung auf den Menschen offenbar in der Theorie überschätzt.