Ein unsäglicher Titel und ein schwacher Artikel, der Essstörungen, ungesunde Ernährung (Junkfood) und vegane Ernährung einfach mal in einen Topf wirft und mit unsachlichen Argumenten Veganismus als eine modische Panne deklariert.
Unter Berufung auf die Ernährungsmedizinerin Dr. Anne Fleck wird hier versucht, den Veganismus als eine Modeerscheinung darzustellen, die erstens ungesund sei und zweitens des "Frieden des gemeinsamen Familienessens" störe. Zudem reduziert die Autorin vegane Ernährung auf
"Jugendliche, die sich nur von veganen Ersatzprodukten mit zahlreichen Zusatzstoffen ernähren". Im gleichen Atemzug werden Teenager genannt, die sich ausschließlich Cola und Fastfood reinziehen. Warum ist diese Darstellung gleich in mehreren Punkte falsch? 1. Schauen wir erstmal
auf den ethischen Aspekt: Laut Artikel "stören" die Essgewohnheiten der Teenager den familiären Frieden. Schließlich möchten Mama und Papa ja nur zum gemeinsamen Abendessen das Brathähnchen oder die Salami-Pizza servieren. Der verzogene Nachwuchs aber scheut tierische Produkte
und zerstört somit die idyllische Atmospäre am Essenstisch. Nun, aus Sicht eines Großteils der Boomer-Generation mag dies plausibel klingen aber realistisch betrachtet ist genau das Gegenteil der Fall! Junge Menschen, die sich trotz anderer familiärer Prägung dazu entschließen,
vegan zu werden, beweisen zunächst einmal Mut und differenziertes moralisch basiertes Denken! Beim Essen hört schließlich die Freundschaft auf und wenn der Sohnemann oder die Tochter dem Vater die Bratwurst madig macht, dann kann dies schon erhebliches Konfliktpotential bieten.
Keinesfalls ist es jedoch so, dass man hierfür den Kindern den Vorwurf machen kann, denn schließlich sind es diejenigen, die bereit sind, sich mit den ethischen und ökologischen Problemen der Tierhaltungsindustrie auseinanderzusetzen und hieraus Konsequenzen zu ziehen.Den Frieden
stören da aus meiner Sicht viel eher die Eltern, die weiterhin stur an ihren Ernährungsgewohnheiten festhalten, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen. 2. Das immer wiederkehrende Argument: Vegan=Ernährung von ungesunden Ersatzprodukten. Diese undifferenzierte Sicht auf den
Veganismus zeugt davon, dass im Kern die wesentlichen Argumente gegen eine vegane Ernährung fehlen. Wer sich intensiv damit beschäftigt, weiß nämlich ganz genau, dass eine gut geplante vegane Ernährung mit Supplementation kritischer Nährstoffe eine überaus gesunde Ernährungsform
darstellt. Sicherlich gibt es Teenager und genauso gut aber auch Erwachsene, die sich überwiegend von Ersatzprodukten ernähren. Dies ist nicht gesund und darf gerne thematisiert werden, ist aber letztlich überhaupt kein Argument gegen den Veganismus. Umgekehrt müsste man dann ja
den Fleischjunkies vorschreiben, dass sie sich keinesfalls weiterhin omnivor ernähren dürfen, da die Ernährung ja nur aus Bratwurst und Schnitzel bestehe. Man sieht schnell,auf welch dünnem Eis diese Argumentation aufgebaut ist. 3. In einem weiteren Kontext wird von Essstörungen
gesprochen. Hierbei ist mir fast die Spucke weggeblieben. Denn erstens ist eine Essstörung wie Anorexie oder Bulimie eine schwere, potentiell lebensbedrohliche Erkrankung, die sicherlich nicht darauf reduziert werden kann, dass man damit den Frieden am Esstisch stört. Geradezu
fatal ist es, dass die Autorin unmittelbar nach dem Abschnitt über Junkfood und Veganismus den Übergang zur Essstörung sucht. Hier werden Begrifflichkeiten miteinander vermischt, die man strikt trennen sollte: Wer sich täglich mit Junkfood vollstopft, ernährt sich sicherlich
ungesund, hat aber noch lange keine Essstörung. Und vegane Ernährung hat nun erstmal mit einer Esstörung gar nichts zu tun. Zwar kann die vegane Ernährung bei einer schon bestehenden Essstörunge durchaus problematisch sein, sie wird aber im Umkehrschluss nicht dadurch ausgelöst.
Fazit: Ein insgesamt schwacher, polemisch anmutender und auf plumpen Verallgemeinerungen basierender Artikel. Eine differenzierte Ernährungsmedizinerin sollte sich für so einen Artikel nicht hergeben! #goVegan#Ernährung#Ernährungsmedizin
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Heutiger Teil der Mini-Serie: Thema: Fleisch- und Wurstalternativen. Das sicher strittigste und emotional besetzteste Thema. Oft beginnt die Diskussion ja schon mit der Frage: Warum wollen Veganer*innen überhaupt Fleischimitate essen, wenn Sie Fleischprodukte ablehnen?Die Antwort
darauf ist eigentlich recht simpel: Ein Großteil der Veganer*innen hat den Fleischkonsum nicht wegen des Geschmacks, sondern aus ethischen Gründen beendet. Viele sind auch an eine traditionelle fleischbasierte Küche gewöhnt, so dass der Umstieg oftmals schwer fällt. Daher ist für
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Heutiger Teil der Mini-Serie: Pflanzlicher Joghurt. Die Auswahl an veganen Joghurtalternativen wird immer vielfältiger. Der überwiegende Anteil der Joghurts ist auf Sojabasis, es gibt aber auch Joghurt aus Hafer, Lupinen, Mandel, Kokos etc. Die Joghurts werden aus Soja durch die
Hinzugabe von Joghurtkulturen hergestellt, weitere Zutaten sind meist Stabilisatoren, Verdickungsmittel, Emulgatoren, Antioxidationsmittel und Säureregulatoren. Außerdem gibt es mittlerweile durch die Zugabe von Aromen zahlreiche Geschmacksrichtungen. Diese Produkte enthalten
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Ab heute eine "Mini-Serie" innerhalb meiner Serie #Ernährungsmedizin. Es soll um die unterschiedlichen veganen "Ersatzprodukte" und deren gesundheitliche Bewertung gehen. Thema heute: Pflanzliche Milchalternativen.
Neben dem klassischen Milchersatz auf Soja- und Haferbasis gibt
es mittlerweile zahlreiche Alternativen auf Basis von Getreide (Dinkel, Hirse, Reis), Nüssen (Mandel, Cashew, Haselnuss, Macadamia) oder Kokosnüssen. Einige dieser Drinks sind gesüßt, da anders als in Kuhmilch keine Lactose enthalten ist. Sojadrinks haben einen Proteinanteil,
der ähnlich hoch ist wie in Kuhmilch, dafür aber deutlich weniger Fett. Getreidedrinks haben sogar noch weniger Fett, dafür aber weniger Protein und einen deutlich höheren Kohlenhydratgehalt. Mittlerweile werden viele pflanzliche Drinks mit den Vitaminen B2, B12 und D sowie
ich melde mich wieder gut erholt von meiner Twitter-Urlaubspause zurück. Ich hatte in der Pause ernsthaft überlegt, meinen Account nicht wieder zu reaktivieren, weil ich in den Wochen zuvor ganz üble Erfahrungen machen musste. Einen Tag nachdem @Flokugrafie
und ich die Seite vegdocs.de hier bei Twitter publik gemacht haben und somit erstmals mein Klarname ersichtlich war, tauchten plötzlich bei Google und Jameda vernichtende und persönlich angreifende Bewertungen über mich und meine Praxis auf. Anhand der Formulierung
und der Lokalisierung war schnell klar, dass diese Bewertungen nicht von "echten" Patienten stammen konnten. Diese Form des Stalkings und der versuchten Rufschädigung hat mich schon erschüttert. Kritik an meinen Ansichten und Tweets ist legitim und jederzeit möglich, aber diese
Angesichts solcher Äußerungen heute mal ein kleiner Ausflug in die Welt der Ethik:Eine der zentralen Fragen des Veganismus ist doch:Mit welcher Begründung erhebt sich der Mensch über Tiere und rechtfertigt damit, ihnen Leid und Schmerz zuzufügen und sie ihrer Freiheit zu berauben
Mal abgesehen davon, dass es meiner Meinung nach ohnehin kein Rechtfertigung gibt, anderen Lebewesen Leid und Schmerz zuzufügen, kommen wir bei der Argumentation solcher Menschen wie @BlogAgrar ganz schnell zu großen Widersprüchen. Meistens fällt als erstes Argument, dass der
Mensch den Tieren an Intelligenz überlegen sei. Das mag zwar stimmen (auch wenn man bei einigen Exemplaren da durchaus Zweifel haben kann). Würden wir diesen Gedanken jedoch weiterspinnen und konsequent anwenden, dann wäre es ebenso legitim, dass Menschen mit hoher Intelligenz
Heutiges Thema meiner Serie: Versteckte Natriumquellen in Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln (NEM).
Vielleicht haben einige von euch die Diskussion um Paracetamol im letzten Jahr mitbekommen. Man fand nämlich in Brausetabletten einen sehr hohen Natriumgehalt (ca. 400 mg
pro Brausetablette), so dass man mit der Einnahme der Höchstdosis bereits die empfohlene tägliche Natriumzufuhr überschreitet. Dies ist insbesondere für Patienten mit Bluthochdruck und Nierenerkrankungen ein Problem. Der hohe Natriumgehalt kommt dadurch zustande, dass Brause-
tabletten Natriumhydrogencarbonat enthalten, was beim Auflösen im Glas für das Sprudeln sorgt. Neben Paracetamol enthalten auch viele andere Medikamente, die als Brausetabletten angeboten werden, sowie viele NEM einen hohen Na-Gehalt. Gerade bei NEM wird dies nicht gekennzeichnet