Wow, der Verein #LandschafftVerbindung will @cem_oezdemir über Mythen zur #Landwirtschaft aufklären mithilfe von Fakten – und tut genau das Gegenteil. Ein Haufen Fehlschlüsse und Fehlinterpretationen von Studien. landschafftverbindung-sh.de/wp-content/upl…
ZB: LSV: Die These von der Konkurrenz zwischen Teller und Trog sei seit Jahren widerlegt, und zitiert eine Studie. Die besagt allerdings auch, dass 1/3 der globalen Getreideernte verfüttert werden.
Das Fazit der Studie ist nicht, dass es keine Konkurrenz gibt, sondern nur, dass sie weniger dramatisch sei als sonst behauptet. Abgesehen davon gibt es natürlich einige andere Studien, die die Konkurrenz bestätigen.
Oder die alte #Methan|falle. Der IPCC habe gesagt, dass die Methanemissionen bisher 3- bis 4-mal zu hoch angesetzt worden seien. Aber 1. gilt das nur unter Nutzung einer bestimmten neuen Umrechnungsmethode – die bisherigen haben aber weiterhin ihre Berechtigung je nach Kontext.
2. wird das vom IPCC nur für gleichbleibende Methanemissionen gesagt, nicht für alle. Neu hinzukommende wurden nach der neuen Methode sogar bisher zu niedrig eingeschätzt.
3. Es gibt gute Gründe, Methanemissionen noch deutlich ernster zu nehmen als bisher, weil sie kurzfristig so relevant sind, eine Reduktion nach der neuen Methode sogar kühlend wirken kann und sich Methan durch die Klimaerwärmung womöglich immer langsamer abbaut.
4. Selbst wenn's so wäre, dass #Methan bisher unterschätzt worden wäre (tatsächlich ist eher das Gegenteil der Fall), folgt daraus nicht, dass es unproblematisch wäre oder es nicht wichtig wäre, Tierprodukte zu reduzieren, was LSV aber daraus schließt. Klassischer Fehlschluss.
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Leute sagen: Wir brauchen #Fleisch aus #Weidehaltung für die Artenvielfalt, am besten von „wilden Weiden“. Wenn man das ernst meint, um wie viel Fleisch geht es? Auf Basis der einzigen konkreten Zahlen, die ich finden konnte: Um 2 kg pro Person und Jahr. 🧵
Die konkreten Zahlen sind vom Betrieb „Bunde Wischen“, der oft als Modellbeispiel für naturschutzfreundliche Beweidung angeführt wird. Dort liegt die erzeugte Menge bei knapp 37 kg Fleisch pro Hektar pro Jahr. @GerdKammer
Wenn man auf allen Grünlandflächen in Deutschland im Schnitt diese Menge Fleisch erzeugen u das auf 83 Mio. Einwohner*innen aufteilen würde, sind das 2 kg pro Person u Jahr, eine Reduktion des Fleischkonsums um 96 %. Ein Fleischgericht alle 6 Wochen, ansonsten keine Tierprodukte.
Das ist doch ehrlich: Die #Tierhaltungskennzeichnung nutzt den Verbraucher*innen und der deutschen Landwirtschaft, sprich der #Tierindustrie. Von den Tieren selbst ist in dem Statement von @cem_oezdemir fast keine Rede. Die Verbesserungen für sie sind ja auch marginal. 🧵
Die 2. Stufe sind 0,9 qm pro Schwein statt 0,75 gesetzl. Mindeststandard. Die 3. Stufe sieht Frischluft durch eine offene Wand vor und 1,1 qm pro Schwein. Die höchste Stufe ist Bio, dazu gehört „Auslauf“ - das ist in der Realität eine betonierte Außenbucht mit 1 qm pro Schwein.
In keiner dieser Haltungsformen können Schweine im Boden wühlen, sich suhlen, ihre Neugier ausleben oder überhaupt irgendetwas anderes machen als fressen und (über ihrem eigenen Kot) schlafen. Sie werden weiterhin oft krank und ziehen sich weiterhin Verletzungen zu.
Hören wir auf, von „#Tierwohl” zu sprechen, wenn es um die erbärmliche Situation von Tieren in der #Tierindustrie geht! Der Begriff ist weder als Schlagwort zur Einordnung von Diskussionsthemen noch als Beschreibung von Zielen geeignet– er ist immer verharmlosend & irreführend.⬇️
Problem 1: Wenn Diskussionen oder pol. Maßnahmen unter dem Titel „Tierwohl“ stehen, suggeriert das, es ginge dabei um verschiedene Grade von (positivem) Wohlergehen – dabei geht es in der Realität um gigantisches, grauenhaftes Leid. Das wird durch den Begriff unsichtbar gemacht.
Problem 2: Wenn „Tierwohl“ als Ziel genannt wird, dann ist dabei typischerweise schon ein „Wohl“ innerhalb der wirtschaftlichen Nutzung für Fleisch, Milch und Eier gemeint. Unter den Tisch fällt, dass Tiere Bedürfnisse haben, die mit dieser Nutzung ganz unvereinbar sind.