). Ich war da auch mal aktives Mitglied, im Alter von 17-18 Jahren. 1/8
Vorweg: ich hab persönl. nichts erlebt, dass ich jedenfalls damals als psych. Gewalt verbucht hätte (was nichts über d Substanz der Vorwürfe aussagt). Was aber sehr deutlich wurde, war d extrem ausgeprägte Hierarchie mit AM als Godfather & einem elitären Klüngel um ihn herum. 2/8
Von Anfang an war klar, dass man (damals war der Verein noch male-only) mit den anderen in scharfer Konkurrenz um ein knappes und begehrtes Gut - den angestrebten Dienstplatz - steht. Und dass es, um Chancen zu haben, gilt, 1.) möglichst viel für den Verein (!) zu leisten... 3/8
...und 2.) dafür zu sorgen, dass AM persönlich - oder zumindest einer seiner Adlaten - das auch mitkriegt. AMs Wohlwollen war das ultimative Ticket.
Ich hab Hierarchie + Konkurrenz als zentrale Organisationsprinzipien damals nicht hinterfragt, sie aber als unangenehm erlebt. 4/8
Erst Jahre später erfuhr ich vom Konflikt, aus dem heraus der Verein entstanden war. Über den @GEDENKDIENST wurde im Verein wenn, dann eher despektierlich gesprochen: diese Buben hätten gegen ihren Gründer geputscht, um die edle Sache des Gedenkdienstes zu verpolitisieren. 5/8
Dass der @GEDENKDIENST für mich in jeder Hinsicht sympathischer gewesen wäre, hab ich so erst (zu) spät realisiert. Ich war in der Provinz, kannte keine Alumni und hatte als Infoquelle nur das Internet. [Außerdem war ich eher Hippie und wollte Sozialdienst in Indien machen.] 6/8
Auslandsdienst hab ich letztlich nicht geleistet. Ich hatte schon einen Vertrag, wurde aber nach Stellung "vorübergehend untauglich" erklärt. Nach d Studium hab ich nochmal kurz beim Verein angeklopft. Und erfuhr, dass meine einstigen Verdienste nicht mehr viel zählen würden. 7/8
Für mich wurde es dann ein regulärer Inlands-Zivildienst mit Gedenkdienst-Inhalt - beim psychosozialen Ambulatorium ESRA der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Dort hatte ich unschätzbar wertvolle Begegnungen, die mich bis heute prägen (siehe forschungsgruppefipu.wordpress.com/2015/01/06/red…). 8/8
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Freude über Freuds Tod + (wie ich hoffe) Unkenntnis seiner Biografie ist nichts, was man auf einer linken Demo erwarten würde, zumal in Wien unweit d Berggasse 19. Aber auch bezeichnend, wie dankbar manche (nicht Isolde) das aufgreifen, um eigene Ressentiments zu untermauern. 1/5
Feministische & antirassistische Kritik an Freud ist nötig. Sie wird, wie entspr. Weiterentwicklung der Psychoanalyse, seit langem betrieben (➡️ Luce Irigaray, Jessica Benjamin...). Freuds Werk für Gesellschaftskritik heute wertlos zu finden, ist [mE falsch aber] auch legitim. /2
Wichtig wäre halt, nicht hinter d Erkenntnis zurückzufallen, dass Whiteness im Sinne der CRT 1. auf Privileg statt auf Pigment abstellt und 2. als Zuschreibung histor. Veränderungen unterliegt. Dann würds nicht passieren, von Rassenfanatikern Verfolgten Whiteness anzukreiden. 3/5
Anlässlich der aktuellen Diskussion um die GIS: ein Thread zu Rechtsaußen-Perspektiven auf Medien i.A. & auf staatlichen Rundfunk/ORF im Besonderen. Aktuell ortet FPÖ-Mediensprecher Hafenecker in einer Aussendung etwa wörtlich eine "unsägliche Allianz zwischen ORF und VfGH". 1/10
Die FPÖ fordert bekanntl. seit langem die Abschaffung der GIS-"Zwangsgebühr". Nun hat sie mit Gebühren freilich kein grundsätzliches Problem, sondern lediglich mit solchen für Institutionen, deren Tätigkeit ihr nicht passt: Arbeiterkammer, ÖH - und nicht zuletzt eben ORF. 2/10
Der ORF wird seit Jahren von FPÖ und deren Vor- & Umfeld diffamiert: "Rotfunk", "Regierungsfunk", "Regimesender", "öffentlich-rechtlicher Gebührenmoloch", oder mein Favorit: "agendaserviles Systemmedium" (alles Zitate). 3/10
Kleiner Thread zu Wissenslücken/-hierarchien & Umgang damit in linken/studentischen Kreisen.
Viele die an die Uni/in linksstudentisch geprägte Zirkel kommen, haben zumindest anfangs den Eindruck, alle hätten viel mehr gelesen als man selbst und wüssten über alles Bescheid... 1/8
So stellt sich das Gefühl ein, man müsste sich überall auskennen, und zwar instantly. Polit. Ökonomie, Faschismus alt & neu, Sex & Gender, feministische & antirassist. Kritik an alledem... - und das jeweils auf wissenschaftl./theoretischer und aktivistisch/praktischer Ebene. 2/8
Dass alle vermeintlich so viel (mehr) wissen, führt zu Angst vor Fehlern und vor Blamage - besonders bei Leuten, die nicht entweder aus einem studierten/linken Elternhaus oder einer politischen Jugendorganisation kommen, wo sie die Basics bereits mitgekriegt haben könnten. 3/8
Selten in so kurzer Zeit so viel Richtiges & Wichtiges über Antisemitismus gehört. Und so sehr ich mich freue, wenn das Buch des Kollegen Peham beworben wird, Karin Stögners eigenes (über die Intersektionen von Antisemitismus & Sexismus) verdients ebenso: nomos-shop.de/nomos/titel/an…
Throwback: heute vor fast genau 7 Jahren, am 15.01.2015 - Buchpräsentations-DoubleFeature mit Karin Stögner, unter der exquisiten Moderation von @lisa_mayr. Irgendwer (Verlag? Institut?) hat sogar Wein und Brötchen springen lassen, glaube ich. Ein schöner Abend war das. !B
Der Bezirk Tamsweg (a.k.a. Lungau) im Herzen Österreichs weist seit Tagen die bundesweit mit Abstand höchste 7-Tages-Inzidenz auf (heute: 2.545, siehe Bild). Heute bin ich wieder auf einen besonders enervierenden Grund (unter vielen) dafür gestoßen. Dazu ein Thread. 1/7 !B
Vor knapp 3 Monaten habe ich schon von einer Impfgegnertagung erzählt, die im Juni (und auch schon 2020) ausgerechnet in Tamsweg stattgefunden hat - katholisch-traditionalistisch grundiert, initiiert vom ehem. Amtsarzt (!) des Bezirks. Näheres hier:
Dass auf dieser Tagung gefährlicher Unsinn verzapft wurde, kann sich ausrechnen, wer sich das Programm ansieht. WIE schlimm es war, habe ich erst heute erfahren - aus einer Corona-Verschwörungs-Postille, die eine Rede der Tagung abgedruckt hat, gehalten von Johann Wilde. 3/7
Eine Paradoxie der politischen Debatte über die Pandemie und ihre Bekämpfung: genau jene, deren Geschäftsgrundlage im systematischen Schüren von Ängsten besteht, echauffieren sich nun über vermeintliche Angstmacherei. Ein kleiner Thread zum politischen Spiel mit der #Angst. (1/7)
Rechtsextreme Politik ist grundsätzlich immer Angstpolik: Menschen sollen sich maximal fürchten und sich gleichzeitig möglichst ohnmächtig fühlen. Genau dann suchen sie nämlich Zuflucht bei den erleuchteten starken Führern, die ihnen Schutz und Orientierung versprechen. (2/7) !B
(Diese Führer selbst fürchten übrigens nichts, denn v.a. anderen sind sie Männer™ und ist Angst - wie Masken, Impfungen, Rücksichtnahme auf sich und andere - etwas für Luschen. Maximal hat man Respekt, und was zu weich & zu schwach ist, kann/soll auf der Strecke bleiben.) 3/7 !B