Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Kämpfe an gesamter Front, die Frontlinie bleibt dennoch weitgehend statisch;
- Washington liefert Streumunition an Kiew, allerdings nicht als Erster;
- ukr. Vertreter geben dem Westen Mitschuld an schleppender Offensive.
Thread 👇
(1/25)
Schwere Kämpfe gehen an gesamter Front im Ukrainekrieg weiter.
Die Verluste steigen auf beiden Seiten...ohne allerdings dass die Frontlinie sich bemerkenswert verschiebt.
Es bleiben die gleichen umkämpften Abschnitte: Pyatichatky, Orikhiv/Robotyne, Vremivka, Kleschiivka.
(2/25)
Zugleich bleibt von besonderer Aufmerksamkeit das Dnjepr-Ufer im Westen bei Cherson.
Ukr.Truppen haben dort ihren Brückenkopf bei der Antonivka-Brücke nicht nur gehalten, sondern um zwei weitere Kontrollstellen ausgeweitet, was auch von russ. Kriegsreportern bestätigt wird
(3/25)
Zugleich ist der Brückenkopf bei Antonivka eine recht ambivalente Sache.
Einerseits bindet er definitiv russische Kräfte.
Andererseits ist der Brückenkopf permanent unter schwerem russischem Artilleriefeuer.
Der Brückenkopf wird also täglich zu hohem ukr. Blutzoll gehalten
(4/25)
Eine fast schon eigenständige Front ist der Dnjepr selbst geworden.
Kleintrupps beider Seiten bewegen sich auf Schnellbooten auf dem Fluss und beschießen in Nacht-und-Nebel-Aktionen die Gegenseite.
Hier einige Screens.
Alle Videos wie gehabt bei mir auf Telegram.
(5/25)
Massiv bleibt der Einsatz von Angriffs- und FPV-Drohnen entlang der gesamten Front.
Die Offensive demonstrierte eindeutig, wie verwundbar selbst schwere Technik gegenüber billigen FPV-Coptern sein kann.
Beide Seiten tüfteln intensiv an Weiterentwicklungen.
(6/25)
Darüber, wie schwer und erbittert die Kämpfe insgesamt toben, schrieben zuletzt auch mehrere westliche Blätter..und zwar anhand von Bsp westlicher Kämpfer im Krieg.
Das brit. Portal Sky News veröffentlichte einen Artikel über einen irischen Kämpfer...
(7/) news.sky.com/story/ukraine-…
Der Ire wird zitiert mit den Worten über "schreckliche" Kampfhandlungen mit Verfolgungsjagden durch russische Panzer und eine "brutal und blutig" ablaufenden Offensive.
Das Schlachtfeld, insbesondere auf der "Nulllinie", sei "Horror, Genozid und Gemetzel".
(8/25)
Ähnlich stellten es bereits vor zwei Wochen einige US-Medien nach Interview mit einem US-Kämpfer dar:
Es würden "schreckliche Kämpfe" toben.
"Es ist mein dritter Krieg, in dem ich gekämpft habe, aber dieser ist bei weitem der Schlimmste", wird der Amerikaner zitiert.
(9/25)
Inmitten der stockenden Offensive verkündete Washington die Lieferung von Streumunition an Kiew.
Es dürfte sich um 155mm Artilleriegeschosse М864 handeln, die bis zu 48 Subgeschosse über eine große Fläche verteilen.
Ein Teil der Subgeschosse bleibt als Blindgänger liegen.
(10/25)
Die Verkündung der Lieferung machte großen Wirbel im westlichen Mediensegment, stellt aber genau genommen KEINEN signifikanten "qualitativen" Unterschied im Ukrainekrieg dar, denn sowohl Russland als auch die Ukraine nutzen Streumunition bereits seit Langem in den Kämpfen
(11/25)
Möglich wäre ein "quantitativer" Unterschied, falls Washington massive Lieferungen tätigt. Dies bleibt aber abzuwarten.
Genau genommen, wären die USA nicht mal das erste NATO-Land, das Streumunition an Kiew liefert.
Zuvor hatte bereits Türkei die Munition an UKR geliefert..
(12/)
Dies geht zumindest aus Publikationen des US-Magazins Foreign Policy vom Januar 2023 hervor.
Demnach liefert Türkei bereits seit NOVEMBER 2022 NATO-Streumunition an Kiew, wenn auch ein "veraltetes Modell".
Umso mehr bleiben davon Blindgänger liegen
(13/25) foreignpolicy.com/2023/01/10/tur…
Im Januar 2023 kamen zudem Berichte auf, dass auch Estland Streumunition an Ukraine liefern wollte...und zwar deutsche Streumunition.
Estland bekommt nämlich laut Medienberichten seit den 1990-ern von Deutschland die Munition, obwohl es hierzulande gebannt ist.
(14/)
Estland hat laut Berichten in Berlin angefragt, deutsche Streumunition an Kiew zu liefern.
Wie die Antwort der Bundesregierung ausgefallen war, wird aus Medienberichten nicht so richtig klar...vermutlich weil das Thema von der BuReg gemieden wird.
(15/25) mil.in.ua/en/news/estoni…
Während das Thema Streumunition im Westen die Medienschlagzeilen füllte, teilten ukr. Vertreter ungewöhnlich scharf gegen den Westen aus.
Der Leitfaden: Der Westen ist (mit)schuld an der extrem schweren, nach manchen Einschätzungen bereits gescheiterten, ukr. Offensive.
(16/25)
Die Vorwürfe gehen quer durch die gesamte ukr. Politik.
Selenski erklärte, er habe den Westen gewarnt, dass jegliche Verzögerung bei den Waffenlieferungen zu einer schwierigeren Offensive führen werde.
Der Westen habe also "zu wenig" und "zu langsam" geliefert, so Selenski.
(17/)
Danach kam ein Interview vom ukr. Armeechef Zaluzhniy.
Dieser teilte aus, der Westen habe überhöhte Erwartungen und betrachte die Offensive "wie eine Show".
Jeder Meter werde aber mit Blut bezahlt.
Man brauche deutlich mehr Waffen für einen Erfolg.
(18/25) washingtonpost.com/world/2023/06/…
Ungewöhnlich hart teilte Zalyshniy gegen deutsche "Leoparden"-Panzer aus.
Diese seien an die Front "nicht zu einer Parade" gekommen.
"Ein Leopard auf dem Schlachtfeld ist kein Leopard, sondern eine Zielscheibe", so Zalyshniy.
Der Panzer sei überbewertet, so zwischen den Zeilen.
Interessanterweise stimmten die Einschätzungen von Zalyzhniy fast wortgleich ausgerechnet mit russ. Kriegsreportern überein.
Der "Leopard" sei überbewertet und habe sich "auf dem Schlachtfeld als ein Stück Schei*e erwiesen", so russ.Kriegsreporter.
Zu schwer, zu unbeweglich etc..
Das Austeilen seitens ukr.Vertreter ging wohlgemerkt nicht nur gegen deutsche Technik, sondern gehäuft auch gegen französische.
Ukr.Kriegsreporter meldeten, dass der franz. AMХ-10 unbrauchbar für einen "Großkrieg" sei. Er eigne sich höchstens für "Kämpfe gegen Aufständische". 21/
Gleiches gelte für französische Artillerie. Diese verschleiße unnormal schnell bei "intensiven Kämpfen".
Dazu veröffentlichten ukrainische Quellen ein Video, wie eine französische Panzerhaubitze Caesar nach einem erneuten Schuss selbst beginnt zu brennen.
(22/)
Die Vorwürfe werden permanent damit verknüpft, dass eine Offensive ohne Luftüberlegung sowieso nicht möglich sei.
Der Westen müsse also schnellstens F16-Kampfjets liefern, ohne die die Offensive nicht gelingen kann.
F16 sind eine der Hauptforderungen vor allem von Zalyzhny.
(23/)
Kurzum:
In der Ukraine erstarkt das Narrativ, dass der Westen mindestens mitschuld am Scheitern der Offensive sei.
Zu wenigen Waffen, zu langsam, und zu schlecht...so der rote Faden in vielen Darstellungen.
Am weitesten in den Vorwürfen ging Ex-Präsidentenberater Arestowitsch...
Dieser erklärte, jetzt seines Amtes enthoben und daher noch rabiater in der Wortwahl, dass der Westen offensichtlich eh nicht (mehr) an einem militärischen Sieg der Ukraine glaube und daher bewusst zu wenig liefere, um im Endeffekt Kiew an den Verhandlungstisch zu bringen
(25/25)
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Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Lage in Zaporizhya, Velika Novosilka steht kurz vor dem Fall;
- weite Zangenoffensive bei Pokrowsk, ukr. Reporter sprechen von Kontrollverlust;
- Tschassiw Jar wird eingedrückt;
- Trumps Amtseinführung: was folgt für Kiew?
Thread 👇
(1/25)
Der #Ukrainekrieg tobt unvermindert weiter.
Schwere Lage herrscht an der Zaporizhya-Front im Süden.
Nachdem es zeitweise schien, dass die Lage an dem Abschnitt stabilisiert werden kann, sind innerhalb von wenigen Tagen Neskutchne und Vremivka gefallen.
Russen rücken nordwärts vor
Gerade Vremivka ist ein symbolgeladener Ort.
Bei der ukr. Gegenoffensive 2023 war der russ. kontrollierte Vremivka-Vorsprung schwerst umkämpft.
Nun rücken russ. Truppen nordwärts von Vremivka vor.
Damit sind die Gewinne der ukr. Offensive23 final revidiert
Update #Ukraine
Im Überblick:
- Lage bei Velika Novosilka stabilisiert;
- Kurachove gefallen, schwere Kämpfe rund um Pokrovsk;
- gegenseitige Offensiven bei Kursk: ukr.Flanken sacken ein;
- ein Blick auf die ehemaligen "Game Changer": was wurde aus ATACMS und F16?
Thread👇
(1/25)
Schwere Kämpfe toben im #Ukrainekrieg entlang der gesamten Front weiter.
Die Lage in Zaporizhya hat sich etwas stabilisiert. Velika Novosilka liegt zwar weiterhin in einem tiefen Halbkessel, jedoch konnten ukr. Truppen ein weiteres russ. Vorrücken an den Flanken vorerst stoppen.
Weiter westlich ist unterdessen die wichtige Ortschaft Kurachove gefallen.
Zuvor hatte sich bereits angedeutet, dass ein unmittelbarer Rückzug aus dem westlichen Zipfel bevorstehen muss, andernfalls drohe den Resten der Garnison eine Einkesselung👇
(3/25)
Update #Ukraine
Im Überblick:
- "Rasputiza" in Zaporizhya und Donbass macht beiden Seiten zu schaffen, Frontlinie wird statischer;
- Kiew startet neuen Offensivversuch bei Kursk;
- neue ukr. Seedrohnen mit Luftabwehr: rus. Reporter sprechen von erheblicher Gefahr.
Thread👇
(1/25)
Der #Ukrainekrieg tobt unvermindert weiter.
Zugleich ist die Frontlinie in Zaporizhya und Donbass deutlich statischer geworden. Die Temperaturen an diesen Fronten pendelten zuletzt zwischen 0 und +5 Grad, was die Schlachtfelder und Frontstraßen zu reinem Schlamm verwandelte.
2/25
Zur Erinnerung:
An sich ist die Schlammperiode ein bekanntes Phänomen an den Fronten des Krieges.
Etwas ungewöhnlich ist diesmal der Zeitpunkt. Normalerweise kommt die "Rasputiza" rund um November und März.
Anfang Januar ist dafür doch etwas ungewöhnlich.
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Kämpfe in Zaporizhya: Front nähert sich Vremivka, ukr. Gegenangriff bei Novyj Komar;
- Torezk-Agglomeration weitgehend aufgegeben;
- rus. Geländegewinne bei Kupyansk;
- US-Medien diskutieren über Kernpunkte von Verhandlungen
Thread👇
(1/25)
Schwere Kämpfe gehen im #Ukrainekrieg weiter.
An der Zaporizhya-Front rücken Russen weiter nordwärts vor.
Ukr. Einheiten zogen sich aus dem Gebiet zwischen Novosilka und Velika Novosilka zurück.
Die Front nähert sich Vremivka, wo einst die ukr. Gegenoffensive 2023 begann.
(2/25)
Gleichzeitig wehren sich ukr. Truppen erbittert. Der ukr. Generalstab verlegte Verstärkung an den Abschnitt und konnte in einem Gegenangriff den Ort Novyj Komar zurückerobern.
Damit wurde die für die Versorgung überlebenswichtige Trasse O0509 wieder freigelegt.
(3/25)
Update #Ukraine
Im Überblick:
- russ. Truppen starten Gegenoffensive in Zaporizhya;
- Rückzug aus Kurachove hat begonnen;
- Kiew schickt weitere westliche Kampfpanzer nach Kursk;
- widersprüchliche Signale aus USA: Verhandlungen oder weitere Mobilmachung in UKR.
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(1/25)
Begünstigt durch den Fall der Festung Wuhledar haben russ. Truppen eine Gegenoffensive in Zaporizhya begonnen. Ohne großen Medienwirbel haben russ. Verbände weite Vorstöße in der Region gestartet und sind kilometerweit in der Region rund um Velika Novosilka vorgerückt.
(2/25)
Zeitgleich zu Vorstößen aus dem Süden fanden Angriffe westlich sowie nördlich in Richtung Novyj Komar statt.
Durch die Zangengriffe verloren ukr. Truppen die letzten großen Straßen nach Velika Novosilka.
Die Garnison der Stadt kann nur noch über Feldwege versorgt werden.
(3/25)
Update #Syrien
Im Überblick:
- Assad-Regierung gefallen, HTS und diverse Rebellengruppen übernehmen die Macht;
- Israel führt Luftangriffe in Südsyrien aus;
- eine Offensive gegen kurdische Gebiete steht bevor;
- Moskau bereitet Evakuierung aus Hmeimim vor.
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(1/25)
Nach nur rund 10 Tagen nach Beginn der umfangreichen Rebellenoffensive ist die Regierung von Assad gefallen.
In der Nacht zum Sonntag rückten Rebellenverbände in Damaskus ein und übernahmen kampflos die Stadt.
Am Sonntagmorgen wurde der Machtwechsel verkündet.
(2/25)
Der syrische Premier erklärte, Damaskus NICHT zu verlassen. Ebenfalls gelte dies für die meisten Minister der Assad-Regierung.
Diese bleiben in der Hauptstadt, um ein Weiterfunktionieren der Staatsinstitutionen zu gewährleisten.
Die Machtübergabe werde jedoch zügig vollzogen
3/25