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Die #4TageWoche ist in aller Munde. Nun gibt es vom @WSIInstitut Zahlen dazu, wie die Erwerbstätigen darüber denken: Rund 81% der Vollzeiterwerbstätigen wünschen sich eine #4TageWoche mit entsprechend niedrigerer Wochenarbeitszeit.
Details ⬇️
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81% wünschen sich 4TW mit entsprechend niedrigerer Wochenarbeitszeit. 73% geben dabei an: Arbeitszeitverkürzung nur bei gleichem Lohn; 8% würden Arbeitszeit auch reduzieren, wenn dadurch Entgelt geringer ausfiel. 17% lehnen sie ab, 2% haben VZ-tätigkeit schon auf 4 Tage verteilt. Image
Die Befragten, die sich 4TW wünschten, gaben an, mehr Zeit für sich selbst & für ihre Familie haben zu wollen (97 bzw. 89%; Mehrfachnennungen möglich). Dies deutet darauf hin, dass eine bessere Vereinbarkeit von Beruf & Familie für Beschäftigte einen hohen Stellenwert hat...

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...und viele eine 4TW als Instrument ansehen, das ihnen dabei hilft. Mehr Zeit für Hobbies, Sport und Ehrenamt möchten 87% der Befragten. Eine 4TW könnte also auch dabei helfen, zivilgesellschaftliches Engagement zu stärken, so die Autor:innen.

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„Zeit für Muße hat damit einen besonderen Stellenwert für gesellsch. Zusammenhalt und die Stabilität von Demokratie.“ Rund 75% möchten ihre Arbeitsbelastung verringern. Knapp 31% der Vollzeiterwerbstätigen möchten ihre Arbeitszeit aufgrund von gesundheitl. Problemen verkürzen.
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Wer eine 4TW grundsätzlich ablehnt, hat sehr oft das Gefühl, dass sich an den Arbeitsabläufen nichts ändern würde (82% der 17%, die mit Nein geantwortet haben; auch hier waren Mehrfachantworten möglich) oder die Arbeit in kürzerer Zeit nicht zu schaffen wäre (77%).

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Bei 69% der Befragten ohne Interesse kann Arbeit nach eigener Einschätzung nicht einfach 1 Tag ruhen. 38% lehnen 4TW ab, weil sie häufig für Kollegen einspringen müssten, 34% haben Gefühl, bei verkürzten Arbeitszeiten beruflich nicht voranzukommen.

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Dass sich Mehrheit der VZ-Beschäftigten eine 4TW bei gleichem Lohn wünscht, ist nach Einschätzung der Forschenden keine grundstzl. Hürde für AZ-verkürzung. Forschung zeigt, dass Arbeitnehmer mit 4TW produktiver arbeiten, wodurch ein Lohnausgleich kompensiert werden könne.

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Die 4TW sei ein Arbeitszeitarrangement, das nicht nur betriebl. Gewinne verspricht, sondern auch individuell breit favorisiert wird. Verbesserung der subj. Zeitautonomie stelle wichtigen Aspekt von Arbeitgeberattraktivität & Mehrwert bei Gewinnung von Fachkräften dar.

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Weitere Vorteile sehen die Forschenden für die Gesellschaft insgesamt: Beschäftigte können sich besser regenerieren, Familie & Beruf besser miteinander vereinbaren und eher gesund bleiben.

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Jedoch müssen bei 4TW auch die Arbeitsmenge und die Arbeitsabläufe angepasst werden. Ansonsten könnte sich eine Arbeitszeitverkürzung negativ auf die Motivation und das Wohlergehen der Beschäftigten auswirken.

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Schließlich ein weiterer wichtiger Punkt: Mehr und verlässliche öffentliche Kinderbetreuung sei auch dann nötig, wenn künftig deutlich mehr Beschäftigte 4 Tage die Woche arbeiten.

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Die Untersuchung basiert auf Daten von 2.575 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in Vollzeit arbeiten und vertraglich geregelte Arbeitszeiten haben. Sie nahmen im November 2022 an der 9. Welle des @WSIInstitut-Erwerbspersonenpanels teil.

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Die vollständige Studie kann hier heruntergeladen werden: boeckler.de/de/faust-detai…

Die Pressemitteilung zur Studie, auf die dieser 🧵basiert, findet sich hier: boeckler.de/de/pressemitte…

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Apr 26
Zustimmungswerte zum Verschwörungsglaube in Deutschland ⬇️

"54% der Deutschen stimmten mindestens einer der Aussagen zu und mehr als ein Drittel glaubt an mindestens zwei der abgefragten Verschwörungserzählungen."

fes.de/studie-vertrau… Image
@FESonline Zur regionalen Verbreitung: im Süden & Osten deutlich weiter verbreitet als im Norden. Der Aussage, die Regierung habe die Menschen während der Pandemie gezielt in Angst versetzt, stimmen in den ost- & süddt. Bundesländern je >40% zu, in den norddeutschen Bundesländern 28%. Image
Zusammenhang zwischen Verschwörungsdenken und Selbstpositionierung auf der politischen Links-rechts-Achse bildet eine "hockeyschlägerförmige Verteilung" ab: Verschwörungsdenken ist umso stärker verbreitet, je weiter sich die Befragten am rechten Rand des pol. Spektrums verorten. ImageImageImageImage
Read 9 tweets
Apr 24
Mitbestimmte Betriebe tun insgesamt mehr für die Qualifizierung ihrer Beschäftigten als solche ohne Mitbestimmung. Trotzdem halten zahlreiche Betriebsräte die Weiterbildungsanstrengungen ihrer Unternehmen nicht für ausreichend laut neuer @WSIInstitut-Studie.
Details im 🧵⬇️
1/ Image
In jedem 2. Betrieb bemüht sich der Arbeitgeber, Beschäftigte für aktuelle Anforderungen zu qualifizieren. Nur 43% der Unternehmen betreiben langfristige Planungen der Qualifizierung, die strategisch darauf abzielt, Beschäftigte auch fit zu machen für zukünftige Anforderungen.
2/ Image
Angesichts von rapidem Wandel der Arbeitswelt seien das problematisch niedrige Anteile, so @serifeerol2 & Elke Ahlers. Zumal in Betrieben mit Betriebsrat bereits mehr für Weiterbildung getan wird als in Betrieben ohne BR, deren Werte also noch geringer ausfallen dürften.

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Feb 14
Why do immigrants support an anti-immigrant party? New study by Dennis Spiess -who sadly passed away shortly before finishing the paper- and his colleagues analyse why Russian Germans vote for AfD in Germany. Integration and identity factors are the main drivers.

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The respondents were asked ‘How likely is it that you will ever vote for the AfD?’.

75% among the native population answered they would never vote for the AfD. Among the Russian Germans only 45% answered they would never vote for the AfD.

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And when are Russian Germans more likely to vote for AfD?

The more that Russian-Germans are integrated
economically and socially into the host society, and the better their
German language skills, the lower is the likelihood of them ever voting
for the AfD.

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Read 8 tweets
Feb 14
Das BIP stieg in '21 um 2,6%. Der nationale Wohlfartsindex (NWI) -ein Maß, das zudem Einkommensverteilung, Wohlfahrtseffekte unbezahlter Arbeit, Ausmaß der
Umweltzerstörung u andere Aspekte von Lebensqualität berücksichtigt, ist' 21 hingegen um 1,8 Punkte auf 94,6 gefallen.
1/🧵
Das Wohlfahrtsniveau im NWI sinkt z.B.,
wenn der Konsum zurückgeht, die Luftverschmutzung und die
ausgestoßenen Treibhausgase und der Verbrauch nicht-erneuerbarer
Ressourcen zunehmen oder die Einkommensverteilung ungleicher wird.

2/
Gelingt es dagegen, gleichzeitig umweltfreundlich und rentabel zu
produzieren, bei hohem Beschäftigungsstand u guten Löhnen, und
kann die Bevölkerung eine möglichst intakte Umwelt genießen –kurz:
geht es voran mit der sozial-ökologischen Transformation – steigt der
NWI.
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Read 9 tweets
Feb 13
.@nberpubs-Study shows how the risks of childbirth in the U.S. vary by both race and parental income, and how Black families are disproportionately affected: The richest Black mothers and their babies are twice as likely to die as the richest white mothers and their babies.

1/🧵 Image
For every 100,000 births...

...173 of the babies born to the richest white mothers die before their first birthday.
...350 babies born to the poorest white mothers die.
...437 babies born to the richest Black mothers die.
...653 babies born to the poorest Black mothers die.

2/ Image
"The study suggests that the well-documented Black-white gap in infant and maternal health that’s been discussed a lot in recent years is not just explained by differences in economic circumstances - it’s much more structural." Maya Rossin-Slater (author of the study)

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Read 8 tweets
Feb 13
Studie des @iab_news zeigt, wie sich Erwerbsunterbrechung der Väter auf die Arbeitsmarktrückkehr der Mütter auswirkt: Die Aufteilung von Care- und Erwerbsarbeit im direkten Anschluss an die Geburt des 1. Kindes ist Richtungsentscheidung für die Erwerbsverläufe beider Eltern.
1/🧵
In den Befunden wird ersichtlich: Mütter, deren Partner sich substanziell an der Elternzeit beteiligen, also mehr als 2 Monate Elternzeit nehmen, kehren schneller auf den Arbeitsmarkt zurück. Darüber hinaus zeigt sich...

2/
Bei stärkerer Beteiligung der Väter kehren Mütter mit höherer Wahrscheinlichkeit in Vollzeit zurück. Sie sehen sich deshalb auch seltener den Karrierenachteilen (Aufstiegschancen, Weiterbildungsmöglichkeiten, Lohneinbußen) gegenüber, die mit Teilzeittätigkeit einhergehen.

3/
Read 6 tweets

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