Dynamik im Osten? Ja, durchaus. Es gibt Standortvorteile, etwa aufgrund der guten Bedingungen für erneuerbare Energien. Aber auch Herausforderungen: die Energiekrise hat besonders zugeschlagen & der Fachkräftemangel.
Zurecht haben Politiker auf dem Ostdeutschen Wirtschaftsforum #OWF heute für eine Willkommenskultur für Zuwanderer plädiert!
Es braucht klare Kommunikation, um die Menschen davon zu überzeugen, die Schaffung attraktiver Rahmenbedingungen für Zuwanderer zu unterstützen.
Fremdenfeindlichkeit schadet. Ebenso wie einfache Narrative, mit denen den Leuten Feinbilder suggeriert werden.
Wir brauchen das nicht, sondern wir brauchen attraktive Rahmenbedingungen, die Investitionen anreizen:
Abgaben beim Strom auf ein Minimum reduzieren. Netzentgelte reformieren, so dass die Regionen mit guten EE-Bedingungen ihren Vorteil ausspielen können, die „Superabschreibungen“ umsetzen, Planung und Genehmigung beschleunigen. All das hilft!
Was nicht hilft: Feindbilder schüren. Unternehmen durch Narrative wie „Gierflation“ an den Prager stellen, Angst vor Zuwanderung schüren, mehr Feinsteuerung durch den Staat fordern. All das trübt den Investitionswillen der Unternehmen weiter ein und erhöht die Unsicherheit.
Die meisten dieser einfachen Lösungen adressieren nicht das Problem, sondern zielen darauf ab, schnellen Applaus zu bekommen. Der Weg aus der Krise ist nicht einfach und erfordert die Einsatzbereitschaft, den Ideenreichtum und den MUT der Unternehmer und ihrer Beschäftigten.
Von dieser Dynamik hat man beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum viel gespürt. Danke für die Einladung und die tollen Diskussion auf unserem Panel👇
Ich bin ziemlich entsetzt: wie kommt man denn bitte auf die Idee, sich von den Sektorzielen des Klimaschutzgesetzes zu verabschieden, OHNE EINEN WIRKSAMEN EMISSIONSHANDEL ZU VERANKERN?
Nur wenn der Emissionshandel die CO2-Reduktionsziele durchsetzt ist die zusätzliche Flexibilität durch das Fallenlassen der Sektorziele auch gut für den Klimaschutz.
Das war ein Argument, das ökonomisch extrem viel Sinn macht.
Gibt es kein System, das die Gesamtemissionen wirksam beschränkt, dürfte die Flexibilität und damit die Diffusion der Verantwortung es nur noch schwerer machen, die Ziele zu erreichen. Streit und Vorwürfe sind vorprogrammiert.
Jetzt passiert genau, was zu befürchten war: das Heizungsgesetz wird aufgeweicht, ohne den CO2-Emissionshandel so zu stärken, dass die Emissionsreduktionsziele erreicht werden. hbapp.handelsblatt.com/cmsid/29201822…
Warum hat man denn die FDP-Politiker nicht beim Wort genommen, die das als Vorschlag eingebracht haben?
Ein wirksamer Emissionshandel plus Klimageld ist sozial ausgewogen und setzt die Ziele durch.
Im Endeffekt geht es jetzt weiter wie bisher: wir haben Ziele formuliert, aber machen Politik, die absehbar zur Zielverfehlung führt.
Ohne Emissionshandel wird es nichts und das Zeitfenster, hier für Klarheit zu sorgen ist nicht mehr lange offen.
Ich finde schon die erste Antwort überhaupt nicht überzeugend. Warum soll der CO2 Preis gleich auf diese Höhe steigen müssen? Das ist doch durch die Politik gestaltbar. Hier wird eine Studie instrumentalisiert. hbapp.handelsblatt.com/cmsid/29182434…
Das ist die Passage. Warum betreibt man so unredlich Politik zurzeit? Es wird völlig unterschlagen, dass der Preispfad ja gestaltbar ist und auch das Klimageld wird nicht erwähnt.
Wichtig ist, dass der CO2 Preis verlässlich ansteigt. Gut wäre, einen Pfad zu definieren, bei dem er im kommenden Jahrzehnt sehr hoch ist. Dann wird jeder, der seine Heizung austauschen muss keine Gasheizung wählen.
Danke für den Link. Vielleicht dazu ein paar Kommentare, da ja meine aktuelle Forschung genau in die Bereiche hineinschaut, wo Du kommunizierst, dass die Dinge nicht so klar sind.
Hierzu gibt ein Papier von uns Aufschluss (s. nächster Tweet). Take Away: es könnte diese Industrien geben, aber der Industriestrompreis - so wie er konzipiert ist - adressiert auch Industrien, wo es sinnvoll ist, die Importsubstitution vorzubereiten.
Wie zum Beispiel bei Ammoniak in der chemischen Industrie. Solche Entwicklungen kann der Industriestrompreis hinauszögern, aber letztendlich nicht verhindern (weil er eben nicht niedrig genug ist, um Regionen mit niedrigen Stromgestehungskosten Konkurrenz zu machen).
Zunächst hängt der Spielraum für Schulden von der Zinsentwicklung ab. Wir haben hier die Entwicklungen der Zinszahlungen angeschaut für verschiedene Szenarien bezüglich der weiteren Zinssteigerung. Sieht für DE erstmal kurzfristig ok aus, für andere nicht. sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/date…
(Nicht so) kurze Einordnung (🧵) zur Diskussion um das „Heizungsverbot“.
Es ist ein Missverständnis, dass CO2-Preise JETZT schon hoch sein müssten, damit der Anreizeffekt erzielt wird. Der Emissionshandel muss nur glaubwürdig etabliert werden.
Das JETZT zu tun, und es im Rahmen des BEHG so weit wie möglich vorzuziehen, wäre der richtige Schritt, um das Erreichen der Klimaschutzziele im Mobilitäts- und Wärmesektor sicherzustellen. Wichtig ist, dass die Emissionsreduktionsziele damit durchgesetzt werden.
Macht man es bald, wäre es auch möglich, die Einnahmen aus dem Emissionshandel als Klimageld zunächst sehr umfangreich zurückzugeben (bevor man anlässlich der Verschmelzung mit dem EU ETS2 vermutlich einen Teil der Einnahmen an andere europäische Staaten abgeben muss).