Dr. Hellmut Späth trat zwar in die NSDAP ein, beschäftigte aber im NS weiterhin jüdische Mitarbeiter in der Späth’schen Baumschule und protestierte als seine Tochter Dagmar, die den Nazis als "Halbjüdin" galt, die Schule verlassen musste. Am 13. August 1943 wurde er verurteilt:
Wegen "Kriegswirtschaftsvergehen" wurde Hellmut Späth am 13. August 1943 zu einem Jahr Haft in Bautzen verurteilt. Danach brachte ihn die Gestapo in das KZ Sachsenhausen, wo er 1945 ermordet wurde.
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Nach der Verhaftung wurde Hellmut Späth aus der NSDAP ausgeschlossen, da "die charakterliche Einstellung des Dr. Späth mit nationalsozialistischer Auffassung nicht nur nicht übereinstimmt, sondern ihr diametral entgegengesetzt ist.“ (NSDAP Kreisgericht 10 Berlin-Neukölln, 1943).
Vgl.
Heinrich-Wilhelm Wörmann: Widerstand in Köpenick und Treptow, Gedenkstätte Deutscher Widerstand, 1995.
Der Schriftsteller und Dramaturg Günther Weisenborn (10. Juli 1902 - 26. März 1969) zog Ende der 1920er nach Berlin, u.a. wurde an der Volksbühne sein Antikriegsstück "U-Boot S4" aufgeführt. 1933 wurden seine Arbeiten verboten, 1937 schloss er sich dem Widerstand an.
Aus dem Exil zurückgekehrt, schloss sich Günther Weisenborn (10. Juli 1902 - 26. März 1969) der Widerstandsgruppe Schulze-Boysen/Harnack an. 1940 wurde er Chefdramaturg am Schillertheater. 1942 inhaftierte ihn die Gestapo in der Prinz-Albrecht-Straße.
1943 verurteilte der Reichskriegsgericht Günther Weisenborn (10. Juli 1902 - 26. März 1969) zum Tode, das Urteil wurde zur Zuchthausstrafe in Luckau gemildert.
Nach dem Krieg & seiner Rückkehr nach West-Berlin arbeitete er als Dramaturg am Hebbel-Theater.
Am 15. Mai 1928 wurde die Musikrevue Es liegt in der Luft mit Margo Lion und Marlene Dietrich in der Komödie am Kurfürstendamm uraufgeführt. Das Stück inszeniert das Warenhaus als Kosmos: In den Verkaufsabteilungen wachsen vergessene Kinder auf, die das Haus nie verlassen müssen.
Die Musik schrieb Mischa Spolianski, den Text Marcellus Schiffer.
"Es liegt in der Luft eine Sachlichkeit,
... Stachlichkeit, ..
Es liegt in der Luft was Idiotisches,
.. was Hypnotisches,
es liegt in der Luft, ..
und es geht nicht mehr raus aus der Luft!"
Uraufführung "Es liegt in der Luft (Ein Spiel im Warenhaus)" am 15. Mai 1928
Spoliansky spielte mit "Wenn die beste Freundin mit der besten Freundin" - lesbische Liebe in einer Dreiecksbeziehung - auf Reinhardts Theaterstück "Die Gefangene" von 1926 an.
Am 14. Mai 1941 wurde Maurice Bavaud in Plötzensee hingerichtet. Nach mehreren Attentatsversuchen auf Hitler 1938 wurde der Schweizer Seminarist auf dem Heimweg mit Waffe beim Schwarzfahren erwischt, verhaftet, später von der Gestapo verhört und schließlich zum Tod verurteilt.
Die Schweizer Botschaft unternahm fast nichts für Maurice Bavaud (15. Januar 1916 - 14. Mai 1941).
Es ist ungeklärt, ob ein Zusammenhang besteht, aber kurz nach Bavauds Hinrichtung wurden im Juni 1941 die Aufführungen von Schillers von den Nazis zuvor gefeierten Stück "Wilhelm Tell" wegen der Befürchtung, es könne zum Tyrannenmord animieren, verboten.
Postkarte von Esther Ernestine Berkowitz an ihren Sohn Horst Berkowitz vom 14. Mai 1943 aus Theresienstadt nach Hannover
Handstempel: "Rückantwort nur über die Reichsvereinigung der Juden in Deuschland Berlin-Charlottenburg 2, Kantstr. 158"
Die Mutter starb, der Sohn überlebte.
Die Mutter Esther Ernestine Berkowitz starb noch im selben Jahr in Theresienstadt. Ihr Sohn, der Jurist Horst Berkowitz, überlebte. Er engagierte sich schon ab April 1945 für den Wiederaufbau der Justiz in Hannover.
Im Nachhinein wurde am 13. Mai 1943 ein Schutzhaftbefehl des Reichssicherheitshauptamtes wegen "hochverräterischer Betätigung" gegen die bereits seit April inhaftierte Seidenwinderin und Widerstandskämpferin Maria Fischer erlassen.
In Maria Fischers Wohnung in der Gusenleithnergasse 11 in Wien hatte sie mit ihrer trotzkistischen Widerstandsgruppe "Gegen den Strom" Flugschriften hergestellt.
Sie wurde zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.
Nachträglich ausgestellter Schutzhaftbefehl des Reichssicherheitshauptamtes gegen Maria Fischer, 13. Mai 1943, unterschrieben mit "gez.: Dr. Kaltenbrunner".
Der Gastronomiebetrieb Aschinger profitierte von "Arisierungen", expandierte in den 1930er Jahren und umfasste bald 30 Aschinger-"Bierquellen" in Berlin.
Aschinger arbeitete so eng mit dem NS-Regime zusammen, dass sie bei den Nürnberger Reichsparteitagen den Ausschank übernahmen.