⚡Contentwarnung: Schilderung von Gewalt
Am Abend des 27.05.2011 überfielen 5 junge Männer den 50-jährigen André K. und schlugen ihn brutal zusammen. Der als wohnungslos bekannte Mann hatte zu dem Zeitpunkt in einem Wartehäuschen am Oschatzer Bahnhof geschlafen. [1/9]
Nachdem ihn die Täter schwer verletzt und hilflos zurückließen, wurde er erst am nächsten Morgen aufgefunden und in ein Krankenhaus gebracht. Dort erlag er fünf Tage später seinen Verletzungen. #keinvergessen#gegenrechtegewalt#support [2/9]
Sechs Beschuldigte im Alter von 16-36 Jahren mussten sich ein halbes Jahr später vor dem Landgericht Leipzig für die Beteiligung an dem tödlichen Gewaltexzess verantworten. Sie hatten sich am Angriffstag in der Wohnung eines Hauptangeklagten getroffen & Alkohol konsumiert. [3/9]
Laut eigenen Aussagen fassten sie den Plan jemandem „eine Abreibung“ zu erteilen. Nachdem sie die Wohnung verließen, wollten sie sich zunächst wegen angeblicher Schulden an einem Nachbarn vergehen, den sie jedoch nicht finden konnten. [4/9]
Daraufhin entschlossen sie sich André K. aufzusuchen, um ihn anzugreifen. Nach der Tat gingen sie zurück in die Wohnung und tranken weiter. Im Vorfeld des Gerichtsverfahrens wurde bekannt, dass mindestens einer der Haupttäter eindeutige Bezüge in die Neonaziszene hatte. [5/9]
Neben dem Tragen von szenetypischen Tätowierungen zeigten Bilder aus den sozialen Medien den 27-Jährigen posierend unter einer Reichskriegsflagge mit Mitgliedern der Jugendorganisation der NPD. [6/9]
Trotz dieser Umstände sah das Gericht im Laufe des Verfahrens keine hinreichenden Hinweise, dass eine rechte bzw. sozialdarwinistische Einstellung der Beteiligten bei der Tat eine Rolle spielte, konnte jedoch auch kein anderes Motiv für den brutalen Gewaltakt benennen. [7/9]
Unter anderem aus diesem Grund wurden die Angeklagten nur wegen Todschlags und nicht wegen Mordes verurteilt. Die beiden erwachsenen Haupttäter erhielten Gefängnisstrafen von 10 bzw. 13 Jahren, die drei jugendlichen Mittäter Jugendstrafen von bis zu drei Jahren. [8/9]
Ein weiterer Mann wurde wegen unterlassener Hilfeleistung zu einer 10-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt. [9/9]
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In der Nacht zum 2.10.1991 wurde der 17-jährige Patrick Thürmer auf dem Nachhauseweg von einem Punkkonzert in Oberlungwitz von drei bewaffneten Neonazis überfallen und brutal zusammengeschlagen. Anschließend warfen die Angreifer den Jugendlichen in einen nahegelegenen Bach. (1/7)
Er wurde am nächsten Morgen gefunden und in ein Zwickauer Krankenhaus eingeliefert, wo er später seinen Verletzungen erlag. Im Vorfeld des Konzerts, das am Abend des 1.10. im Jugendhaus „Off is“ in Hohenstein-Ernstthal stattfand, hatten Neonazis Störaktionen angekündigt. (2/7)
Während ihrer Anreise wurden mehrere Konzertbesucher*innen von Neonazigruppen angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Nachdem diese sich in der Diskothek „La Belle“ gesammelt hatten und weiter provozierten, beschlossen ca 60 Konzertgäste den Treffpunkt anzugreifen. (3/7)