Im Spiel gegen den VfL Wolfsburg konnte der BVB den dritten Sieg der Saison einfahren & zeigte das bisher beste Spiel der Saison mit einer neuen Struktur im Aufbau. Entsprechend zuversichtlich zeigt sich heute der Thread zum Spiel: ->
Bereits vor dem Spiel kündigte Terzic eine Idee an & lies einige personelle Wechsel durchblicken. Insg. wurden es 6 Wechsel im Vergleich zur Niederlage bei PSG. Für Wolf, Süle, Can, Sabitzer, Adeyemi & Malen spielten Bensebaini, Özcan, Nmecha, Reus, Bynoe-Gittens & Füllkrug. ->
Bei der Idee zum Spiel orientierte Terzic sich an viele erfolgreiche Manager, die bereits seit der letzten Saison das uralte "WM-System" wiederbeleben. Ryerson schob dafür in Ballbesitz hoch & Brandt zog in den Halbraum. Auf der anderen Seite blieb Bensebaini auf Höhe der IV. ->
Der Vorteil ist, dass man im Aufbau eine Überzahl hat & schwer zu pressen ist. Dazu hat man auch im Mittelfeldzentrum eine Überzahl, auf die der Gegner reagieren muss & so andere Räume freigibt. Eine gute Erklärung gibt es bei @FootballMeta1 auf YT: ->
Durch die personelle Überzahl konnte der BVB das große Problem der vergangenen Wochen erheblich verbessern & kontrollierte viel besser den Ball & konnte kontrollierter herausspielen. ->
Hier zieht Özcan aus dem 3-2 Aufbau nach Außen, da dort freier Raum ist (1). Bensebaini wechselt jedoch über Schlotterbeck die Seite & Reus füllt das Zentrum wieder auf (2). Hummels kann nun ins Zentrum zu Nmecha spielen, da Reus sich tief orientiert & Arnold mitzieht (3). ->
Nmecha kann nun aufdrehen & Ball tragen (1), bevor er zu Brandt spielt (2). In diesem Moment läuft der BVB Fünf gegen Fünf auf das Tor zu. Bynoe-Gittens kommt so ins 1 gegen 1 (3), legt sich den Ball jedoch zu weit vor, weshalb nur eine Ecke aus der Aktion herauskommt (4). ->
Allerdings gefiel mir das Zusammenspiel auf der Seite zwischen Reus & Bynoe-Gittens noch nicht wirklich gut. Hier bekommt JBG bspw. den Ball & Reus ist zwischen dem AV & IV positioniert. Idealerweise spielt JBG nun in die Schnittstelle & Reus bekommt den Ball im Halbraum. ->
Bynoe-Gittens treibt den Ball jedoch lieber auf Maehle zu, weshalb Wolfsburg hier im Laufe der Aktion die Seite schließen kann (2). In letzter Sekunde spielt er dann einen Notpass auf Füllkrug, der auf Özcan prallen lässt (3). ->
Doch wie schon gesagt war es kein alleiniges Problem von Bynoe-Gittens. Auch Reus hatte hier einige Situationen in denen er sich für mich nicht gut verhalten hat. Hier bekommt Bynoe Gittens den Ball von Bensebaini. ->
Reus bietet sich kurz an, allerdings steht man in diesem Raum 2 gegen 3 (1). Bynoe-Gittens geht deswegen alleine gegen 3 Wolfsburger, da sich Reus zurückfallen lässt (3). Besser wäre gewesen wenn Reus erneut den Raum zwischen AV & IV anläuft. ->
Dadurch hätte sich der Wolfsburger 6er entscheiden müssen ob er Reus die Tiefe lässt oder den Passweg in die Mitte auf Brandt öffnet.
Von diesen Situationen gab es einige, was allerdings auch normal ist, da man das ganze heute zum ersten Mal in einem BL Spiel gespielt hat. ->
Trotzdem hat man gesehen, dass der BVB besser flach herausspielen konnte. Hier spielt Schlotterbeck auf Nmecha (1), der dann auf Özcan klatschen lässt. Durch die strukturelle Überzahl hat er keinen Gegenspieler & kann auf die Wolfsburger Kette laufen (2). ->
Er spielt dann jedoch einen schwierigen Pass durch das Zentrum, der von Wolfsburg abgefangen wird. Besser wäre es gewesen den Ball auf einen Außen zu spielen & von dort eine flache Hereingabe zu spielen. ->
An diese neuen Strukturen muss man sich jedoch immer erst gewöhnen, da man häufig intuitiv entscheidet. Der BVB hat in der Vergangenheit sehr häufig über die Auße das Spiel eröffnen müssen. Gestern hat man hierzu häufig gegriffen, obwohl man es nicht musste. ->
Das selbe kann man auch für lange Bälle sagen. Diese spielte man in der Vergangenheit gewzungernermaßen sehr häufig, gestern dann jedoch auch in Situationen in denen man flach hätte heraus spielen können. ->
Vor dem 1-0 funktionierten dann jedoch viele der Vorteile die man sich erhoffen kann. Zunächst kann man über das Zentrum aufbauen. Hummels spielt über Nmecha auf Füllkrug, welcher Druck von Lenz bekommt, der aus der letzten Kette herausgezogen wird. ->
Reus kann nun in den freien Raum starten & Arnold muss sich entscheiden ob er mitgeht oder die Position hält (1). Malen behauptet zunächst den Ball (2) & könnte auf Reus tief spielen oder auf Brandt raus. Da Arnold den Lauf von Reus aufgenommen hat (2), wird er rausspielen. ->
Da Reus mittlerweile im Abseits steht & Nmecha ebenfalls nachschiebt, orientiert sich Arnold auf Höhe der Viererkette (1). Nachdem Brandt den Ball auf den Flügel bekommt steht Reus dadurch jedoch im Rücken von Lacroix, da dieser auf Brandt reagiert, komplett frei. ->
Nach dem 1-0 presste Wolfsburg deutlich höher, womit der BVB in den vergangenen Spielen häufig Probleme hatte. Allerdings konnte man diesmal in vielen Situationen souveräner darauf reagieren. ->
Hier bekommt bspw. Nmecha den Ball (1), der sofort eine hohe Verlagerung auf Malen spielt (2). Reus hinterläuft Malen & bekommt den Ball (3), seine Hereingabe kann Arnold jedoch mit der Fußspitze berühren, sodass Nmecha nicht abschließen kann. ->
Um auch im intensiveren Wolfsburger Pressing weiter eine Überzahl zu stand Ryerson häufig wieder tiefer. So auch vor der besten Wolfsburger Chance nach dem Rückstand. Hier bekommt er den Ball von Hummels & kann auf Schlotterbeck zentral spielen, da Windt zuvor Kobel presste. ->
Er spielt dann jedoch die Linie hoch auf Brandt, der sofort einen Gegner im Rücken hat. Der Ball prallt dann zu einem Wolfsburger, der über Arnolf auf Windt spielt, der noch komplett frei ist (2). Dieser schießt dann aus ca. 16 Metern., hätte aber auch quer legen können (3). ->
Insgesamt sah das vom Ansatz her für mich schon vielversprechend aus. Es sollte klar sein, dass ein solches neues System nicht direkt im ersten Spiel in Perfektion umgesetzt werden kann. Als Spieler muss man anders auf Situationen reagieren & Dynamiken erst verinnerlichen. ->
Die häufigen Probleme zwischen Reus & Bynoe-Gittens wann Vorder- oder Hinterlaufen wird & wann das 1 gegen 1 forciert wird, sind sehr auffällig gewesen. Dazu kommen die nach wie vor zu häufigen Bälle nach Außen oder Hoch & Lang, wenn man durch das Zentrum auflösen könnte. ->
Diese Probleme werden sich jedoch immer weiter lösen, sodass es prinzipiell zukünftig sehr gut mit dieser Herangehensweise aussehen könnte. ->
Problematischer wird das jedoch mit Blick auf den Kader, da man auf einigen Positionen nicht passend besetzt ist & ich auch für zwei der teuersten Spieler (Malen & Adeyemi) nicht wirklich eine Rolle sehe, da diese keine Flügelspieler sind. ->
Auch im Mittelfeld sehe ich Sabitzer & besonders Nmecha nicht als Idealbesetzung. Positiv hingegen fand ich Bensebaini im Dreieraufbau. Ich hatte Ihn bei meinen Hoffnungen auf dieses System immer in der Mittelfeldbox. ->
Aber durch die äußere Positionierung konnte er häufig selber auch Andribbeln, Läufe einstreuen oder hatte gute Passwinkeln. Ebenfalls kritisch sehe ich Can in dieser Rolle. ->
Er dürfte die Probleme von Nmecha gestern (zu viele Touches, dadurch Langsam, Probleme in Positionierung) in sehr gesteigertem Maß haben. Ich bin jedoch gespannt wie man die nächsten Spiele angeht.
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Obwohl nur 16 Spieler auf dem Feld standen, was gerade einmal 0,007339 Prozent der Vereinsmitglieder ausmacht, gewann der BVB am Samstag 4-0 gegen den SC Freiburg. Warum das ganze souveräner war als Watzkes Reaktion auf die Ablehnung des Rheinmetall-Sponsorings im Thread: ->
Durch den kurzfristigen Ausfall von Guirassy rückte Beier ins Zentrum, sodass es insg. keine Überraschung gab. Diese bot jedoch Freiburg, denn vor allem Höler im Sturm statt Adamu kam überraschend. ->
Im eigenen Ballbesitz agierte der BVB aus einem 4-3-3, was der Sportclub in einem 4-4-2 verteidigte. Dadurch hatte der BVB im Zentrum eine 3-2 Überzahl. ->
Mit der bisher besten Leistung der Saison konnte der BVB den FC Heidenheim im Heimspiel 4-2 schlagen & zeigte dabei neue Strukturen & Ideen, die maßgeblich zum Erfolg verhalfen. Was genau passierte wie immer in den folgenden Tweets: ->
Im Vergleich zum Spiel in Bremen wechselte der BVB auf fünf Positionen. Für Schlotterbeck, Can, Gittens, Sabitzer & Beier starteten Bensebaini, Nmecha, Adeyemi, Malen & Guirassy. Dabei änderten sich einige Rollen, sodass eine unter Sahin nicht gesehene Struktur entstand. ->
Im Gegensatz zu Schlotterbeck, der sich meist in einen Dreieraufbau fallen ließ, schob Bensebaini auf der linken Seite, wie auch Ryerson auf der rechten Seite hoch, sodass der BVB mit nur vier Spielern das Spiel aufbaute. ->
Durch zwei Tore von Jamie Gittens konnte der BVB das Auftaktspiel der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt gewinnen & trotz einiger anfänglicher Probleme erfolgreich gestalten. Ein Blick auf das, was gut und schlecht war: ->
Formell agierte der BVB, wie nach der Vorbereitung zu erwarten in einem 4-2-3-1, bei dem der RV hoch steht und die Breite besetzt, sodass der RF in den Halbraum ziehen kann. Auf der anderen Seite bleibt der LV tief, der LF besetzt die Breite & der ZOM steht im linken Halbraum. ->
Dadurch kreiert man auf dem Feld ein 3-2-4-1, eine Formation die Nuri Sahin sehr zusagt, wie er im April in einem Interview mit Sky England äußerte und Sie als interessanten Trend nannte. -> skysports.com/football/news/…
Brasilien konnte im zweiten Gruppenspiel Paraguay mit 4-1 besiegen und kam dem Weiterkommen in das Viertelfinale somit einen wichtigen Schritt näher. Warum jedoch nicht alles so gut war, wie es das Ergebnis vermuten lässt, im Thread: ->
Im Vergleich zum 0-0 gegen Costa Rica wechselte Dorival in der Startelf zwei Mal: anstelle von Raphinha spielte Savio auf dem rechten Flügel & für Arana agierte Wendell als LV. ->
Mit dem offensiveren Wendell wollte man vermutlich den linken Halbraum besser besetzen, sodass Rodrygo im Zentrum bleiben kann & dieses nicht mehr so leer ist wie gegen Costa Rica. ->
Da wieder viel von Standardsituationen als Zufallsprodukt geschrieben wird & generell häufig gefragt wird warum nichts einstudiert wird, wenn keine besondere Variante erkennbar ist, ein kurzer Thread genereller Thread zu Ecken & dem gestrigen 1-0 von Carvajal im Speziellem: ->
Grds. gibt es drei Möglichkeiten Ecken zu verteidigen: Manndeckung, Raumdeckung & eine Mischform aus beiden Varianten. Hierbei hat jede Variante Vor- & Nachteile, auf die ich kurz eingehen möchte. ->
Die Manndeckung hat eine klare Zuordnung, da jedem Verteidiger ein Gegenspieler zugeordnet ist, der sich nie ändert. Der erhoffte Effekt ist durch diese Zuordnung die stärksten Kopfballspieler direkt gegeneinander stellen zu können, ohne (Größen-) Vorteile abzugeben. ->
Im Finale der Champions League trifft der BVB auf Real Madrid. Grds. braucht es keine großen hellseherischen Fähigkeiten, um sich den Spielverlauf vorstellen zu können. Dennoch möchte ich im Thread einige Aspekte hervorheben, die aus meiner Sicht wichtig werden (könnten). ->
1. Mischung aus Mittelfeld- & Angriffspressing
BVB hat in der CL Saison meist in einem Mittelfeldpressing agiert, lediglich situativ ist man in ein Angriffspressing gegangen. Die richtige Balance zu finden wird – wie schon gegen Paris – extrem wichtig. ->
Beim Angriffspressing steht – logischerweise – auch die eigene letzte Linie höher, sodass Real potenziell die Tiefe besser bespielen kann, etwas, was man über Vinicius Jr. & Rodrygo gerne macht. ->