1) #bundesbank#ecb#banklendingsurvey Zur Beurteilung der geldpolitischen Transmssion über das Bankensystem ist der Bank Lendig Survey eine wichtige Quelle. Dies gilt angesichts der raschen Zinswende gegenwärtig in besonderem Maße.
2) Aber auch weil infolge der Bankenturbulenzen in den USA eine wichtige Frage war, ob daraus ein zusätzlicher Straffungsimpuls resultiert. Für Deutschland erlauben die heute veröffentlichten Zahlen des Bank Lending Survey einen ersten Blick bundesbank.de/content/905900
3) Die im Bank Lending Survey befragten deutschen Banken haben im ersten Quartal 2023 ihre Kreditrichtlinien für Unternehmenskredite, private Wohnungsbaukredite sowie Konsumenten- und sonstige Kredite gestrafft.
4) Die Anpassungen waren jedoch weniger restriktiv als im vierten Quartal 2022 und entsprachen im Unternehmens- und privaten Wohnungsbaukreditgeschäft den Planungen aus dem Vorquartal. Die Straffungen begründeten die Banken vor allem mit einem gestiegenen Kreditrisiko.
5) Die Turbulenzen im Zusammenhang mit der Insolvenz der Silicon Valley Bank (SVB) und der Schieflage der Credit Suisse im März scheinen sich somit nicht in der Kreditangebotspolitik der deutschen Banken niedergeschlagen zu haben.
6) Die Kreditnachfrage ging in allen drei Kreditsegmenten zurück. Besonders stark nahm die Nachfrage nach privaten Baufinanzierungen ab. Hier kam es zum dritten Mal in Folge zu einem kräftigen Rückgang.
7) Fazit: Die deutschen BLS-Zahlen stützen das Bild eines normalen geldpolitischen Straffungszyklus.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
1) Frankfurt fährt ja sehr gerne nach Berlin. Vielen Dank für die Einladung zu der sehr interessanten Veranstaltung. Es ist klar geworden, dass die Erklärung des Inflationsschubs 2021/2022.... uns noch länger beschäftigen wird.
2) Sehr interessante Diskussion zu der Frage, ob dies eine Gewinnmargeninflation ist und welche Therapien helfen. Meine Sicht: Gewinnmargen haben auch in Europa erheblich zu der aktuellen Inflation beigetragen. Aber dennoch greift dieser Blick zu kurz.
3) Unternehmen lehnen höhere Gewinnmargen wohl kaum ab. Genau wie Beschäftigte sich nicht gegen höher Löhne sperren. Die jeweiligen Forderungen lassen sich allerdings nur in einem bestimmten wirtschaftlichen Umfeld durchsetzen.
Wie können Informationen aus der Zinsstrukturkurve bei der geldpolitischen Lagebeurteilung unterstützen? Der jüngste @Bundesbank#Monatsbericht stellt aktuelle Analysen vor: Leitzinspfad, Wirkungen der Anleihekäufe und Risikoprämien \1 bundesbank.de/resource/blob/…
Die beobachtete Zinsentwicklung wird von unterschiedlichen Treibern beeinflusst. Modelle können diese identifizieren, insb. die reinen Zinserwartungen und Risikoprämien. Das ist wichtig für das Verständnis, wie die Geldpolitik auf die Zinsstrukturkurve wirkt. \2
Zum Ende Dez. 22 zeigt der Verlauf der Terminkurve bis Herbst 2023 weiter steigende Leitzinsen an. Allerdings überzeichnet die Kurve die reinen Zinserwartungen, da die Inflationsunsicherheit mit Zinsänderungsrisiken einhergeht und die Terminprämien erhöht. \3
Wie können Analysen zur Vermögensverteilung oder zu den Haushalts-Portfolios hochfrequent und zeitnah durchgeführt werden? Im aktuellen @monatsbericht stellen wir eine neue Statistik vor: die verteilungsbasierte Vermögensbilanz der Haushalte in DE. 1/10 bundesbank.de/resource/blob/…
Dieser vorläufige Datensatz verbindet aggregierte Statistiken mit der Bbk-Haushaltsumfrage (PHF) und erweitern diese um sehr reiche Haushalte. Ein großartiger neuer Datensatz, der in Kooperation mit den Kollegen der EZB entwickelt wurde. Zentrale Ergebnisse: 2/10
Vermögensungleichheit sank in den letzten Jahren, da (i) vermögensärmere Haushalte neben kräftigem Geldvermögensaufbau auch deutlich Schulden reduzierte und (ii) die obere Mitte von steigenden Immobilienpreisen profitierte. 3/10
2 Ergebnis vorab: Bisher gibt es keine Anzeichen dafür, dass in Deutschland oder im Euroraum ein Zinsniveau erreicht wurde, ab dem expansive geldpolitische Maßnahmen kontraktiv wirken. Länger im Detail in diesem thread
3 Zinssenkungen unter die rr wirken nicht expansiv, sondern kontraktiv. Welche Bedingungen sind notwendig für rr: 1. Expansive Geldpolitik belastet Ertragslage und somit Eigenkapital der Banken und 2. Belastung der Eigenkapitalausstattung bewirkt Rückgang ihrer Kreditvergabe.