Diese Mär, man müsste Leuten nur richtig erklären, was Rechtsextreme vorhaben, damit sie sie nicht mehr wählen, ist zwar angenehm, aber Quatsch. Wie @mlewandowsky sagt: Es gibt zig Studien, die zeigen, weshalb die große Mehrheit der Wähler*innen rechter Parteien sie wählt:
Weil sie rechten Politik gut finden. Die Erzählung der "Protestwähler" ist kuschelig, weil sie nicht anerkennt, dass ein erheblicher Teil der Gesellschaft rechte Politik will, sondern sich nur "verirrt" hätten. So kann man die Augen vor dem eigentlichen Problem verschließen.
Gleichzeitig ist es angenehm für die, die Politik machen und darüber berichten, wertet es doch die eigene Rolle auf: Wenn wir es ihnen nur richtig erklären, dann verstehen sie es. Das hat wenig mit der Realität zu tun.
Das heißt nicht, dass man aufhören soll, klar aufzuzeigen, was Rechtsextreme wollen - und welche Folgen das hätte. Aber wir müssen uns von dem Wunschdenken verabschieden, die Mehrheit der AfD-Wähler*innen würde die Partei aus Protest oder Ahnungslosigkeit wählen.
Menschen wählen rechtsextreme Parteien, weil sie ihre Positionen teilen - und sich versprechen, von rechtsextremer Politik zu profitieren. Auch dazu gibt es breite Forschung.
Das unheimliche daran, sich vom Mythos der "Protestwähler*innen" zu verabschieden ist, dass es dann recht düster ausssieht, wenn es um die Frage geht, wie und ob man rechte Wähler*innen von Parteien wie der AfD "zurückgewinnen" kann.
Das heißt nicht, dass es nicht sinnvoll ist, z.B. auf lokaler Ebene zu versuchen, solidarische Strukturen zu schaffen. Aber es ist in der Tat eine Frage der Ressourcenverteilung - und auf der politischen Ebene müssen andere Parteien endlich aufhören, zu glauben...
...sie könnten Wähler*innen der AfD "zurückgewinnen", wenn sie rechtere Politik machen. Das funktioniert nicht - es macht lediglich rechte Inhalte im Mainstream immer mehr salonfähig. Ein Überblick zur Forschung, zusammengestellt von @mlewandowsky:
Voigt & Merz verbreiten das Narrativ, dass "woke" Politik Schuld sei am AfD-Hoch. Rechtsextreme Parteien haben Zulauf, weil Menschen rechtsextreme Politik wollen. Was diese beiden verbreiten, ist ein alter Propaganda-Trick, mit dem reaktionäre Politik legitimiert werden soll
Wenn Rechte von Minderheiten eingefordert werden, die ihnen bisher verwehrt blieben, oder die Weiße, hetero-normative, patriarchale Deutungshoheit in Frage gestellt wird, gibt es Backlash von reaktionären Akteuren, die ihre Privilegien bedroht sehen- das zeigt die Geschichte.
Dabei hält sich vor allem bei politischen Kommentatoren des "bürgerlichen Spektrums"/der "Mitte" (wie auch immer man sie nennen will) der Mythos, dass es Zeit braucht, und Minderheiten nur nett genug fragen müssten, um mehr Rechte zu erhalten. Auch hier: Die Geschichte zeigt -
Musk mit einem weiteren White Supremacist Meme. Das Zitat ist nicht von Voltaire, sondern von Kevin Alfred Storm, einem Neo-Nazi und Holocaustleugner, der 2008 wegen des Besitzes Bildmaterial, das den sexuellen Missbrauch von Kindern zeigte, verurteilt wurde
Das, nachdem Musk in den letzten Wochen mehrere antisemit. Verschwörungsmythen & Tropen verbreitet hat. z.B. verbindet er Soros mit den Rothschilds (der Account, mit dem er interagiert, ist ein QAnon Account) @EladNehorai hat einen Thread zusammengestellt:
Das Zitat des Neo-Nazis, das Musk als "Voltaire" Zitat geteilt hat, ist ein antisemitischer Topos: gemeint sind Juden. Es ist 1 zu 1 die Lügenerzählung aus den "Protokollen der Weisen von Zion", der Verschwörungsmythos von der "jüdischen Weltverschwörung".
I spoke with @JeffSharlet about the intersectionality of fascism, its militant eroticism, why legacy media outlets won’t save us, fascist symbols and why for so many ’Thy Rod is Thy Gun,’ - with a hip thrust. Full interview @RDispatches: religiondispatches.org/what-we-need-t…
Jeff and I met last year in person at the @YaleSoc conference about White Christian Nationalism, where we sat on the same panel. When we spoke this time, we talked about his brilliant new book „The Undertow- Scenes from a slow civil war.“
We talked about insurrection churches, martyrs, flesh and blood in fascism - and how closely intertwined sex and violence can be in right-wing Christianity, but also in fascism - which takes us from violent romance novels to the Capitol on Jan6.
This article makes some good points why Trumpism is fascism. However, it does argue that DeSantis version of Trumpism does not advocate for violence - and with that, I disagree. Here's why: theparadiseprogressive.com/blog-the-parad…
The anti-LGBTQ, but especially anti-trans laws, single out a vulnerable population, and, in the case of trans people, actively deny them necessary and potentially life-saving medical care, and legalize not treating them if it goes against a doctor's "personal beliefs."
That is abuse. That is state-sanctioned violence, enacted through withholding medical care. One of the hallmarks of an abusive relationship is the abuser withholding medical care from the victim. This is what the state of Florida is doing to trans people.
Ich weiß, ich weiß, Bahn-Tweet. Mein Morgen bisher: mehrere S-Bahnen fallen aus, grad noch so in rappelvolle Bahn gequetscht als sie endlich kam, rennen wie noch was um noch den ICE (yay Zugbindung) zu bekommen. Dann beginnt das lustige Spiel mit der Wagenreihung.
Erst heißt es: umgekehrte Wagenreihung, zum anderen Ende des Bahnsteigs bitte, aber fix. Dann: ja, da steht Düsseldorf dran, aber der fährt nach Köln. Wieder zum anderen Ende rennen. Dann: Nein, hier steht ja Düsseldorf dran, Köln ist der andere Zugteil. Fühl mich mordlustig.
Aber hey: sitze jetzt mit gefühlt tausend anderen Menschen völlig verschwitzt jetzt im ICE Richtung Köln, unser Nervenkostüm zerrüttet und der Puls weit höher, als er vor dem ersten Kaffee sein sollte (vllt hab auch nur ich den Fehler gemacht, noch keinen Kaffee intus zu haben)
Die transfeindliche moralische Panik, die von TERFs mit angefacht wird, macht auch cis Frauen zu Zielscheiben, die nicht patriarchalen gender- und Schönheitsnormen entsprechen. Kurze Haare? Breite Schultern? Nicht „feminin“ genug gekleidet? Es trifft auch cis Frauen.
Die primären Leidtragenden von Transfeindlichkeit sind trans Menschen. Das sollte in einer Gesellschaft ausreichen, um gegen Transfeindlichkeit einzutreten. Aber weil TERF "Argumente" in den Mainstream eingesickert sind, lohnt es, zu zeigen, dass auch cis Frauen betroffen sind.
Dass das nötig ist, zu sagen, macht mich wütend - denn trans Personen sind die Gruppe, die weitaus mehr gefährdet ist, z.B. Opfer von Gewalttaten und Übergriffen zu werden. Es geht mir in diesem Thread darum, zu zeigen, wie TERFs insgesamt patriarchalische Strukturen stärken.