🚨🚑🚁🏥 Ergebnisse des @UKREBOATrial präsentiert am #CCR23:
Frage: Profitieren Patient:innen mit schwerstem Trauma und nicht kompressibler Torso-Blutung von Standard Care & #REBOA versus Standard Care ohne REBOA?
Design: prospektiv randomisierte multicenter Studie in den UK.
Primary Outcome: 90 Tage Mortalität
Secondary Outcomes: Mortalität nach 3,6, 24 Stunden, in hospital, etc.
geplante Sample Size: 120
geplante Interimsanalysen nach 40 und 80 Patient:innen.
Abbruch der Studie nach der zweiten Interimsanalyse (90 Einschlüsse).
Baseline Daten:
Medianes Alter 46 Interventionsgruppe,
39 Kontrollgruppe,
61/77 % männlich, >85% stumpfes Trauma,
Medianer ISS 41:
also eine Kohorte von wirklich Schwerstverletzten, wie wir sie auch in 🇪🇺 erwarten würden.
Interessant:
Mediane Systole präklinisch 85mmHG
lediglich 50% mit Systole <90,
30% Systole < 70
ähnlich dann bei Spitaleintritt.
Prähospitalzeit in beiden Gruppen im Median 90 Minuten‼️
Wichtig: in der #REBOA Gruppe haben nur 19 von 46 Patient:innen auch tatsächlich eine REBOA bekommen (aus sehr unterschiedlichen Gründen). #REBOA etwa 50/50 in Zone I und Zone III,
Zeit bis REBOA im Median 32 Minuten
Ergebnis: 🚨 #REBOA zusätzlich zur Standard Care steigert 90 Tage Mortalität substantiell (OR 1.58).
Mit 87% Wahrscheinlichkeit liegt die OR über 1 (i.e. REBOA schadet).
Poff.😳😮
Das hatte ich nicht erwartet.
Zudem: der Mortalitätsunterschied manifestiert sich sehr früh und ist bereits nach 3 Stunden zu sehen (und dort sogar am deutlichsten).
Damit fällt das Argument weg, das 90 Tage Mortalität einfach zu stark von anderen Faktoren als Verbluten beeinflusst wird.
Und warum das alles?
Vermutlich, weil die Pateinten in der REBOA Gruppe deutlich länger bis zur definitiven Blutungskontrolle brauchen als die ohne. 155 vs 64 Minuten im Mittel.😮
Schlussfolgerung überlasse ich mal den Autoren:
Kann man diskutieren, hinterfragen, etc, mein 🧵dazu folgt
Aber: das ist die mit Abstand beste Evidenz zum Thema #REBOA im Trauma, aus einer extrem gut gemachten real world Studie.
Fantastische Leistung @janjansenuk@MarionKCampbell@UKREBOATrial 🙏👏🙏
Eure Schlussfolgerung?
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🚨 Anmeldung vom 🚁:
Fußgänger unter 🚛, männlich, etwa 50.
Initial GCS 8, dann PEA, 7min CPR.
ROSC 2min nach Fingerthorakostomie rechts.
Ankunft in 8 Min.
Was bereitet Ihr vor?
Wir bereiten 8EC / 8FFP, zwei Thoraxdrains und einen Stechtisch für femoral-arterielle Schleuse vor. Die REBOA (teuer) bleibt zu bis die Schleuse liegt und die Indikation sicher steht.
Das Thorakotomiesieb wäre parat, bleibt aber zu.
Schon landet der 🚁.
🚨🏥 🧓Selbstvorstellung einer rüstigen Dame, 84 Jahre, in Begleitung durch ihren Sohn in der Notaufnahme: deutlich geminderter Allgemeinzustand seit dem Vorabend, Oberbauchschmerzen.
RR 140/80, HF 45, SpO2 93%, peripher kühl, GCS 15.
Wie triagiert Ihr?
Beim Verlassen der Triage kollabiert die Patientin -> 🚨🔊Reanimationsalarm!
Die Patientin wird unter Herzdruckmassage auf einer Liege in den unmittelbar angrenzenden Schockraum gebracht.
HDM und Maskenbeatmung laufen, als nächstes kommt bei Euch?
Hier bedeutet Reaalarm schnell viel Personal, so dass alle Massnahmen fast parallel laufen können. Der Defi zeigt ein Kammerflimmern -> ⚡️.
Im Schockraum steht hier ein Ultraschall. Wann würdet Ihr ein TTE versuchen?
Ausgesprochen interessante Diskussion ⬇️ zwischen @doc_ecmo ('Skifahren wird selbst mit zwei OA Gehältern fast unerschwinglich') und @MarisaKurz et al ('Ihr seid obere 10% der Einkommensverteilung, beschwert Euch nicht').
Für mein Verständnis geht es um wenigstens drei Aspekte: 1) Subjektives Erleben 2) Objektive Kaufkraftverteilung in der Bevölkerung 3) Was ist eigentlich reich? 💸
Zuerst subjektiv:
Einkommen in 🇩🇪 ist regional unterschiedlich verteilt.
Angenommen, Du bist im Saarland (65% Wohneigentumsquote) aufgewachsen und nach Berlin (15%) gezogen. Nach 10 Jahren an der Spree denkst Du dann zu Recht "Früher hatten aber mehr Leute 🏠".
Bist Du aber von Hamburg (25%) nach Niedersachsen (55%) gezogen, denkst Du das Gegenteil.
🚑🏥 12:30 Uhr, Anmeldung vom Hausarzt:
Patientin, 43 Jahre, ambulant erworbene Pneumonie
seit 4 Tagen unter Co-Amoxicillin.
Jetzt akute Dyspnoe, SpO2 unter 10l O2 um 85%.
Kommt mit dem 🚑 in 10 Minuten.
Was macht Ihr?
📞 vom 🚑:
Patientin jetzt unter NIV, darunter SpO2 80%, Kreislauf instabil. Ankunft in 5 Minuten.
Im System ist ausser einer Covid-Impfung (🍯) nichts zur Patientin zu finden.
Bei uns gehen solche Patienten über unseren Schockraum. Wen holt Ihr dazu?
In unserem 🏥 kommt zu so einem Schockraum die Anästhesie dazu.
Bei Eintritt:
A: NIV Peep 5 ASB 7 FiO2 100%
B: AF 32/min, AZV 480ml, SpO2 82%
C: HF 135/min, peripher kalt bis Mitte Oberschenkel, RR 85/45
D: GCS 11 (A3 V4 M4)
E: Temp (Ohr) 35.2°
☎️🚑🏥 Anmeldung aus einem nahegelegenen Grundversorger:
Patient, ♂️ 34 , hat sich vor 4 Stunden dort mit Urospepsis vorgestellt.
Vorerkrankung: metastasiertes Melanom, unter Immuntheraphie.
Nun akuter hämorrhagischer Schock, viel Blut im DK.
Hb 30g/L.
Was zuerst?
Während die Kollegin vor Ort zunächst den Transport organisiert (jo, mit 🚨), schauen wir bei uns, was wir über den Patienten wissen. Parallel wird der med. Schockraum alarmiert.
Was bedeutet das für diesen Patienten bei Euch?
Wir bieten das Notfallteam (AA, OA, 2 Pflege, Student:in) sowie die Anästhesie (Pflege, AA, OA) auf und bestellen Blut (4 EC, 4 FFP).
Zur Vorgeschichte finden wir: mx Melanom unter Immunthx, rezidivierende Urospesis, Ceftriaxon-unverträglichkeit.
Verheiratet, 2 Kinder.
Zunächst: das ist eine extrem gut gemachte Studie unter maximal anspruchsvollen Bedingungen. Grosser Respekt an @UKREBOATrial@MarionKCampbell@janjansenuk und das Team.
Huge congratulations on this fantastic trial in an extreme context.
@robbielendrum hat es schon schön gesagt: #REBOA 2h nach Trauma (90 min prähospital plus 30min im ED) steigert Mortalität.